Nur 168 ROPs aktiv: Alternate verkauft die RTX 5090 mit ROP-Defekt als B-Ware

Was passiert eigentlich mit vom ROP-Defekt betroffenen RTX-50-Grafikkarten, die Käufer an die jeweiligen Händler zurückgeschickt haben? Alternate verkauft sie augenscheinlich als B-Ware, wie das Angebot einer Zotac GeForce RTX 5090 Solid OC mit lediglich 168 statt 176 ROPs zeigt. Den UVP übertrifft die Listung dennoch deutlich.
Was passiert mit Rückläufern mit zu wenig ROPs?
Im Februar wurde sukzessive bekannt, dass einige GeForce RTX 5090, RTX 5070 Ti und RTX 5080 mit einer defekten ROP-Partition in den Handel gelangt sind. Auch hierzulande waren Käufer betroffen, wie nicht zuletzt die Community auf ComputerBase vermelden konnte. In der Praxis konnte die 3D-Leistung in Spielen bei einer betroffenen GeForce RTX 5070 Ti schlimmstenfalls um 11 Prozent einbrechen, Nvidia hingegen sprach von im Mittel 4 Prozent Defizit. Allerdings sollten zum damaligen Zeitpunkt nur „weniger als 0,5 Prozent“ der ausgelieferten RTX 5090 (D) betroffen sein. Der Ratschlag des Herstellers: Betroffene Kunden sollten ihre Grafikkarte an den Händler zurückschicken.
Aber was passiert dann damit? Um eine offizielle Rückrufaktion seitens Nvidias handelt es sich offenbar auch gegenüber den Händlern nicht, wie jetzt Alternate aufzeigt. Der deutsche Händler bietet aktuell eine Zotac GeForce RTX 5090 Solid OC (Test der Non-OC) als B-Ware an, die neben Gebrauchsspuren auch nur über 168 aktive Render Output Units verfügt, wie aus der Produktbeschreibung hervorgeht. Eigentlich sollten es bei einer korrekt konfigurierten GeForce RTX 5090 insgesamt 176 ROPs sein.

Dass Händler die teildefekten Grafikkarten also weiterhin verkaufen dürfen, ist eine Erkenntnis, der aufgerufene Preis ist aber ebenso bemerkenswert: Rund 2.900 Euro kostet die GeForce RTX 5090 Solid OC mit fehlender ROP-Partition. Das ist einerseits nicht weniger, als Alternate für das aktuell vergriffene Pendant ohne B-Ware-Kennzeichnung beziffert und damit andererseits immer noch weit oberhalb der unverbindlichen Preisempfehlung. Das Basis-Modell ohne Werks-OC ist eigentlich ein sogenanntes MSRP- oder UVP-Modell, das Hersteller zum Preis der Founders Edition – in der EU aktuell 2.229 Euro – auf den Markt bringen sollten.
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Klar, wieso denn nicht? Solange das gekennzeichnet ist, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, sonst funktionierende Grafikkarten zu verkaufen. Sie zu zerschrotten wäre falsch.
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Na ja, prinzipiell geht das denke ich mit eindeutiger Kennzeichnung und als B-Ware in Ordnung, aber doch nicht zu diesem Preis …
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Das ist ein Unding, Nvidia hätte die betroffenen Grafikkarten zurückrufen und reparieren oder anderweitig verwerten sollen.
Verfügbarkeit und Preise bleiben bei neuen Grafikkarten ein Thema
Zwar ist eine GeForce RTX 5090 mit zu wenig ROPs schlimmstenfalls kaum mehr schneller als eine RTX 4090, damit aber dennoch stärker als jede andere verfügbare Gaming-Grafikkarte – abseits der RTX 5090 ohne Defekt. Und das Angebot in jener Leistungsregion kann die Nachfrage offenkundig weiterhin nicht decken, wie ein Blick auf die Verfügbarkeits-Widgets der Redaktion bestätigt.
- Verfügbarkeit und Preise: Hier gibt es GeForce RTX 5090, 5080, 5070 Ti & 5070 zu kaufen
- Verfügbarkeit und Preise: Hier gibt es AMD Radeon RX 9070 XT und RX9070 zu kaufen
Die Redaktion kennzeichnet „besonders günstige“ Angebote der neuen RTX 50 und RX 9000 in den Verfügbarkeits-Checks neuerdings mit einem Stern. Bis auf die RTX 5070, die es zuletzt wiederholt bereits unter UVP gab, liegen die „besten“ Preise weiterhin teils deutlich oberhalb des offiziellen Einstiegs-UVP.
Alternate hat klargestellt, dass es sich bei dem Angebot um einen Fehler gehandelt hat. Die RTX 5090 mit zu wenig ROPs hätte nicht verkauft werden dürfen – auch nicht als B-Ware.