GeForce RTX 5090 FE: Schmelzende Stecker in Folge fehlender Lastverteilung?

Frank Hüber (+1)
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GeForce RTX 5090 FE: Schmelzende Stecker in Folge fehlender Lastverteilung?

In den letzten Tagen haben Bilder von geschmolzenen 12V-2×6-Steckern sowohl auf Netzteil- als auch RTX-5090-FE-Seite die Runde gemacht. Roman Hartung alias der8auer hat sich nicht nur die geschmolzenen Bauteile angesehen, sondern auch selbst Stecker und Kabel beim Betrieb einer 5090 FE getestet. ComputerBase hat auch gemessen.

Roman Hartung lässt im Video eine auf einen eigenen Wasserkühler umgebaute Nvidia GeForce RTX 5090 FE im FurMark laufen, der für eine maximale Last auf der Grafikkarte mit konstant anliegenden 575 Watt TDP sorgt. Den Sitz des Kabels habe er mehrmals überprüft, sowohl am Netzteil als auch an der Grafikkarte und auch wenn das Kabel bereits ein paar mal benutzt worden sei, sei es kein verschlissenes altes Kabel. Lücken an den Kontakten sind im Video nicht zu erkennen.

2 Leitungen tragen fast die gesamte Last

Die Temperaturen der Stecker überwacht er mit einer Wärmebildkamera. Schon nach wenigen Minuten ist zu erkennen, dass sich insbesondere der Stecker am Netzteil enorm aufheizt. Sichtbar wird aber im Wärmebild vor allem, dass eine hohe Last über nur zwei Kabel zur Grafikkarte läuft. Bis zu 22 Ampere werden über ein einzelnes der sechs 12-Volt-Kabel des 12V-2×6-Anschlusses transportiert, während bei anderen Kabeln lediglich 2 bis 8 Ampere gemessen werden können. Mehr als 220 Watt der insgesamt 575 Watt liegen somit auf einem Kabel an.

Dies könnte zu dem Fehlerbild des geschmolzenen Steckers der letzten Tage, bei dem nämlich auch in erster Linie ein Pin an der Grafikkarte geschmolzen war, passen, wenn denn in diesen Fällen die Kabel auch wirklich richtig saßen.

Geschmolzener 12V-2×6-Stecker
Geschmolzener 12V-2×6-Stecker (Bild: der8auer)

150 °C auf einem Kabel ohne Lastverteilung

Zurückzuführen könnte diese enorme Last und die hohe Temperatur, die im weiteren Testverlauf die Marke von 150 °C überschreitet, auf eine fehlende Lastverteilung der GeForce RTX 5090 FE sein. Während nämlich die Custom-Designs wie die Asus ROG GeForce RTX 5090 Astral (Test) jeden Pin des 12V-2×6-Anschlusses einzeln überwachen und in dem beschriebenen Fall für eine Abschaltung sorgen würden, fehlt der Founders Edition von Nvidia eine solche Erkennen der Last auf den einzelnen Pins. Für sie sind alle 12-Volt-Leitungen ein Anschluss.

Infolgedessen kann es dazu kommen, dass sich der Strom den Weg des geringsten Widerstands sucht und wenige Leitungen stark, andere hingegen kaum belastet werden. Dafür reichen schon unterschiedliche Widerstände am Ausgang des Netzteils oder innerhalb des Kabels – etwa durch qualitativ unterschiedliche Lötverbindungen – aus.

Mehr als 150 °C werden am Stecker des Netzteils gemessen
Mehr als 150 °C werden am Stecker des Netzteils gemessen (Bild: der8auer)

Alle Leitungen haben Kontakt

Dass grundsätzlich alle Leitungen auch im Test von Roman Hartung über den Stecker Kontakt haben, zeigt sich daran, dass auf allen eine, wenn auch mitunter geringe Last anliegt und nicht mehrere Kabel gar keinen Strom führen.

Weitere Untersuchungen mit anderen Kabeln oder Netzteilen könnten ein klareres Bild schaffen, wann es zu dieser Problematik genau kommt oder kommen kann und ob generell immer eine sehr unterschiedliche Lastverteilung bei der Founders Edition der GeForce RTX 5090 für Probleme sorgen kann.

ComputerBase hat selbst nachgemessen

ComputerBase hat das Verhalten selbst mit einer GeForce RTX 5090 FE an einem Asus ROG Thor 1200W Platinum II Netzteil überprüft, das den 12V-2×6-Anschluss am Netzteil auf zwei PCIe-Sockel aufteilt – das Kabel ist ein offizielles Asus-Zubehör. Auch das von Roman Hartung verwendete Corsair AX1600i geht diesen Weg.

Auch in der Redaktion ist im FurMark eine unterschiedliche Last je Kabel festzustellen, allerdings sind die Unterschiede deutlich geringer und kein einzelnes Kabel erreicht annähernd 20 Ampere. Minimal werden im Test bei ComputerBase auf einem Kabel 5,3 Ampere gemessen, maximal auf einem anderen 10,6 Ampere. Die übrigens Kabel liegen mit 6,1, 7,4, 7,7 und 10,0 Ampere dazwischen.

RTX-50-Verfügbarkeits-Check von ComputerBase

Aufgrund der geringen Verfügbarkeit der Nvidia GeForce RTX 5090 FE müssen sich aktuell nur wenige Nutzer Sorgen machen. Wer jedoch noch versucht, eine RTX 5080 oder RTX 5090 zu kaufen, der kann den RTX-50-Verfügbarkeits-Check von ComputerBase nutzen, um stets informiert zu werden, wenn im Handel wieder Grafikkarten verfügbar sind.

Wo gibt es die GeForce RTX 5090 oder RTX 5080 zu kaufen? Unser RTX-50-Verfügbarkeits-Check informiert über (absurd teure) Listungen.