Nvidia Reflex 2 im Detail: So senkt Frame Warp die Latenz in allen Szenarien
Mit GeForce RTX 5090, GeForce RTX 5080, GeForce RTX 5070 Ti und GeForce RTX 5070 hat Nvidia Reflex 2 eingeführt, das die Latenzen gegenüber der 1. Generation Reflex weiter senken soll. In einem Blog-Eintrag erklärt der Chipentwickler, wie das gelingen soll und wie die Ergebnisse ausfallen.
Reflex 2 mit Frame Warp im Detail
Reflex 2 baut dabei auf dem normalen Reflex auf, der Reflex-Low-Latency-Modus (per API im Spiel integrierbar) ist also nach wie vor mit von der Partie. Reflex 2 nutzt jedoch zusätzlich eine Technologie namens „Frame Warp“.
Asynchronous Timewarp (VR) lässt grüßen
Das erinnert nicht nur namentlich, sondern auch funktionell sehr an VR-Techniken wie Asynchronous Timewarp erinnert.
So versucht das normale Reflex, das Rendern der Befehle für einen Frame von CPU und GPU so sehr wie möglich zu synchronisieren und zeitgleich ablaufen zu lassen, damit der Steuerungs-Input immer so schnell wie möglich auf dem Bildschirm zu sehen ist. Das funktioniert immer umso besser, je stärker die GPU bremst – und sich von der CPU bereitgestellte Render-Inputs vor der Grafikkarte „stapeln“.
Reflex 2 dagegen ändert die Auswirkungen des Steuerungs-Input bereits nach dem fertig gerenderten Bild. Sprich: Das eigentlich schon fertige Frame wird noch einmal auf eine aktuellere Steuerungseingaben angepasst.
Reflex 2 aktualisiert gerenderte Frames
In dem Fall rendert die Grafikkarte an einem Frame bis zur Fertigstellung, während der Prozessor bereits den Steuerungs-Input und damit die Kameraposition des nächsten Frames umsetzt. Frame Warp sampelt diesen neuen Steuerungsinput dann auf das gerade fertig gerenderte Frame und verschiebt die Kameraposition entsprechend. Dieser Vorgang findet erst knapp vor dem Abschicken des Frames an den Bildschirm statt, um einen möglich aktuellen Steuerungs-Input zu verwenden.
„Predictive Rendering“ gegen Risse im Bild
Durch die Verschiebung der Kamera entstehen aber natürlich „Risse“ in dem gerenderten Frame. Diese füllt Nvidia mit einem latenzoptimierten Predictive-Rendering-Algorithmus wieder auf, also einem Algorithmus, der vorher sagt, wie die Pixel an dieser Stelle aussehen sollen. Genutzt werden dazu Kamera-, Farb- und Tiefeninformationen, um den Pixel möglich genau ausfüllen zu können.
Reflex 2 Frame Warp greift wie DLSS damit erstmals ebenfalls in den nativen Render-Prozess ein und kann Auswirkungen auf die Bildqualität haben.
Benchmarks zum Latenz-Vorteil
Nvidia präsentiert auch eigens erstellte Messwerte zu Reflex 2, die auf einer GeForce RTX 5070 in The Finals ermittelt worden sind. Ohne Reflex beträgt der Input-Lag 56 Millisekunden, mit Reflex sind es 27 ms und damit 52 Prozent weniger. Mit Reflex 2 soll die Latenz dann noch einmal deutlich um 48 Prozent auf auf 14 ms gedrückt werden.
Nvidia stellt noch einen weiteren Vorteil von Reflex 2 heraus: Während Reflex primär im GPU-Limit die Latenzen verbessert, spielt es für den Frame Warp von Reflex 2 keinerlei Rolle, ob die GPU oder die CPU der limitierende Faktor ist. Die Latenz wird in dem Fall immer besser sein, was bei Reflex nicht der Fall ist. Nvidia nennt im Durchschnitt eine Latenz von 3 Millisekunden in Valorant auf einer GeForce RTX 5090 und damit im kompletten CPU-Limit – bei 800 FPS.
Erst RTX 5000, dann alle GeForce RTX
Reflex 2 wird zu Beginn ausschließlich auf GeForce-RTX-5000-Grafikkarten lauffähig sein, jedoch hat Nvidia bereits bekannt gegeben, dass in Zukunft alle GeForce-RTX-Grafikkarten mit der Technologie umgehen werden können. Weitere Details dazu gibt es aber noch nicht. Reflex 2 wird seine Premiere „bald“ in The Finals und Valorant feiern.
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