Nvidia: Die GeForce RTX 2060 mit TU106 und 6 GB ist offiziell
Zweifel gab es nach den zuletzt immer eindeutigeren Gerüchten keine mehr, nur hinter dem Preis stand noch ein Fragezeichen. Mit der offiziellen Vorstellung der GeForce RTX 2060 zur CES 2019 ist jetzt auch dieser Punkt geklärt: Ab 349 US-Dollar respektive 369 Euro soll die Variante mit TU106-GPU und 6 GB GDDR6 im Handel stehen.
Alle Gerüchte wurden bestätigt
Wie erwartet, setzt die GeForce RTX 2060 wie die GeForce RTX 2070 auf die TU106-GPU, allerdings wird der 445 mm² große und 10,8 Milliarden Transistoren schwere Chip nicht mehr im Vollausbau eingesetzt. So sind von den 36 Streaming Multiprocessors auf der GeForce RTX 2060 noch deren 30 aktiv, sodass 1.920 Shadereinheiten (anstatt 2.304) und 120 Texture Mapping Units (anstatt 144) übrig geblieben sind.
Damit ist die GeForce RTX 2060 im Vergleich zur größeren Grafikkarte deutlich weniger beschnitten als die GeForce GTX 1060 im Vergleich zur GeForce GTX 1070. Die neue Turing-Grafikkarte muss nur mit 17 Prozent weniger ALUs als das größere Modell auskommen, beim Pascal-Vorgänger waren es dagegen satte 50 Prozent. Das liegt unter anderem daran, dass die GeForce GTX 1060 eine andere GPU verbaut hatte (GP106 anstatt GP104), was bei der GeForce RTX 2060 nicht der Fall ist. Allerdings sind auch die Abstände zwischen den Turing-GPUs TU106 (RTX 2060 & RTX 2070) und TU104 (RTX 2080) deutlich geringer als zwischen den Pascal-Derivaten.
Nvidia gibt für die GeForce RTX 2060 einen Basis-Takt von 1.365 MHz an, der durchschnittliche Turbo soll 1.680 MHz betragen. Die Rechenleistung der GeForce RTX 2060 ist der der GeForce GTX 1060 also klar überlegen. Noch einmal deutlich fällt dies bei der Speicherbandbreite aus. Das Speicherinterface verbleibt zwar bei 192 Bit (zwei 32-Bit-Controller sind auf dem TU106 abgeschaltet) und damit stagniert auch die Anzahl der ROPs bei 48. Allerdings verbaut Nvidia zumindest bei den Top-Modellen deutlich schnelleren Speicher. Es kommt wie bei den großen RTX-Modellen 7.000 MHz schneller GDDR6-VRAM zum Einsatz. Damit steht dem neuen Modell 75 Prozent mehr Speicherbandbreite bei etwa 48 Prozent mehr Rechenleistung zur Verfügung.
Mehr Rohleistung, aber nicht mehr Speicher
Beim Speichervolumen gibt es im Vergleich zur alten GeForce GTX 1060 in der größten Variante hingegen nur einen Gleichstand: 6 GB werden weiterhin geboten. Im Vergleich zur GeForce GTX 1070 (Ti) ist das ein Rückgang um 2 GB. Dieselbe Entwicklung hatte es bereits in der Konstellation GeForce GTX 1080, GTX 1080 Ti und RTX 2080 gegeben: Die GeForce RTX 2080 rechnet bei vergleichbarem Preis so schnell wie die GeForce GTX 1080 Ti, bietet mit 8 GB aber nur so viel Speicher wie die GeForce GTX 1080. Damit hat es im gesamten Turing-Produktportfolio für Spieler keinerlei Verbesserungen bei der Speichergröße gegeben.
Nvidia GeForce GTX 1060 | Nvidia GeForce GTX 1070 Ti Founders Edition | Nvidia GeForce RTX 2060 | Nvidia GeForce RTX 2070 | AMD Radeon RX Vega 56 | |
---|---|---|---|---|---|
Chip: | GP106 | GP104 | TU106 | Vega 10 | |
Transistoren: | ca. 4,4 Mrd. | ca. 7,2 Mrd. | ca. 10,8 Mrd. | ca. 12,5 Mrd. | |
Fertigung: | TSMC 16 nm FF+ | TSMC 12 nm | Globalfoundries 14 nm | ||
Shader-Einheiten: | 1.280 | 2.432 | 1.920 Variante 2.176 |
2.304 | 3.584 |
Basis-Chiptakt: | 1.506 MHz | 1.607 MHz | 1.365 MHz Variante 1.470 MHz |
1.410 MHz | 1.156 MHz |
Maximaler Chiptakt: | 1.848 MHz | 1.860 MHz | 1.875 MHz Variante 1.860 MHz |
1.815 MHz | 1.525 MHz |
TFLOPs (FP32): | 4,7 TFLOPs | 9,0 TFLOPs | 7,2 TFLOPs Variante 8,1 TFLOPs |
8,4 TFLOPs | 10,9 TFLOPs |
TFLOPs (FP16): | 4,7 TFLOPs | 9,0 TFLOPs | 14,4 TFLOPs Variante 16,2 TFLOPs |
16,8 TFLOPs | 21,8 TFLOPs |
KI-Kerne: | Keine | 240 Variante 272 |
288 | Keine | |
TFLOPs (FP16) mit KI: | Nein | 57,6 TFLOPs Variante 64,8 TFLOPs |
66,9 TFLOPs | Nein | |
Raytracing: | Nein | ✓ | Nein | ||
ROPs: | 48 | 64 | 48 Variante 64 |
64 | |
Pixelfüllrate: | 89 GPix/s | 119 GPix/s | 90 GPix/s Variante 119 GPix/s |
116 GPix/s | 98 GPix/s |
TMUs: | 80 | 152 | 120 Variante 136 |
144 | 224 |
Texelfüllrate: | 148 GTex/s | 283 GTex/s | 225 GTex/s Variante 253 GTex/s |
261 GTex/s | 342 GTex/s |
DirectX (Feature-Level): | 12_1 | ||||
Speichergröße: | 6 GB GDDR5 | 8 GB GDDR5 | 6 / 12 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB HBM2 |
Speichertakt: | 4.000 MHz | 7.000 MHz | 800 MHz | ||
Speicherinterface: | 192 Bit | 256 Bit | 192 Bit | 256 Bit | 2.048 Bit |
Speicherbandbreite: | 192 GB/s | 256 GB/s | 336 GB/s | 448 GB/s | 410 GB/s |
Leistungsaufnahme Typisch/Maximal: | ?/120 Watt | ?/180 Watt | ?/160 Watt Variante ?/185 Watt |
?/175 Watt | 210 Watt/? |
DXR und DLSS werden unterstützt
Die neue Grafikkarte beherrscht wie die größeren Produkte Echtzeit-Raytracing und KI-Beschleunigung. 30 Raytracing-Kerne und 240 Tensor-Kerne sind auf der GeForce RTX 2060 übrig geblieben. Ob DXR und DLSS allerdings schnell genug ausgeführt werden können, bleibt noch abzuwarten.
Nvidia gibt für die GeForce RTX 2060 eine TDP von 160 Watt an. Sie setzt auf einen einzelnen 8-Pin-Stromanschluss. Das sind 15 Watt weniger als bei der GeForce RTX 2070 und 40 Watt mehr als bei der GeForce GTX 1060, trotz der effizienteren 12-nm-Fertigung. Hier muss die neue Grafikkarte der deutlich größeren GPU ihren Tribut zollen.
Als Founders Edition ohne OC
Die GeForce RTX 2060 wird ab dem 15. Januar 2019 im Handel erhältlich sein. Auch dieses Modell gibt es als Founders Edition und im Custom Design der Partner. Im Gegensatz zur GeForce RTX 2080 Ti, 2080 und 2070 weist die Founders Edition in diesem Fall keine Übertaktung gegenüber den offiziellen Referenzvorgaben auf. Die Founders Edition setzt auf ein 2-Slot-Design mit einer Länge von 22,86 Zentimetern.
Leistung wie GTX 1070 Ti bei niedrigerem Preis
Mit Preisen ab 349 US-Dollar oder hierzulande 369 Euro positioniert Nvidia die Grafikkarte bei angepriesener Leistung auf dem Niveau der GeForce GTX 1070 Ti unter dieser.
Nvidia sagt nichts zu RTX 2060 mit weniger Speicher
Von den bereits im Handel gelisteten Modellen mit nur 4 GByte oder 3 GByte GDDR6 ist bei der Ankündigung allerdings nichts zu hören oder sehen gewesen. Auch zu Modellen mit 6 GByte, 4 GByte oder 3 GByte GDDR5X verliert Nvidia am Abend zur Keynote kein Wort. Die Website von Nvidia, die bereits die RTX 2060 listet, führt auch nur dieses Modell auf.
Ergänzung: GeForce RTX 2060 im Test: ComputerBase hat pünktlich zum Fall des NDAs einen Test der Nvidia GeForce RTX 2060 mit 6 GB veröffentlicht.
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