Cougar Airface Eco RGB: Cougar verspricht mehr Ökoeffizienz durch viele Löcher
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Mit dem Airface Eco RGB hat Cougar ein Gehäuse mit gelochter Front, vielen Staubfiltern, einem ARGB-Hub und entfernbarem Deckel vorgestellt. Es wird vom Hersteller als ökoeffizient mit geringem Fußabdruck beworben, da es besonders effizient zu kühlen sein soll, dank thermodynamischen Prinzipien – doch die Erklärung ist dünn.
Eine Front wie ein Käse
Auf den ersten Blick sieht der Betrachter des neuen Cougar Airface Eco RGB eine Vielzahl von Löchern, genaugenommen 171 Stück, in der Front, die für Frischluftzufuhr sorgen sollen. Dahinter verbaut Cougar standardmäßig zwei 180-mm-PWM-Lüfter. Die Lüfter sind via ARGB beleuchtbar, genauso wie der vorinstallierte 120-mm-Lüfter im Heck. Letzterer muss allerdings ohne PWM auskommen.
Durch die gelochte Front befinden sich vor den Lüftern, um die Löcher herum, relativ breite Stege, durch die die Anströmung zu den Lüftern behindert wird. Die Löcher besitzen zudem nach außen einen größeren Durchmesser als nach innen, somit entsteht je Loch ein Konus mit der Verjüngung nach innen. Cougar bewirbt dies als „thermodynamische Prinzipien“, die die Effizienz steigern und die Umweltbelastung sowie den ökologischen Fußabdruck des Gehäuses reduzieren sollen. Die Animation und die Beschreibung erwecken dein Eindruck, dass so mehr Luft bei gleicher Leistung gefördert werden könnte.
Das Airface ECO RGB wurde mit dem Fokus auf Ökoeffizienz entwickelt. Kegelförmige Lüftungsschlitze verjüngen sich von einer breiten Öffnung nach innen und nutzen thermodynamische Prinzipien, um den Luftstrom durch die Frontblende optimal zu nutzen. Ergänzt durch zwei 180-mm-PWM-Lüfter, die die Kühlung ohne zusätzliche Energiekosten maximieren, werden sowohl die Umweltbelastung als auch der ökologische Fußabdruck reduziert.
Cougar Airface Eco RGB Produktseite
Welches Prinzip soll hier wirken?
Das auf der Produktwebsite veröffentlichte Schaubild spricht von einem Effekt, der für die Kühlung durch die nach innen gerichtete Verjüngung der Löcher von Vorteil wäre. Wahrscheinlicher ist, dass durch die Art der Front die freie Anströmung zu den Lüftern stärker behindert wird als es bei einer Mesh-Front der Fall wäre. Zudem gilt auch hier die Masseerhaltung. Demnach ist der Luftmassenstrom in den Löchern am Eingang, mit größerem Durchmesser, identisch zu dem innen. Die Luft kann sich zudem nicht in Luft auflösen, es bleibt die Flucht nach vorne: eine höhere Strömungsgeschwindigkeit an der Engstelle. Dadurch entsteht möglicherweise eine höhere Geräuschentwicklung und mehr Arbeit für die Lüfter dahinter, die den Druckverlust über die Löcher überwinden müssen und damit ein verringerter Volumenstrom. Fragwürdig bleibt, wie dadurch eine höhere Effizienz beim Luftansaugen erreicht werden soll und ebenfalls im Vergleich zu welchem Betrieb dies effizienter sein soll. Hinzu kommt, dass sich die Leistungsaufnahme von Lüftern in der Regel im einstelligen Wattbereich bewegt, kleinere Einsparungen hier wären ohnehin kein erheblicher Faktor zum Stromsparen.
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Staubfrei belüftet soll es im Innenraum sein
Das Gehäuse besitzt an der Oberseite einen Staubfilter, der sich via Magnetrahmen am Gehäuse festhält. Der Bereich des Netzteils hat einen Staubfilter, der nach hinten herausgezogen werden muss und der Staubschutz in der Front kann zur linken Seite zum Reinigen entfernt werden. Insgesamt kann das Gehäuse sieben Lüfter in den Größen 120 bis 180 Millimeter aufnehmen, größere Lüfter verringern die Anzahl entsprechend. Für Wasserkühlungen sind in der Front und im Deckel Radiatoren in den Größen 120, 140, 240, 280 und 360 Millimeter montierbar. Wird ein 360-mm-Radiator im Deckel montiert, ist kein Platz für einen weiteren gleicher Größe in der Front und umgekehrt.
Vier Festplatten und ein praktischer Deckel
Im Innenraum finden zwei 2,5-Zoll- und zwei 3,5-Zoll-Festplatten Platz, letztere im Netzteilschacht. Grafikkarten dürfen maximal 390 Millimeter lang und CPU-Kühler höchstens 190 mm hoch sein. Netzteile sind in ihrer Länge bis maximal 200 Millimeter montierbar. Der Deckel kann für einen einfacheren Zusammenbau entnommen werden, so dass die komplette linke Seite und der Deckel, ohne Eckstrebe, zugänglich sind.
Das I/O-Panel kann entweder vorne im Deckel oder unten im Fuß nach links gerichtet montiert werden. Es beherbergt die RGB- und Power-Taste sowie zwei USB-A-Buchsen, eine USB-C-Buchse und eine 3,5-mm-Kombi-Buchse für Headsets. Auf der rechten Seite, hinter dem Mainboard, befinden sich zahlreiche Montagemöglichkeiten fürs Kabelmanagement und ein RGB-Hub mit sechs Steckern, um die Beleuchtung zentral zu organisieren. Das Gehäuse ist für rund 110 US-Dollar in zwei Farben, schwarz und weiß, erhältlich.
Modellbezeichnung | Cougar Airface Eco RGB |
---|---|
Abmessungen (B×H×L) | 240 × 509 × 480 mm |
Volumen | 58 Liter |
Mainboard-Formfaktor | mini-ITX, µATX, ATX, CEB und E-ATX |
Max. Länge der Grafikkarte | 390 mm |
Max. Höhe des CPU-Kühlers | 190 mm |
Max. Länge des Netzteils | 200 mm |
Laufwerke (intern) | 2× 2,5“ und 2× 3,5“ |
Staubfilter | Oben, vorne und am Netzteil |
Lüfter in der Front | 2× 180 mm, 2× 140 mm oder 3× 120 mm |
Lüfter im Heck | 1× 120 mm oder × 1x 140 mm |
Lüfter im Deckel | 3× 120 mm oder 2× 140 mm |
Radiatoren | 120-140 mm hinten / 120 – 360* mm oben / 120 bis 360* mm vorne |
I/O-Schnittstelle | 2× USB 3.0 Typ A, 1× USB-C 3.2, 3,5mm-Kombi-Buchse |
Sonstiges | LED-Controller mit 6 Steckern |
Farbauswahl | schwarz oder weiß |
Preis | 109,99 US-Dollar |
* Bei der Montage eines 360-mm-Radiators ist nur Platz für einen insgesamt. |