Im Test vor 15 Jahren: AMDs Radeon HD 5670 bot DirectX 11 für 79 Euro
Die ATi Radeon HD 5670 (Test) fiel mit einem Preis von 79 Euro in das Budgetsegment. Trotz des geringen Preises konnte die Grafikkarte vor 15 Jahren mit DirectX-11-Unterstützung, 40-nm-Fertigung und akzeptabler Gaming-Leistung aufwarten.
Moderner Winzling
Die RV830-GPU der Radeon HD 5670 wurde bei TSMC im modernen 40-nm-Verfahren gefertigt. Mit den knapp 627 Millionen Transistoren kam die GPU dabei etwa auf ein Drittel des großen RV870, der in den Topmodellen Radeon HD 5870 und HD 5850 zum Einsatz kam. Die Architektur war prinzipiell identisch zum großen RV870, allerdings mit deutlich weniger Recheneinheiten und einem schmaleren Speicher-Interface.
Mit den 128 Shader-Einheiten kam die Radeon HD 5670 bei einem Chiptakt von 775 MHz auf eine theoretische Rechenleistung von 620 GFLOPS und damit knapp 30 Prozent mehr als der Vorgänger.
Radeon HD 4670 | Radeon HD 4770 | Radeon HD 5670 | Radeon HD 5750 | GeForce GT 240 | |
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Chip | RV730 | RV740 | RV830/Redwood | RV840/Juniper | GT215 |
Transistoren | ca. 514 Mio. | ca. 826 Mio. | ca. 627 Mio. | ca. 1,04 Mrd. | ca. 727 Mio. |
Fertigung | 55 nm | 40 nm | |||
Chiptakt | 750 MHz | 775 MHz | 700 MHz | 550 MHz | |
Shadertakt | 750 MHz | 775 MHz | 700 MHz | 1.360 MHz | |
Shader-Einheiten (MADD) |
64 (5D) | 128 (5D) | 80 (5D) | 144 (5D) | 96 (1D) |
FLOPS (MADD/ADD) | 480 GFLOPS | 960 GFLOPS | 620 GFLOPS | 1.008 GFLOPS | 392 GFLOPS |
ROPs | 8 | 16 | 8 | 16 | |
Pixelfüllrate | 6.000 MPix/s | 12.000 MPix/s | 6.200 MPix/s | 11.200 MPix/s | 4.400 MPix/s |
TMUs | 32 | 20 | 36 | 32 | |
TAUs | 32 | 20 | 36 | 32 | |
Texelfüllrate | 24.000 MTex/s | 24.000 MTex/s | 15.500 MTex/s | 25.200 MTex/s | 17.600 MTex/s |
Shader-Model | SM 4.1 | SM 5 | SM 4.1 | ||
Hybrid-CF/-SLI | – | ||||
effektive Windows Stromsparfunktion |
✓ | ||||
Speichermenge | 512 MByte GDDR3 | 512 MByte GDDR5 | 1.024 MByte GDDR5 | 512 MByte GDDR5 1.024 MByte DDR3 |
|
Speichertakt | 1.000 MHz | 1.600 MHz | 2.000 MHz | 2.300 MHz | 1.700 MHz 1.000 MHz |
Speicher-Interface | 128 Bit | ||||
Speicherbandbreite | 32.000 MByte/s | 51.200 MByte/s | 64.000 MByte/s | 73.660 MByte/s | 54.400 MByte/s 32.000 MByte/s |
Der 512 MByte große GDDR5-Grafikspeicher kam bei einem Speichertakt von 2.300 MHz und dem 128 Bit breitem Interface auf eine Speicherbandbreite von 64 GByte/s, was eine Verdoppelung gegenüber dem Vorgänger darstellte. Neben DirectX 11 unterstützte die Radeon HD 5670 auch AMDs Eyefinity-Technologie, sodass bis zu drei Monitore an einer einzelnen Grafikkarte betrieben werden konnten. Mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 61 Watt unter Last und 14 Watt im Leerlauf war die ATi Radeon HD 5670 sehr gut für HTPCs und Office-Computer geeignet.
Nah an der GeForce 9800 GT
Für knapp 80 Euro konnten Spieler keine High-End-Grafikkarte erwarten. In den Benchmarks machte die Radeon HD 5670 dennoch eine akzeptable Figur. Abhängig von der Auflösung und ob Kantenglättung und anisotrope Filterung zugeschaltet war, landete sie in der Regel zwischen neun bis elf Prozent hinter Nvidias GeForce 9800 GT. Gegenüber dem Vorgänger, der Radeon HD 4670, konnte sie einen satten Vorsprung von 27 bis 40 Prozent verbuchen. Nvidias Konkurrenz aus dem Budget-Segment, die GeForce GT 240 wurde um 14 bis 61 Prozent geschlagen. Außer Reichweite war die Radeon HD 4770 der Vorgängergeneration, die knapp 25 Prozent mehr Leistung bot.
Damit bot die Radeon HD 5670 zwar im Jahr 2010 für die meisten Spiele in niedrigeren Auflösungen ausreichend Leistung, für die Zukunft gewappnet waren Käufer aber nicht. Dafür war die Grafikkarte umso energiesparender und belegte im Test einen der vordersten Plätze in dieser Hinsicht. Anders sah es bei dem Schalldruckpegel aus, der 45 dB(A) im Leerlauf und 50,5 dB(A) unter Last zwar relativ gering ausfiel, aber nicht der geringen Leistung entsprechend unhörbar leise war. Wen Leistungsaufnahme und Lautstärke nicht störten, der konnte mittels Übertaktung auf weitere 12 bis 17 Prozent Leistung hoffen.
Fazit
Mit knapp 80 Euro war die Radeon HD 5670 erschwinglich und bot in Anbetracht des geringen Preises mit DirectX 11 und Eyefinity gute Features. Wer diese nicht benötigte, der fand vor allem mit der Radeon HD 4770 für ebenfalls rund 80 Euro eine deutlich bessere Spieleleistung, musste dafür aber auf die modernen Features verzichten.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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