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Im Test vor 15 Jahren: Die Radeon HD 5450 war für Gaming nutzlos, aber sonst top

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Die Radeon HD 5450 war für Gaming nutzlos, aber sonst top

Die ATi Radeon HD 5450 (Test) war mit einem Preis von etwa 45 Euro AMDs günstigstes Einstiegsmodell vor 15 Jahren. Trotz der DirectX-11-Unterstützung war sie aufgrund der – dem Preis entsprechend zu erwartenden – geringen Leistung nicht an Spieler gerichtet, sondern für HTPCs und Office-Computer.

RV810 als GPU-Winzling

Die ATi Radeon HD 5450 setzte mit der RV810 mit 292 Millionen Transistoren auf eine sehr kleine GPU, die dank dem modernen 40-nm-Fertigungsverfahren sehr energieeffizient war. In puncto Rechenleistung setzten die technischen Daten Erwartungen. Beispielsweise gab es auf dem RV810 nur zwei SIMD-Einheiten, während es auf dem RV870 20 waren. So blieben der HD 5450 am Ende knapp 104 GFLOPS theoretische Rechenleistung und eine Speicherbandbreite von 12.8 GByte/s bei dem getesteten Modell von Sapphire mit 512 MByte DDR3-Speicher. Wer gegenüber dem bereits geringen Preis noch etwas sparen wollte, der konnte alternativ auch Modelle mit langsamerem DDR2-Speicher erwerben.

Radeon HD 4550 Radeon HD 5450 Radeon HD 5670 GeForce 9500 GT
Chip RV710 RV810/Cedar RV830/Redwood G96
Transistoren 242 Mio. ca. 292 Mio. ca. 627 Mio. ca. 314 Mio.
Fertigung 55 nm 40 nm 55 nm
Chiptakt 600 MHz 650 MHz 775 MHz 550 MHz
Shadertakt 600 MHz 650 MHz 775 MHz 1.400 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
16 (5D) 80 (5D) 32 (1D)
FLOPS (MADD/ADD) 96 GFLOPS 104 GFLOPS 620 GFLOPS 134 GFLOPS
ROPs 4 8
Pixelfüllrate 2.400 MPix/s 2.600 MPix/s 6.200 MPix/s 4.400 MPix/s
TMUs 8 20 16
TAUs 8 20 16
Texelfüllrate 4.800 MTex/s 5.200 MTex/s 15.500 MTex/s 8.800 MTex/s
Shader-Model SM 4.1 SM 5 SM 4.1
Hybrid-CF/-SLI
effektive Windows
Stromsparfunktion
Speichermenge 512 MByte DDR3 512 MByte DDR2/3
1.024 MByte DDR2/3
512 MByte GDDR5 512 MByte GDDR3
512 MByte DDR2
Speichertakt 800 MHz 2.000 MHz 800 MHz (GDDR3)
400 MHz (DDR2)
Speicherinterface 64 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 12.800 MByte/s 64.000 MByte/s 25.600 MByte/s (GDDR3)
12.800 MByte/s (DDR2)

Das getestete Modell der Radeon HD 5450 setzte auf einen passiven Kühler in einem Low-Profile-Single-Slot-Design. Mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 19 Watt benötigte die Grafikkarte weder einen ausladenden Kühler, noch eine externe Energiezufuhr abseits des PCIe-Steckplatzes. Für den Anschluss von Bildschirmen befanden sich auf der Slotblende einen D-SUB-, einen DVI- sowie einen DisplayPort-Anschluss.

Nicht für Spieler

In den Benchmarks lieferte die ATi Radeon HD 5450 wie anhand der technischen Spezifikationen zu erwarten war, eine niedrige Leistung ab. Im Test wurde sie so nur unter 1.280 × 1.024 Bildpunkten getestet, da die Leistung realistisch betrachtet für höhere Auflösungen zu gering war. In dieser niedrigen Auflösung reihte sie sich knapp hinter der Radeon HD 4550 der Vorgängergeneration ein und erreichte knapp ein Viertel der Leistung einer Radeon HD 5670.

Rating
Rating – 1280x1024
    • Nvidia GeForce GTS 250
      547,7
    • ATi Radeon HD 5750
      547,5
    • ATi Radeon HD 4770
      496,3
    • Nvidia GeForce 9800 GT
      439,5
    • ATi Radeon HD 5670
      398,6
    • Nvidia GeForce GT 240
      349,4
    • Nvidia GeForce 9500 GT
      130,3
    • Nvidia GeForce GT 220
      119,3
    • ATi Radeon HD 4550
      103,0
    • ATi Radeon HD 5450
      100,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Obwohl die Radeon HD 5450 damit kaum für Spieler geeignet war, konnte sie vollständig in den B-Noten überzeugen. Dank der passiven Kühlung war die Grafikkarte vollkommen stumm, die Leistungsaufnahme war hervorragend und wer wirklich etwas Extraleistung benötigte, der konnte mittels Übertaktung mit etwa 15 Prozent mehr Leistung rechnen. Mit diesen Eigenschaften war die Radeon HD 5450 prädestiniert für den Einsatz in HTPCs oder Office-Computern. Hierfür bot sie Unterstützung für bis zu drei Monitore und war in der Lage, Blu-rays abzuspielen.

Diagramme
Lautstärke
  • Idle – Windows:
    • ATi Radeon HD 4550
      40,0
    • Nvidia GeForce 9500 GT
      40,0
    • Nvidia GeForce GT 220
      40,0
    • Sapphire Radeon HD 5450
      40,0
    • Nvidia GeForce 9800 GT
      41,0
    • ATi Radeon HD 4770
      42,5
    • ATi Radeon HD 5670
      45,0
    • ATi Radeon HD 5750
      46,0
    • Nvidia GeForce GT 240
      48,5
    • Nvidia GeForce GTS 250
      56,0
  • Last:
    • ATi Radeon HD 4550
      40,5
    • Nvidia GeForce 9500 GT
      40,5
    • Nvidia GeForce GT 220
      40,5
    • Sapphire Radeon HD 5450
      40,5
    • Nvidia GeForce 9800 GT
      46,0
    • ATi Radeon HD 4770
      47,5
    • ATi Radeon HD 5670
      50,5
    • ATi Radeon HD 5750
      50,5
    • Nvidia GeForce GT 240
      55,5
    • Nvidia GeForce GTS 250
      56,0
Einheit: dB(A)

Fazit

Trotz der sehr geringen Spieleleistung konnte die Radeon HD 5450 überzeugen. Wer eine einfache Grafikkarte mit modernen Fähigkeiten, aber niedrigem Stromverbrauch und entsprechendem Geräuschpegel suchte, der war hier goldrichtig. Mit einem Preis von knapp 45 Euro gab es auch preislich wenig zu beanstanden.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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