XDefiant: Ubisofts Overwatch-Konkurrent ist ab Juni 2025 tot

Max Doll
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XDefiant: Ubisofts Overwatch-Konkurrent ist ab Juni 2025 tot
Bild: Ubisoft

Ubisofts Helden-Shooter Xdefiant ist tot. Das Spiel, das Blizzards Overwatch Konkurrenz machen sollte, wird demnächst vom Netz genommen. Bis zum endgültigen Aus können bestehende Nutzer weiterspielen, der Shooter wurde aber bereits aus dem Shop genommen.

In der Ankündigung spricht Ubisoft vom „Sonnenuntergangsprozess“ des Overwatch-Konkurrenten. Schöne Worte ändern aber nichts an der simplen Tatsache: Xdefiant ist tot. Seit gestern wurde die Registrierung geschlossen, die Shopseite mitsamt Kaufoptionen entfernt und die Website des Spiels umgestellt. Sie zeigt nun ausschließlich den Hinweis auf die kommende Server-Abschaltung.

Ein halbes Jahr bleibt

Bis zum 3. Juni 2025 kann der Titel weiterhin gespielt werden, danach ist auch für bestehende Nutzer endgültig Schluss – nach insgesamt rund zwei Jahren werden die Server abgeschaltet. Das ist, schreibt Ubisoft eingedenk des Ärgers um den Offline-Modus in The Crew, als definitives Aus zu verstehen, einen Offline-Modus gebe es nicht.

Zu tun gibt es allerdings noch etwas. Season 3 wird wie geplant starten, Progression, Events, Belohnungen und Achievements laufen ebenfalls weiter. Spieler hätten weiterhin „vollen Zugang“, betont Ubisoft. Das schließt das Einlösen von „XCoins“ im Ingame-Shop ein. Wer das Spiel vor dem 3. Dezember gespielt, aber gelöscht hätte, könne es bis Juni zudem weiterhin herunterladen.

Käufer des Ultimate Founders Pack sowie Käufer, die nach dem 3. November DLCs oder Premium-Währung erworben haben, bekommen den Kaufpreis erstattet. Dies könne bis zu acht Wochen dauern, heißt es in den FAQ.

Die Gründe für das Aus

Free to Play sei ein riskanter Bereich, der enorm profitabel sein könne, schreibt das Unternehmen. Trotz eines erfolgreichen Starts, der interne Rekorde gebrochen habe, und einem Höchststand von 15 Millionen Spielern, ist das nicht gelungen.

Obwohl Ubisoft klarstellt, dass es dauern könne, bis ein Free-to-Play-Titel profitabel werde, wird Xdefiant diesen Punkt nicht in absehbarer Zeit erreichen – die Weiterentwicklung lohnt sich nicht. Das Spiel „ist zu weit davon entfernt die Resultate zu erreichen, die weitere, erhebliche Investitionen rechtfertigen“. Entwickler werden intern an neue Positionen versetzt, bis zu 277 Angestellte aber entlassen.

Absehbares Scheitern

Mit eine Rolle werden auch die jüngsten Fehlschläge und der stark gesunkene Aktienkurs gespielt haben. Die Verschiebung von Assassins Creed Shadows und die relativ bescheidenen Verkaufszahlen von Star Wars: Outlaws (Test) werden Auswirkungen gehabt haben und stehen in einer längeren Kette von Fehltritten.

Im Falle von Xdefiant kommt erschwerend hinzu, dass dem Shooter eine starke eigene Identität fehlte. Technisch gut gemacht, aber „bloß wie ein weiterer Live-Service-Shooter“, das war der Eindruck in der Vorschau, der sich letztlich bestätigt hat. Nichts Neues in einen umkämpften Markt zu stellen, ist schon in sich ein erhebliches Risiko. Das hat zuletzt auch Sony mit Concord erfahren müssen, das schon nach ein paar Tagen abgeschaltet wurde.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „QuerSiehsteMehr“ für den Hinweis zu dieser Meldung!