Nicht gerade ruckelfrei: Doom ist in einer PDF-Datei spielbar

Michael Günsch
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Nicht gerade ruckelfrei: Doom ist in einer PDF-Datei spielbar
Bild: DoomPDF

Ein regelrechter Volkssport unter Entwicklern ist der Versuch, den legendären Ego-Shooter Doom auf möglichst kurios anmutenden Plattformen zum Laufen zu bringen. Nach Geldautomaten, Mähroboter und Thermostaten landet Doom jetzt in einem Dateiformat: DoomPDF ermöglicht Monsterballerei als PDF-Datei.

Möglich wird dies dadurch, dass das PDF-Format auch Javascript unterstützt, wie der Programmierer ading2210 erklärt, der den Code hinter dem Projekt DoomPDF auf Github veröffentlicht hat. „C-Code kann so kompiliert werden, dass er in einem PDF ausgeführt werden kann, indem eine alte Version von Emscripten verwendet wird, die auf asm.js statt auf WebAssembly abzielt“, schreibt der Entwickler. Die größte Herausforderung sei gewesen, einen ausreichend schnellen Framebuffer zu bekommen.

Statt jedem der 320 x 200 Pixel des Spiels ein einzelnes Textfeld zuzuordnen, was nicht machbar gewesen sei, wird pro Zeile ein separates Textfeld verwendet. Die Grafik wird über verschiedene ASCII-Zeichen als 6-Farben-Monochrom-Ausgabe umgesetzt. Das genügt zwar, um etwas zu erkennen und Doom grundlegend spielbar zu machen, doch ist die Aktualisierungsrate mit 80 ms pro Frame sehr langsam.

Wer DoomPDF ausprobieren möchte, kann die Datei über die URL doompdf.pages.dev/doom.pdf aufrufen. Ein Browser auf Chromium-Basis wird dafür empfohlen. Das Spiel lässt sich per Maus über ein abgebildetes Tastenfeld oder direkt über die Tastatur steuern. Spaß macht das aufgrund der trägen Reaktion allerdings nicht.

Doom lief schon in den unmöglichsten Geräten

Der gut 30 Jahre alte Ego-Shooter von id Software wird seit Freigabe des Quellcodes in kuriosen Umgebungen lauffähig gemacht. Bekannte Beispiele sind Portierungen von Doom auf Geldautomaten, Kühlschränken und Taschenrechnern. Doch selbst vor medizinischen Geräten und Mährobotern machten die Entwickler nicht halt.

Auch wenn Doom das Paradebeispiel für derlei Spielerei ist, werden auch andere Klassiker in ungewohnten Umgebungen spielbar gemacht. Zum Beispiel lässt sich das Strategiespiel Civilization in einer Excel-Tabelle spielen.