Intel Battlemage: Arc B580 und Arc B570 für 249 und 219 US-Dollar vorgestellt
Intel hat die ersten Grafikkarten der 2. Generation Arc alias „Battlemage“ vorgestellt: Arc B580 und Arc B570. Der Nachfolger der Arc A580 (Test) soll 10 Prozent schneller als die GeForce RTX 4060 sein, 24 Prozent soll das Plus zur Arc A750 betragen. Alle Details, technische Eckdaten, Infos zu XeSS2 und die Preise im Überblick.
Intel Arc B580 und B570 sind offiziell
Nach Wochen der Gerüchte sind Arc B580 und Arc B570 auf Basis der kleinen Battlemage-GPU „G21“ offiziell. Vorgestellt bedeutet allerdings nicht direkt verfügbar: Die Arc B580 soll ab dem 13. Dezember für 249 US-Dollar vor Steuern im Handel stehen, die Arc B570 erst ab dem 16. Januar für 219 US-Dollar vor Steuern. Ein Referenzdesign („Limited Edition“) gibt es nur vom größeren Modell, die kleinere ist allein Sache der Partner. Neben Acer, ASRock, Gunnir sowie Sparkle sind dieses Mal auch Maxsun und Onix mit von der Partie.
Intel will mit beiden Produkten und damit der Battlemage-Generation massive Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger Alchemist vorgenommen haben, sowohl Geschwindigkeit als auch Effizienz sollen deutlich steigen. Parallel mit den neuen Grafikkarten stellt Intel darüber hinaus auch Neuerungen für XeSS vor:
- XeSS 2 unterstützt neben Super Resolution auch Frame Generation
- XeLL „Low Latency“ reduziert die Latenz wie Nvidia Reflex und AMD Anti-Lag 2
Intel verspricht in Summe „die mit Abstand beste Leistung für's Geld in dieser Klasse“.
Technische Eckdaten im Detail
Die G21-GPU der Battlemage-Generation setzt wie der Lunar-Lake-SoC für Notebooks auf die Xe2-Architektur, die Änderungen gegenüber Xe in Alchemist sind an der Architektur bis auf kleinere Einzelheiten identisch. Aus diesem Grund wird die Redaktion auf diese nicht genauer eingesehen und verweist für weitere Details auf den Bericht aus dem Juni:
Die Intel Arc B580 und auch die Arc B570 setzen beide auf die BMG-G21-GPU und damit den kleineren der beiden Battlemage-Chips. Es gibt laut Gerüchten auch noch einen größeren BMG-G31, doch ob dieser jemals das Licht der Welt erblicken wird ist ungewiss. Intel wollte sich dazu im Call vorab nicht äußern.
GPU | Prozess | Fläche | Transistoren |
---|---|---|---|
Intel BMG-G21 | TSMC N5 | 272 mm² | 19,6 Mrd. |
Intel AMC-G10 | TSMC N6 | 406 mm² | 21,7 Mrd. |
Nvidia AD107 | TSMC 4N | 159 mm² | 18,9 Mrd. |
Nvidia AD104 | TSMC 4N | 295 mm² | 35,8 Mrd. |
AMD Navi 33 | TSMC N6 | 204 mm² | 13,3 Mrd. |
AMD Navi 32 | TSMC N5 | 238 mm² | 28,1 Mrd. |
Der BMG-G21 kommt auf eine Größe von 272 mm² und auf 19,6 Milliarden Transistoren. Gefertigt wird dieser bei TSMC im N5-Verfahren. Damit ist die GPU deutlich größer als der konkurrierende AD107 auf der GeForce RTX 4060, der auf nur 159 mm² in 4N-Fertigung kommt, und nur knapp kleiner als der AD104 auf der GeForce RTX 4070, der 295 mm² groß ist. Im Vergleich: Navi 33 auf der Radeon RX 7600 kommt im schlechteren N6-Prozess auf 204 mm² und Navi 32 mit N5-Fertigung und Chiplet-Design auf 238 mm².
B580 und B570 im Vergleich
Intel Arc B580 und B570 nutzen die gleiche GPU, aber auf der B570 ist sie leicht beschnitten: Es fehlen 2 Xe-Cores mit 256 Shadern. Gute Nachrichten gibt es beim Speicherausbau: Die Arc B580 setzt auf einen 12 GB großen Grafikspeicher, während die Arc B570 auf 10 GB kommt. Im Vergleich bietet die ältere Arc A580 nur 8 GB und auch die (preislich) direkte Konkurrenz von AMD und Nvidia bietet einen kleineren VRAM.
190 Watt Board Power sind für die größere Karte gesetzt, 150 Watt sind es bei dem kleineren Modell. Acht PCIe-Lanes der vierten Generation werden unterstützt – anders als die Gerüchte haben glauben lassen, gibt es kein PCIe 5.0.
Arc B570 | Arc B580 | Arc A580 | Arc A750 | Arc A770 | |
---|---|---|---|---|---|
Architektur | Battlemage (Xe2) | Alchemist (Xe) | |||
GPU | BMG-G21 | ACM-G10 | |||
Fertigung | TSMC N5 | TSMC N6 | |||
Transistoren | 19,6 Milliarden | 21,7 Mrd. | |||
Chip-Größe | 272 mm² | 406 mm² | |||
Xe-Cores | 18 | 20 | 24 | 28 | 32 |
FP32-ALUs | 2.304 | 2.560 | 3.072 | 3.584 | 4.096 |
RT-Kerne | 18, 2nd Gen | 20, 2nd Gen | 24, 1st Gen | 28, 1st Gen | 32, 1st Gen |
MXM-Einheiten | 144, 2nd Gen | 160, 2nd Gen | 384, 1st Gen | 448, 1st Gen | 512, 1st Gen |
GPU-Takt | 2.500 MHz | 2.670 MHz | 2.000 MHz | 2.400 MHz | |
FP32-Leistung | 11,5 TFLOPS | 13,7 TFLOPS | 12,3 TFLOPS | 17,2 TFLOPS | 19,7 TFLOPS |
L2 Cache | 18 MB (?) | 18 MB | 8 MB | 16 MB | |
Grafikspeicher | 10 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 16/8 GB GDDR5 | |
Speicherdurchsatz | 19,0 Gbps | 16,0 Gbps | 17,5 Gbps (16 GB) 16 Gbps (8 GB) |
||
Speicherinterface | 160 Bit | 192 Bit | 256 Bit | ||
Speicherbandbreite | 380 GB/s | 456 GB/s | 512 GB/s | 559,6 GB/s (16 GB) 512 GB/s (8 GB) |
|
Slot-Anbindung | PCIe 4.0 ×8 | PCIe 4.0 ×16 | |||
Total Bord Power | 150 Watt | 190 Watt | 185 Watt | 225 Watt | |
UVP (vor Steuern) | 219 USD | 249 USD | 179 US-Dollar | 289 USD | 349 USD (16 GB) 329 USD (8 GB) |
Benchmarks: Intel verspricht große Sprünge
Intel nennt ein 24-prozentiges FPS-Plus der Arc B580 gegenüber der Arc A750. Mit Hilfe von 27 Spiele-Benchmarks will Intel diesen Vorsprung gemessen haben, je nach Titel, wobei es als Extrem auch einmal einen Gleichstand mit dem Vorgänger gibt, aber eben auch einmal 78 Prozent mehr FPS. Alle Benchmarks wurden in „1440p Ultra“ durchgeführt, was sowohl die native Auflösung als auch den Einsatz von XeSS einbezieht.
Auch die GeForce RTX 4060 soll von der Arc B580 geschlagen werden. Intel nennt in diesem Duell durchschnittlich 10 Prozent mehr FPS, wobei hier die Extreme bei 17 Prozentpunkten weniger FPS und 43 Prozent mehr FPS liegen. Damit will Intel ein 32 Prozent besseres Preis-Performance-Verhältnis in Rasterizer-Spielen und 25 Prozent in Raytracing-Titeln erzielen, gegenüber der Radeon RX 7600 soll Preis/Leistung ebenso besser ausfallen.
Das sind bis dato allerdings einzig und allein Hersteller-Benchmarks, die wie immer mit großer Vorsicht betrachtet werden sollten. ComputerBase wird zeitnah zur Markteinführung am 13. Dezember eigene Testergebnisse zur Intel Arc B580 veröffentlichen.
XeSS 2 mit FG, XeLL und ein neues Treiber-UI
Neben der Hardware soll mit Battlemage auch die Software besser werden, das betrifft sowohl XeSS als auch den Treiber und dessen UI.
XeSS 2 beherrscht auch Frame Generation
So bekommt XeSS nun die Versionsstufe „2“, wobei das bekannte Super-Resolution-Upsampling gleich geblieben sein soll, aber neben DirectX 12 auch DirectX 11 und Vulkan unterstützt werden. Zwei gänzlich neue Features haben jedoch den Weg in XeSS 2 gefunden, die beide bereits von Nvidia und AMD bekannt sind: Frame Generation und „Low Latency“.
XeSS Frame Generation macht genau dasselbe wie DLSS FG und FSR FG. Es wird zwischen zwei bereits gerenderten Frames ein drittes Frame künstlich erstellt, was die Framerate deutlich erhöht. XeSS FG funktioniert dabei sehr ähnlich wie die Konkurrenztechnologien, wie Nvidia setzt dabei auch Intel auf ein, genauer gesagt zwei neuronale Netzwerke. Diese erfordern etwas Rechenleistung, entsprechend benötigt XeSS 2 Matrix-Einheiten zur Beschleunigung. XeSS 2 FG ist damit anders als der Super-Resolution-Algorithmus zumindest erst einmal Intel-exklusiv. Neben Battlemage wird auch Alchemist unterstützt.
Auch wenn XeSS 2 Frame Generation sehr ähnlich zu den Konkurrenztechnologien ist, gibt es kleinere Unterschiede. So nutzt Nvidia für den „Optical Flow“, also das Verfolgen von Pixel-Bewegungen, einen in die Tensor-Kerne integrierten Hardware-Teil, Intel dagegen erledigt dies mittels eines neuronalen Netzwerkes. Neben Optical Flow sind auch die Motion Vektoren von entscheidender Bedeutung bei der Pixel-Analyse. Ein zweites neuronales Netzwerk ist dann für die Erstellung des künstlichen Bildes anhand der mittels Motion Vektor und Optical Flow gefundenen Bildinformationen zuständig.
XeLL: Intels eigener Latenzreduzierer
Um den dadurch erstandenen Input Lag möglichst klein zu halten, kommt dann das neue Xe Low Latency (XeLL) zum Einsatz, das dieselbe Aufgabe wie Nvidia Reflex und AMD Anti-Lag 2 hat. Die Funktionsweise ist gleich, der Effekt quasi auch: Laut Intel soll mit Hilfe von XeLL die Latenz in Kombination mit Frame Generation wieder auf das Niveau der Latenz ohne die interpolierten Bilder hieven – auch mit XeSS 2 Frame Generation steigen damit die FPS an, die Latenz wird jedoch nicht besser.
XeSS FG sowie XeLL müssen ins Spiel integriert werden. Kommt XeSS FG zum Einsatz, ist XeLL zur Latenzreduzierung immer aktiv. Ohne XeSS FG lässt sich XeLL manuell an- sowie abschalten, zumindest solange dies der Spieleentwickler nicht anders integriert. XeLL kann auch ohne XeSS FG ins Spiel integriert werden.
Erweiterte Treibermenüs mit viel mehr OC
Mit der Vorstellung von Battlemage hat Intel auch die Treiber-Features erweitert, von denen auch Alchemist profitieren wird. So hat Intel nun die OC-Möglichkeiten deutlich ausgebaut, unter anderem das Power Limit und die Voltage-Frequency-Curve lassen sich verändern. Das soll vor allem beim Übertakten der Arc B580 hilfreich sein, die sich gut übertakten lassen soll.
So lässt sich im Treiber nicht simpel der gewünschte Takt einstellen, stattdessen kann ein Takt-Offset gesetzt werden, der die Voltage-Frequency-Curve, also sowohl den Takt als auch die Spannung über alle Taktraten hinweg ändert – innerhalb gewisser Limits natürlich. Damit sollen sich die Taktraten deutlich erhöhen. In einem von Intel erstellten Szenario arbeitet die Arc B580 für gewöhnlich mit 2.750 bis 2.850 MHz, nach dem Übertakten mit mehr Takt (+200 MHz), mehr Spannung (+25 % VMax) und mehr erlaubter Bord Power (+20 %) sollen es 3.050 bis 3.150 MHz sein.
Abseits von den OC-Features hat Intel nun auch PresentMon in den Treiber integriert, so lassen sich nun ohne weitere Tools FPS-Metriken auslesen. Darüber hinaus gibt es noch einen FPS-Limiter sowie Einstellmöglichkeiten zur Bildschirmskalierung, die bis jetzt gefehlt haben.
Als letztes neues Features ist ein einschaltbarer Low-Latency-Modus hinzu gekommen, der sich auch ohne explizite Spiel-Unterstützung einschalten lässt.
Limited Edition vs. Custom-Designs
Referenzdesign nur für die B580
Die Arc B570 wird es nur als Custom Design geben, während die B580 auch als Referenzdesign von Intel selbst erscheinen wird. Die Intel Arc B580 Limited Edition soll deutlich hochwertiger als das Referenzdesign der Arc A750 und Arc A770 sein und unter anderem mit einer deutlich besseren Kühlleistung aufwarten. Intel spricht dabei von „flüsterleise“, was sich aber erst im Test herausstellen muss.
Die Arc B580 Limited Edition setzt auf ein Dual-Slot-Design sowie 2 Axial-Lüfter. Darüber hinaus gibt es einen großen Kühlkörper, der die gesamte Vorderseite der Grafikkarte bedeckt. Da das PCB deutlich kleiner als der Kühler ist, kann der hintere Lüfter direkt durch den gesamten Kühler Luft pusten, die nicht durch das PCB aufgehalten wird.
Zur Stromversorgung der Limited Edition ist ein klassischer 8-Pin-Stromstecker von Nöten, als Monitoranschlüsse sind drei Mal DisplayPort sowie ein Mal HDMI vorgesehen.
Custom-Designs von sechs Partnern
Insgesamt 6 verschiedene Hersteller wollen Grafikkarten der Battlemage-Serie als Custom-Design anbieten. Mit darunter sind die bisherigen Partner Acer, ASRock, Gunnir sowie Sparkle, neu dabei sind Maxsun und Onix – ob es diese beiden auch in Deutschland geben wird, ist aber unklar.
ASRock, Gunnir, Maxsun, Onix sowie Sparkle werden jeweils zwei Serien für Battlemage mit einem leicht anderen Design auflegen, Acer beschränkt sich auf ein Modell.