Im Test vor 15 Jahren: Sapphire brachte der Radeon HD 5750 eine Empfehlung ein
Nach dem Referenzdesign der Radeon HD 5750 folgten Hersteller mit ihren eigenen Designs, so auch Sapphire mit ihrer Radeon HD 5750 (Test). Der Hersteller verzichtete auf eine Übertaktung der GPU oder des Speichers, wartete dafür aber mit einem eigens entwickeltem Kühler auf.
Standardkost mit neuem Kühler
Sapphire setzte bei der 120 Euro teuren Grafikkarte großteils auf den von AMD gesetzten Standard: Weder die Taktraten noch das PCB – abgesehen von der blauen Farbe – unterschieden sich vom Referenzdesign. Der bestechende Punkt des Modells war der Kühler, bei dem es sich um eine Eigenentwicklung handelte. Sapphire setzte dabei auf eine Bodenplatte aus Kupfer, die Abwärme schnell von der GPU aufnehmen und an die Aluminiumlamellen abführen sollte. Für Frischluft sorgte ein 75 mm großer Axiallüfter, der über eine automatische Lüftersteuerung angesteuert wurde.
Im Leerlauf betrug der GPU-Takt 157 MHz, während der 1.024 MByte große Grafikspeicher auf 600 MHz kam. Unter Last stiegen die Taktraten wie beim Referenzdesign auf 700 MHz beziehungsweise 2.300 MHz an. Neben der eigenen Kühllösung versuchte Sapphire Kunden mit der beigelegten Software anzulocken und legte einen Gutschein für das DirectX-11-Rennspiel Colin McRae Dirt 2 bei.
Bonuspunkte in den B-Noten
Aufgrund der zum Referenzdesign identischen Taktraten fiel die Leistung der Sapphire Radeon HD 5750 genau wie die Leistung des Referenzdesigns aus. Pluspunkte konnte Sapphire vor allem bei dem Schalldruckpegel sammeln. Im Leerlauf war die Sapphire-Grafikkarte mit 44 statt 46 dB(A) bereits knapp 20 Prozent leiser als die Referenz. Unter Last stieg der Schalldruckpegel nur marginal auf 44,5 dB(A) an womit der Schalldruckpegel weniger als halb so hoch wie die 51 dB(A) des Referenzdesigns lag. Damit handelte es sich bei der Sapphire Radeon HD 5750 um die leiseste Grafikkarte im Test.
Als zusätzlichen Bonuspunkt lagen die GPU-Temperaturen im Leerlauf und unter Last um sieben respektive acht Kelvin unter den Temperaturwerten des Referenzdesigns. Hier bot die Grafikkarte viel Spielraum für heiße Sommertage und Übertaktung. Wer diese Temperaturreserven für höhere Taktraten nutzen wollte, der konnte zumindest bei der GPU selbst auf ein ordentliches Taktplus hoffen. Im Test erreichte ComputerBase zusätzliche 175 MHz auf der GPU und 100 MHz auf dem Grafikspeicher, was je nach Spiel in 17 bis 19 Prozent mehr Leistung resultierte.
Fazit
Mit ihrem eigenen Design der Radeon HD 5750 perfektionierte Sapphire die Grafikkarte und bot Anwendern ein sehr ausgewogenes Produkt. Dank des deutlich niedrigeren Schalldruckpegels, der besseren Temperaturen und in Anbetracht der zusätzlichen Spieledreingabe konnte die Sapphire Radeon HD 5750 vor 15 Jahren eine Empfehlung einheimsen. Für 120 Euro war es schwierig, eine bessere Grafikkarte zu finden.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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