Im Test vor 15 Jahren: Die GeForce 7900 GTX in 90 nm und mit höherem Takt
Mit der GeForce 7900 GTX (Test) wollte Nvidia gegen ATis Radeon X1900 XTX vorgehen, die zuvor der GeForce 7800 GTX 512 den Rang ablief. Die neue G71-GPU mit höheren Taktraten bildete das Herz der GeForce 7900 GTX.
Im Kern eine GeForce 7800 GTX 512
Im Vergleich zur G70-GPU gab es beim G71 nur wenige Änderungen. Der wichtigste Unterschied war die Fertigung im 90-nm-Verfahren, das kleinere und effizientere Strukturen ermöglichte. Zudem überarbeitete Nvidia die Architektur leicht und reduzierte die Länge der Pipelines. Dadurch konnte die Anzahl der Transistoren von 303 auf 278 Millionen gesenkt werden.
Die „Raster Operation Processors“ (ROPs) erfuhren ebenfalls eine Verbesserung, sodass diese anstelle von zwei Takten nur noch einen Takt benötigten, um einen Pixel bei einer Alphablending-Operation fertigzustellen. Gegenüber der GeForce 7800 GTX 512 erhöhte Nvidia den GPU-Takt von 550 auf 650 MHz. Der Grafikspeicher wurde im Gegenzug mit 800 statt 850 MHz getaktet, weshalb die GeForce 7900 GTX eine etwas geringere Speicherbandbreite aufwies.
GeForce 7800 GTX 512 | GeForce 7900 GTX | Radeon X1900 XTX | |
---|---|---|---|
Chip | G70 | G71 | R580 |
Transistoren | 303 Mio. | 278 Mio. | 384 Mio. |
Fertigung | 110 nm | 90 nm | |
Chiptakt | 550 MHz | 650 MHz | |
Pixel-Pipelines | 24 | 16 | |
Shader-Einheiten pro Pipeline (MADD) |
2 | 3 | |
ROPs | 16 | ||
Pixelfüllrate | 8.800 MPix/s | 10.400 MPix/s | |
TMUs je Pixel-Pipeline | 1 | ||
Texelfüllrate | 13.200 MTex/s | 15.600 MTex/s | 10.400 MTex/s |
Vertex-Shader | 8 | ||
Dreiecksdurchsatz | 1.100 MV/s | 1.400 MV/s | 1.300 MV/s |
Pixel-Shader | PS 3.0 | ||
Vertex-Shader | VS 3.0 | ||
Speichermenge | 512 MByte GDDR3 | ||
Speichertakt | 850 MHz | 800 MHz | 775 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | ||
Speicherbandbreite | 54.400 MByte/s | 51.200 MByte/s | 49.600 MByte/s |
Interface | PCIe | ||
SLI/CF-Unterstützung | Ja |
Schneller und langsamer als die X1900 XTX
In den Benchmarks zeigte die GeForce 7900 GTX eine hervorragende Leistung. Insbesondere in Einstellungen ohne Anti-Aliasing konnte sie die Radeon X1900 XTX hinter sich lassen. In 1.280 × 1.024 Bildpunkten lag der Vorsprung im Mittel bei 9 Prozent und in 1.600 × 1.200 Pixeln bei 7 Prozent. Wenn Anti-Aliasing und anisotrope Filterung aktiviert wurden, schrumpfte der Vorteil der GeForce 7900 GTX auf 1 Prozent in 1.280 × 1.024 Bildpunkten zusammen. In 1.600 × 1.200 Bildpunkten musste die GeForce die Führung sogar an die Radeon abgeben, die 3 Prozent schneller arbeitete.
In den B-Noten konnte die GeForce 7900 GTX glänzen. Unter Last war der von ihr produzierte Schalldruckpegel mit 53 dB(A) nur 40 Prozent so hoch wie der der Radeon X1900 XTX mit 61 dB(A). Die Energieaufnahme des Gesamtsystems war mit 205 zu 266 Watt unter Last ebenfalls bedeutend geringer. Dafür war die Energieaufnahme im Leerlauf allerdings mit 130 zu 121 Watt leicht höher. Der Kühler der GeForce 7900 GTX arbeitete nicht nur leise, sondern kühlte auch gut: Die Chip-Temperatur unter Last betrug lediglich 79 °C, während die Radeon bei höherer Lautstärke auf 94 °C kam. Im Test ließen sich zudem die Taktraten von GPU und Speicher um weitere 50 respektive 100 MHz erhöhen, was der GeForce zusätzliche 10 Prozent Leistung bescherte.
Mit einem Preis von 500 Euro war die GeForce 7900 GTX etwa gleich teuer wie die Radeon X1900 XTX und knapp 130 Euro günstiger als die GeForce 7800 GTX 512. Im direkten Vergleich mit der Radeon musste sie zwar in den höchsten Einstellungen zurückstecken, konnte dafür aber in Sachen Energieaufnahme, Temperatur und Lautstärke überzeugen.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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