Im Test vor 15 Jahren: Nvidias günstige GeForce GT 240 war zu teuer
Die Nvidia GeForce GT 240 (Test) war im Jahr 2009 mit einem Preis von etwa 75 Euro im unteren Mittelklasse-Markt platziert. Trotz dieses geringen Preises und dem modernen GDDR5-Speicher war die GeForce GT 240 aufgrund der vergleichsweise geringen Leistung zu teuer.
Modern aber langsam
Die GeForce GT 240 setzte auf die GT215-GPU, die im 40-nm-Verfahren hergestellt wurde und auf insgesamt 727 Millionen Transistoren kam. Nvidia betrieb den Chip mit 550 MHz und die Shader mit 1.360 MHz, während der 512 MByte große GDDR5-Speicher auf 1.700 MHz kam. Daraus ergab sich zusammen mit dem 128 Bit breitem Interface eine Speicherbandbreite von 54.400 MByte/s. Damit lag die GT 240 zumindest in puncto Speicherbandbreite etwa auf dem gleichen Niveau wie die GeForce 9600 GT und 9800 GT der vorherigen Generation, die zum Testzeitpunkt für 60 respektive 75 Euro erhältlich waren. Die theoretische Rechenleistung (FLOPS) der GT 240 war höher als bei der GeForce 9600 GT und ein gutes Stück geringer als bei der GeForce 9800 GT. Bei der Pixel- und Texelfüllrate musste die GT 240 gegenüber beiden älteren Modellen leicht bis deutlich zurückstecken. Die GT215-GPU unterstützte DirectX 10.1, aber nicht DirectX 11.0 wie die Grafikkarten der Radeon-HD-5000-Serie.
Radeon HD 4670 | GeForce GT 240 | GeForce 9600 GT | GeForce 9800 GT | |
---|---|---|---|---|
Chip | RV730 | GT215 | G94 | G92 |
Transistoren | ca. 514 Mio. | ca. 727 Mio. | ca. 505 Mio. | ca. 754 Mio. |
Fertigung | 55 nm | 40 nm | 55 nm | |
Chiptakt | 750 MHz | 550 MHz | 650 MHz | 600 MHz |
Shadertakt | 750 MHz | 1.360 MHz | 1.625 MHz | 1.512 MHz |
Shader-Einheiten (MADD) |
64 (5D) | 96 (1D) | 64 (1D) | 112 (1D) |
FLOPS (MADD/ADD) | 480 GFLOPS | 392 GFLOPS | 312 GFLOPS | 508 GFLOPS |
ROPs | 8 | 16 | ||
Pixelfüllrate | 6.000 MPix/s | 4.400 MPix/s | 10.400 MPix/s | 9.600 MPix/s |
TMUs | 32 | 56 | ||
TAUs | 32 | 56 | ||
Texelfüllrate | 24.000 MTex/s | 17.600 MTex/s | 20.800 MTex/s | 33.600 MTex/s |
Shader-Model | SM 4.1 | SM 4 | ||
Hybrid-CF/-SLI | – | |||
effektive Windows Stromsparfunktion |
✓ | – | ||
Speichermenge | 512 MByte GDDR3 | 512 MByte GDDR5 1.024 MByte DDR3 |
512 MByte GDDR3 | |
Speichertakt | 1.000 MHz | 1.700 MHz 1.000 MHz |
900 MHz | |
Speicherinterface | 128 Bit | 256 Bit | ||
Speicherbandbreite | 25.600 MByte/s | 54.400 MByte/s 32.000 MByte/s |
57.600 MByte/s |
Das Modell im Test stammte von Zotac und war mit einer Länge von 17 cm kompakt in den Abmessungen. Aufgrund der geringen Leistungsaufnahme von 70 Watt benötigte die Grafikkarte keine zusätzliche Stromversorgung abseits der 75 Watt, die der PCIe-Steckplatz bereitstellte. Die Kühlung wurde von einem kleinen Aluminiumkühler mit 55-mm-Lüfter übernommen. An einer Lüftersteuerung fehlte es, sodass der Lüfter konstant mit der gleichen – zu hohen – Drehzahl arbeitete.
Geringe Leistung für wenig Geld
Die Leistung der GeForce GT 240 fiel – wie anhand der Spezifikationen zu erwarten war – eher gering aus. Ohne zugeschaltete Kantenglättung lag sie etwa auf dem Niveau einer GeForce 9600 GT, wobei sie bei aktivierter Kantenglättung um knapp sieben bis acht Prozent gegenüber dieser zurückfiel. Anders sah es beim Vergleich mit der gleich teuren GeForce 9800 GT aus, die in allen Einstellungen zwischen 27 und 30 Prozent schneller war.
Aufgrund der fehlenden Lüftersteuerung war die GeForce GT 240 vor allem im Leerlauf mit 54,0 dB(A) deutlich zu laut. Das war allerdings primär eine Verfehlung Zotacs und nicht direkt Nvidias Schuld. Die GPU-Temperatur war der geringen Leistung und hohen Lautstärke entsprechend sehr niedrig und so hätte es reichlich Reserven gegeben, um den lauten Lüfter zu drosseln. Auch bei der Leistungsaufnahme stand die GeForce GT 240 erwartungsgemäß sehr gut da. Wer die Hoffnung hegte, der GT 240 mittels Übertaktung mehr Leistung entlocken zu können, der sollte enttäuscht werden. Lediglich acht bis elf Prozent mehr Leistung konnten im Test durch höhere Taktraten erzielt werden bevor die Grafikkarte dicht machte.
Fazit
Insgesamt stand die Nvidia GeForce GT 240 damit nicht besonders gut da, vor allem aufgrund der starken Konkurrenz aus dem eigenen Hause. Für das gleiche Geld bot eine GeForce 9800 GT deutlich mehr.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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