Nvidias H20-AI-Beschleuniger: DeepSeek könnte für Ver­schär­fung der Sanktionen sorgen

Volker Rißka
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Nvidias H20-AI-Beschleuniger: DeepSeek könnte für Ver­schär­fung der Sanktionen sorgen
Bild: Nvidia

DeepSeek wurde auf H800 von Nvidia trainiert, läuft nun angeblich auf Huawei-Ascend-910C-Chips. US-Präsident Trump will deshalb die Sanktionen verschärfen. In erster Linie wäre der H20 betroffen, der nach der letzten Verschärfung, als die H800, ein Derivat des H100, an die Kette gelegt wurden, hervorkam. Hat Nvidia einen Plan D?

Bisher sind es nur Gerüchte aus dem Umfeld des Weißen Hauses, doch die Frage bei möglichen Anpassungen bleibt, welche Größen ins Visier geraten. Bisher war dies die AI-Leistung anhand einer Rechenformel über die theoretischen FLOPS (FP8), Nvidia konnte die Chips so entsprechend schnell in diesem Bereich anpassen und wieder auf den Markt bringen.

Bisherige Rechenspiele

Die entscheidende Größe ist und war bisher die TPP, die Total Processing Performance (Seite 193 ff.), die einen Wert unterhalb 4.800 haben muss. Sie greift nicht nur bei den Profi-Karten, sondern auch bei den Desktop-Lösungen, weshalb Nvidia für China jeweils eine D-Variante auflegt. Die Nvidia GeForce RTX 5090 (Test) hat eine TPP von 6.704, die RTX 5090D für China nur 4.750 – und ist in dieser AI-Betrachtung quasi gleich schnell wie die RTX 4090D mit 4.707 TPP.

Ergänzend greift bei kleineren Lösungen aber auch noch die Performance Density, PD (Seite 60 ff.), die einen Faktor von 5,92 nicht überschreiten darf. Hiermit fängt man viele große Chips ab, aber eben auch kleinere und ältere Lösungen, weshalb Nvidia neben den größeren Karten auch L20 und L2 aufgelegt hatte – die L40 überschritt nämlich den PD-Wert.

Weitere Berichte bestätigen die Specs
Weitere Berichte bestätigen die Specs (Bild: Semianalysis)

Erneut schnelle Anpassungen möglich?

Wenn Nvidia in den letzten Jahren eines gezeigt hat, dann dass sie sehr anpassungsfähig sind. Auf eine Verschärfung der Sanktionen wurde bereits zuletzt sehr schnell mit einer passenden Lösung reagiert. Insofern wäre es nun überraschend, wenn Nvidia keinen „Plan D“ in der Schublade hätte, um nach H100, H800 und H20 eine weitere passende Lösung zu präsentieren. Denn über mögliche Verschärfungen wird in Washington bereits seit einiger Zeit diskutiert, was an Nvidia nicht vorbeigegangen sein wird. Die Biden-Administration schaffte es nur nicht mehr, sie noch auf den Weg zu bringen.

Nvidia gab sich in einem ersten Statement gelassen und erklärte, Nvidia „is ready to work with the administration as it pursues its own approach to AI“. An der sprunghaften Börse kam dies für Nvidia erneut nicht gut an. Nach der DeepSeek-Talfahrt am Montag mit einem Minus von 17 Prozent, des Aufrappelns am Dienstag mit einem Plus von 9 Prozent, ging es am Mittwoch wieder 4 Prozent ins Minus.