Pioneers of Pagonia: Fazit zum ersten und Ausblick aufs zweite Jahr Early Access
Auf der Gamescom hat ComputerBase mit Volker Wertich gesprochen: Was steht eigentlich alles an, wenn Pioneers of Pagonia nach dem jetzt neu vorgestellten Magie-Update in das zweite Jahr Early Access geht? Und wie fällt das Zwischenfazit der Entwickler zum ersten Jahr und zum aktuellen Zustand des Aufbauspiels aus?
Ein weiteres Jahr Early Access
Ende November soll Pioneers of Pagonia mit vier großen Inhalts-Updates über das Jahr 2024 insgesamt über 55 Gebäude und über 100 verschiedene Waren bieten. An Version 1.0 und ein Ende des Vorabzugriffs will Volker Wertich ein Jahr nach dem Early-Access-Release aber noch nicht denken; Envision Entertainment will Pioneers of Pagonia noch eine ganze Weile lang weiter entwickeln. Rund ein weiteres Jahr Early Access ist geplant, der finale Release steht also frühestens im Herbst 2025 an.
Die zur Gamescom leicht angepasste Early-Access-Roadmap berücksichtigt diese Pläne noch nicht. Eine gänzlich neue Fassung soll nach dem Magie-Update im November veröffentlicht werden, müsse im Team selbst aber erst noch definiert werden, erklärt Volker Wertich gegenüber der Redaktion. Mit Blick auf die zahlreichen größeren und kleineren Updates dieses Jahres dürfen sich die Pagonier aber voraussichtlich noch auf viele weitere Inhalte freuen. Und auf welche genau?
Mehr Zugänglichkeit und Quality of Life
Da gibt es viele Ideen, erklärt Volker Wertich. Fest geplant sei, dass Pioneers of Pagonia noch anfängerfreundlicher werden will. Die Rede ist von kurzen Tutorial-Videos zu zentralen Spielmechaniken und der Bedienung des Spiels, die Anfängern zu Beginn der ersten Partie helfen sollen. Es gehe ebenso darum, die Möglichkeit von Waren-Deadlocks zu Beginn des Spiels zu entschärfen und repetitives Mikromanagement aus dem Spielfluss zu nehmen. Auch ist geplant, dass Spieler Produktionsgebäude anweisen können, stets einen Grundvorrat an Rohstoffen unangetastet zu lassen oder das Lager der Ausgangsgüter stets zu Betrag X gefüllt zu halten.
Generell sei die Liste an vorgesehenen Quality-of-Life-Ergänzungen sehr lang. Das Definieren von Radien soll flexibler werden und irgendwann sollen sich bei Gebäuden mit multiplem Ausgang verschiedene Güter priorisieren lassen können. Aber auch darüber hinaus lassen sich Pläne skizzieren. Es ist angedacht, neben prozedural generierten Zufallskarten eine Kampagne und vielleicht auch kuratierte Szenarien zu bieten – nächstes Jahr sei es dafür aber noch zu früh. Für Schönbauer von Interesse sind wiederum Ziergebäude, die es definitiv auch irgendwann geben werde, so Wertich. Und die bis dato strikt geometrisch aufgebauten Siedlungen der KI-Mitspieler sollen hübscher werden.
Kämpfe werden überarbeitet, endliche Ressourcen eher nicht
Es bleibt aber nicht bei Neuerungen, auch einige bestehende Mechaniken sollen überarbeitet werden. Ein prägnantes, auch von der Redaktion bereits zum Start des Spiels kritisiertes Beispiel sind die Kämpfe. Aktuell kann es sein, dass Diebe nur wenige Meter an postierten Soldaten vorbei spazieren können, die eigenen Einheiten im Kreis um den gegnerischen Werwolf herumstehen und brav abwarten, um nacheinander eins auf die Mütze zu kriegen oder die beste Taktik darin besteht, die günstigste Einheit in feindliche Lager zu spammen. Das sei auch den Entwicklern bewusst, beschwichtigt Wertich; eine Überarbeitung des Kampfsystems sei fest eingeplant.
Und wie sieht es mit endlichen Ressourcen aus? Die absolute Menge endlicher Rohstoffe pro Karte wurde mit dem Bergbau-Update erhöht: Zwar finden sich überirdisch weniger endliche Ressourcen, die neu hinzugekommenen Vorkommen unter Tage gleichen das aber mehr als aus. Doch was, wenn auch das nicht reicht? Dann habe der Spieler Misswirtschaft betrieben, scherzt Wertich; endliche Ressourcen solle es auch weiterhin geben. Es sei aber denkbar, dass in einem späteren Update neue Möglichkeiten hinzukämen, sich jene Rohstoffe anzueignen, beispielsweise Außenhandel über Schiffe. Das stehe aber noch nicht fest.
Erfolgsmodell Early Access?
Eine letzte Frage hatte die Redaktion dann noch: Ist Volker Wertich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Early Access und Pioneers of Pagonias Wertung auf Steam? Dort ist das Aufbauspiel aktuell mit 83 Prozent Zustimmung „sehr positiv“ bewertet, kürzliche Rezensionen indes liegen bei nur 75 Prozent Zustimmung.
Einerseits, so Wertich, sei er ein großer Fan des Konzeptes Early Access und auch des konkreten Beispiels Pioneers of Pagonia. Rückblickend würde er „das alles genauso wieder machen“. Die Community sei bei der Entwicklung des Spiels hilfreich wie motivierend. Und auch bei den Spielern käme die Zusammenarbeit sehr gut an, urteilt er. Die Steam-Wertungen wiederum hätte das Team durchaus im Blick – 83 Prozent seien gut, aber zweifelsohne gäbe es Luft nach oben und der eigene Anspruch liege auch durchaus höher. Augenscheinlich liegt hier ein weitere Grund, die Early-Access-Phase um ein Jahr zu verlängern.