Stellenabbau: Ubisoft streicht europaweit 185 Stellen – auch in Deutschland
Beim französischen Publisher Ubisoft lief es zuletzt nicht rund. Erst Anfang Januar wurden die Auswirkungen deutlich, als Ubisoft per Pressemitteilung verlautbaren ließ, dass der Konzern vor einem größeren Konzernumbau steht – mit offenem Ergebnis.
Dem angekündigten Konzernumbau folgen nun offenbar erste Taten. Das französische Mutterhaus hat europaweite Stellenstreichungen bekanntgegeben. Demnach sollen in ganz Europa 185 Stellen wegfallen, davon 65 am Standort in Düsseldorf, wo zuletzt ungefähr 400 Angestellte beschäftigt waren. 100 Stellen sollen in Großbritannien wegfallen. Zu wann die Stellen gestrichen werden, ob alle gestrichenen Stellen tatsächlich besetzt sind und was mit den entlassenen Mitarbeitern passiert, ist zur Zeit unklar.
Weltweit beschäftigt Ubisoft nach letzten Zahlen ungefähr 19.000 Mitarbeiter.
Düsseldorfer Portfolio
In Düsseldorf wurde zuletzt an Avatar: Frontiers of Pandora, Die Siedler: Neue Allianzen, Rainbow Six Siege und Assassin's Creed Nexus VR gearbeitet.
Während Avatar: Frontiers of Pandora (Test) auf Steam nur eine „Ausgeglichene“ Bewertung vorweisen kann, kam Die Siedler: Neue Allianzen (Test) gar nicht gut weg bei Presse und Spielern.
Rainbow Six Siege wiederum erfreut sich auch 10 Jahre nach Veröffentlichung auf Steam noch einer „sehr positiv“-Bewertung. Assassin's Creed Nexus VR ist ein Virtual Reality-Ableger, der für Meta Quest 2, 3 und Pro im November 2023 erschien und nach Release durchweg positives Feedback erhalten hatte.
Unruhiges Fahrwasser
Nach einem Umsatzhoch in den Jahren 2021/2022, also zur Corona-Zeit, als viele Menschen zuhause blieben, ist der Börsenwert von Ubisoft in den letzten beiden Jahre stark gesunken. Ubisoft wird an der Börse momentan „nur“ noch mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet. Zum Vergleich, CD Project Red, der Entwickler der Witcher-Spiele und Cyberpunk 2077 kommt auf ungefähr 4,9 Milliarden – mit weniger als 1.300 Mitarbeiter.
Grund für Ubisofts Flaute sind immer wieder schlechte Nachrichten, schwache Verkaufszahlen oder auch Verschiebungen. Im Zuge der finanziellen Restrukturierung wurden bereits ganze Studios in San Francisco, Sydney und Osaka geschlossen. Zuletzt wurde Assassin’s Creed Shadows mehrfach verschoben, aus dem einträglichen Weihnachtsgeschäft auf mittlerweile den 20. März und damit kurz vor Geschäftsjahresende. Ob Assassin’s Creed Shadows das Ruder in den Bilanzen herumreißen kann, wird sich also im März zeigen.