AMD RDNA 3: Radeon RX 7600 XT mit 16 GB ab dem 24. Januar für 329 USD
Etwas überraschend ist eine Radeon RX 7600 XT vor einigen Wochen in der Gerüchteküche aufgetaucht, nun hat AMD die Grafikkarte auf der CES offiziell vorgestellt. Das neue Einsteiger-Modell ähnelt der normalen Radeon RX 7600 sehr, bietet aber mit 16 GB einen doppelt so großen Grafikspeicher.
Abseits des doppelten Speichers gibt es nur geringe Unterschiede zwischen der Radeon RX 7600 XT und der Radeon RX 7600. Das liegt daran, dass in beiden Fällen mit Navi 33 dieselbe RDNA-3-GPU verwendet wird, die auch schon auf der bereits verfügbaren Grafikkarten im Vollausbau genutzt wird. Entsprechend ist die Anzahl der Ausführungseinheiten gleich: Beide Grafikkarten bieten 32 Compute Units und damit 2.048 FP32-ALUs.
Die Rechenleistung erhöht sich nur geringfügig
Damit unterscheiden sich die Modelle bezüglich der Rechenleistung nur durch die Taktraten, die bei der Radeon RX 7600 XT minimal höher sind. Der Game-Takt des größeren Modells liegt bei 2.470 MHz anstatt 2.250 MHz, der Boost-Takt bei 2.760 MHz anstatt 2.660 MHz. Die Rechenleistung steigt also gerade einmal um 4 Prozent bei Nutzung der Turbo-Taktraten an. Beim Game-Takt sind es höhere 10 Prozent, doch erfahrungsgemäß hat diese Angabe bei RDNA 3 keinerlei praxisrelevante Aussagekraft Doch auch die Angabe des Boost-Taktes ist heutzutage in der Regel bedeutungslos. Schlussendlich wird erst ein Test klären können, wie hoch die neue Grafikkarte taktet.
Der Speicher macht den Unterschied
Die große Neuerung ist wie bereits erwähnt der Speicher: 16 GB anstatt 8 GB gibt es auf der Radeon RX 7600 XT. Das Speicherinterface und der Speichertakt sind dagegen gleich.
Der höhere Takt und der doppelte Speicher fordern dann einen Tribut bei der Leistungsaufnahme. AMD nennt eine Bordpower von bis zu 190 Watt anstatt der 165 Watt der Radeon RX 7600. Garantiert wird bei der XT ein DisplayPort-Anschluss nach dem neuen 2.1-Standard, bei der normalen Radeon RX 7600 ist dieser dagegen nur optional vorhanden – nicht jedes Custom-Design bietet ihn an.
Für diese Änderungen das „XT“ zu zücken, das auch bei AMD im Portfolio in der Regel für eine Grafikkarte mit mehr Rohleistung steht, ist kritisch zu beurteilen. Zumal schon der Radeon RX 7600 mit Blick auf den Navi-33-Vollausbau und den Preis im Vergleich zum Vorgänger ein XT gut gestanden hätte, AMD aber wohl auch deshalb darauf verzichtet hatte, um die RX 6600 gegen die RX 7600 zu stellen – und nicht gegen die RX 6600 XT.
AMDs Benchmarks mit wenig Aussagekraft
AMD präsentiert in Las Vegas auch diverse Benchmarks der Radeon RX 7600 XT, die ohne weitere Hintergrundinformation jedoch schwer bis kaum zu interpretieren sind. Denn je nachdem, ob die 8-GB-Variante in VRAM-Schwierigkeiten gerät oder nicht, kann das Leistungsplus gänzlich anders ausfallen. Zumal die Radeon RX 7600 XT, wenn denn Speichermangel auftritt, aufgrund der nur genutzten acht PCIe-4.0-Lanes einen größeren Leistungsschub zeigt als dies mit 16 Lanes der Fall wäre.
Gegenüber der Radeon RX 7600 soll die Radeon RX 7600 XT laut den von AMD durchgeführten Benchmarks in Full HD um 7 bis 40 Prozent an Performance zulegen. Ersteres ist gerade noch vorstellbar ohne VRAM-Mangel (die Redaktion hält dies aufgrund der technischen Spezifikationen aber schon für optimistisch), letzteres dann definitiv nicht mehr. Für WQHD nennt AMD ein Leistungsplus von 12 bis 45 Prozent, was vermutlich in beiden Fällen einen Speichermangel darstellt. AMDs Botschaft dabei: Die Radeon RX 7600 XT ist mit dem 16 GB großen VRAM auch in WQHD schnell genug für 60 FPS oder mehr, die Radeon RX 7600 dagegen nicht.
Ab dem 24. Januar für 329 US-Dollar verfügbar
Ab dem 24. Januar soll die Radeon RX 7600 XT von Acer, ASRock, Asus, Gigabyte, PowerColor, Sapphire sowie XFX angeboten werden. Als Preis nennt AMD 329 US-Dollar vor Steuern, während die 8-GB-Variante eine Preisempfehlung von 269 US-Dollar trägt. Die Radeon RX 7600 mit 8 GB gibt es im deutschen Handel aktuell ab 269 Euro, die UVP liegt bei 299 Euro.
RX 7900 XTX | RX 7900 XT | RX 7800 XT | RX 7700 XT | RX 7600 XT | RX 7600 | |
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Architektur | RDNA 3 | |||||
GPU | Navi 31 | Navi 32 | Navi 33 | |||
Design | Chiplet 1 × GCD + 6 × MCD |
Chiplet 1 × GCD + 5 × MCD |
Chiplet 1 × GCD + 4 × MCD |
Chiplet 1 × GCD + 3 × MCD |
Monolithisch | |
Fertigung | TSMC N5 (GCD) TSMC N6 (MCD) |
TSMC N6 | ||||
Transistoren | 57,7 Mrd | 28,1 Mrd. | 13,3 Mrd. | |||
Chipgröße | 300 mm (GCD) 37,5 mm (1 × MCD) |
200 mm (GCD) 37,5 mm (1 × MCD) |
204 mm² | |||
CU/SM | 96 | 84 | 60 | 54 | 32 | |
FP32-ALUs | 6.144/12.288 | 5.376/10.752 | 3.840/7.680 | 3.456/6.912 | 2.048/4.096 | |
RT-Kerne | 96, 2nd Gen | 84, 2nd Gen | 60, 2nd Gen | 54, 2nd Gen | 32, 2nd Gen | |
KI-Kerne | 192, 1st Gen | 168, 1st Gen | 120, 1st Gen | 108, 1st Gen | 64, 1st Gen | |
Game-Takt | 2.300 MHz | 2.000 MHz | 2.124 MHz | 2.171 MHz | 2.470 MHz | 2.250 MHz |
Boost-Takt | 2.500 MHz | 2.400 MHz | 2.430 MHz | 2.544 MHz | 2.760 MHz | 2.625 MHz |
FP32-Rechenleistung | 61,4 TFLOPS | 51,6 TFLOPS | 37,3 TFLOPS | 35,2 TFLOPS | 22,6 TFLOPS | 21,5 TFLOPS |
FP16-Rechenleistung | 122.9 TFLOPS | 103,2 TFLOPS | 74,6 TFLOPS | 70,3 TFLOPS | 45,2 TFLOPS | 43 TFLOPS |
Textureinheiten | 384 | 336 | 240 | 216 | 128 | |
ROPs | 192 | 96 | 64 | |||
L2-Cache | 6.144 KB | 4.096 KB | 2.048 KB | |||
Speicher | 24 GB GDDR6 | 20 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 |
Speicherdurchsatz | 20 Gbps | 19,5 Gbps | 18 Gbps | |||
Speicherinterface | 384 Bit | 320 Bit | 256 Bit | 192 Bit | 128 Bit | |
Speicherbandbreite | 960 GB/s | 880 GB/s | 624 GB/s | 432 GB/s | 288 GB/s | |
Infinity-Cache | 96 MB, 2nd Gen | 80 MB, 2nd Gen | 64 MB, 2nd Gen | 48 MB, 2nd Gen | 32 MB, 2nd Gen | |
IC-Bandbreite | 2,5 TB/s | 2,0 TB/s | 2,1 TB/s | 1,6 TB/s | 200 GB/s | |
Slot-Anbindung | PCIe 4.0 ×16 | PCIe 4.0 ×8 | ||||
TBP | 355 Watt | 315 Watt | 263 Watt | 245 Watt | 190 Watt | 165 Watt |
ComputerBase hat die Details zur Radeon RX 7600 XT von AMD vorab erhalten. Die Informationen wurden unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Meldung fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.