Grafikkarten-Absatz: Nvidia verliert erstmals wieder Anteile an AMD und Intel

Michael Günsch
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Grafikkarten-Absatz: Nvidia verliert erstmals wieder Anteile an AMD und Intel

Es gibt wieder neue Zahlen zum weltweiten Grafikkarten-Absatz und den jeweiligen Marktanteilen der GPU-Hersteller. Hatte Nvidia zuletzt satte 90 Prozent Anteil erreicht, ging er im vierten Quartal 2024 wieder etwas zurück. Davon profitiert AMD und erobert 7 Prozentpunkte zurück.

Nvidias Marktanteil war noch nie so hoch wie jetzt“ lautete der Titel zur letzten ComputerBase-Meldung zu den Absatzzahlen von Grafikkarten auf Basis von Statistiken des Marktforschungsunternehmens Jon Peddie Research (JPR). Im dritten Quartal 2024 hatte Nvidia nämlich den Marktanteil von zuvor 88 Prozent auf erstmals 90 Prozent steigern können. Da Intel noch zu geringe Verkäufe verzeichnet, wurden die restlichen 10 Prozent (gerundet) AMD zugeschrieben.

Marktanteile von AMD, Intel und Nvidia bei Grafikkarten im 4. Quartal 2024
Marktanteile von AMD, Intel und Nvidia bei Grafikkarten im 4. Quartal 2024 (Bild: Jon Peddie Research)

Doch zum Jahresausklang konnte Nvidia diese Dominanz nicht weiter ausbauen und verlor im Gegenteil wieder Anteile am globalen Absatz, so die neuen Zahlen zum vierten Quartal 2024. Laut JPR-Studie kommt Nvidia in diesem Zeitraum auf „nur“ noch 82 Prozent der globalen Verkäufe, während sich AMD von 10 Prozent auf 17 Prozent deutlich verbessert hat. Auch Intel konnte etwas zulegen und wird jetzt immerhin mit rund 1 Prozent Marktanteil im Diagramm aufgeführt.

Absatz von Grafikkarten weiter auf niedrigem Niveau

Der weltweite Absatz stieg zwar gegenüber dem dritten Quartal von 8,1 Millionen auf 8,4 Millionen im vierten Quartal 2024 und somit um 4 Prozent. Doch ist dies zum einen eine übliche Steigerung zum Weihnachtsgeschäft und zum anderen zeigt der Blick auf die vergangenen Jahre, dass dies ein immer noch sehr niedriges Niveau für den Markt ist, der „immer noch nicht zur Normalität zurückgekehrt“ ist, wie Jon Peddie, der Leiter von JPR konstatiert. Laut ihm werden außerdem „die Zölle den Gesamtmarkt schwächen“.

Grafikkarten-Absatz im Zeitverlauf
Grafikkarten-Absatz im Zeitverlauf (Bild: Jon Peddie Research)

Mehr Desktop-PCs, weniger Grafikkarten

In einer weiteren Grafik werden die globalen Verkäufe von Desktop-PCs dem Absatz der Grafikkarten gegenübergestellt. Jüngst wurden wieder mehr Desktop-PCs verkauft (22,5 Millionen), die Zahl der Grafikkarten stieg aber nicht in gleichem Maße.

Absatz von Desktop-PCs und Grafikkarten gegenübergestellt
Absatz von Desktop-PCs und Grafikkarten gegenübergestellt (Bild: Jon Peddie Research)

Das allein ist noch kein Indiz dafür, dass immer weniger Desktop-PCs mit einer dedizierten Grafikkarte bestückt sind, schließlich werden Grafikkarten auch separat verkauft. Dennoch spricht JPR von einer sinkenden Verbreitung.

Im Notebook-Bereich machen die immer stärkeren integrierten GPUs von AMD und Intel schon länger den dedizierten Grafikchips der Einstiegsklasse Konkurrenz. Ähnliches dürfte für Desktop-Systeme abseits der Gaming-PCs gelten.

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