Zu viel fehlerhafter HBM: Nvidia nimmt nur noch getestete Chips von Zulieferern ab
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HBM war zwischenzeitlich und ist zum Teil noch bis heute das Zünglein an der Waage für Nvidias AI-Chips. Neue Abnahmeregeln sollen gelten, die strengere Kontrollen vorsehen. Demnach sollen nun alle Chips genauer getestet werden, bevor sie verbaut werden. Dies überrascht zum Teil dennoch.
Die eigentliche Erkenntnis aus dem Bericht von The Elec aus Südkorea ist nämlich, dass Nvidia und die Partner in der Umsetzung bisher anscheinend stets ungetestete HBM-Speicherchips direkt verbaut haben, bei einem Fehler war logischerweise das ganze Komplettpaket betroffen. Und das Komplettpaket heißt heute GB200, es ist entsprechend gefragt und wertvoll.
Ungetestete Chips zu verbauen ist in vielen Bereichen der Industrie durchaus normal. Denn bei Ware von der Stange und nicht absoluten High-End-Lösungen treten sehr selten Fehler auf, alles vorher zu testen würde den Aufwand deutlich vergrößern und natürlich Kosten verursachen. Bei hochgezüchteten Produkten ist dies jedoch etwas anders. Wenn ein kleines Bauteil defekt ist, kann dies die ganze Ausbeute am Ende gewaltig schmälern.
Intel hatte diese Regel vor einigen Jahren bereits eingeführt, dort aber eher den Fokus auf Multi-Chip-Lösungen gelegt, beispielsweise Prozessoren mit mehreren Tiles/Chiplets. Damals hatte das Unternehmen bereits erklärt, dass sich kleine Fehler sonst deutlich auswirken, wenn nicht zuvor alles getestet wird – die Ausbeute sinkt am Ende durch die verschiedenen Fehlerquellen stark.
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Gerade HBM war in den letzten Jahren durchaus ein Teil vom Problem. Sie wurden zu schnell zu hoch gezüchtet, selbst Nvidia musste mehrfach korrigieren, ließ stets auch Luft beim Takt und sprach nicht den vollen Speicherausbau an. Die neuen Chips mit 12 und 16 Lagen Chips haben ein noch größeres Fehlerpotenzial. Nvidia führt nun ein, dass jeder dieser Chips vorher getestet wird.
Dies eröffnet neue Absatzmärkte für Zulieferer. Die ersten wie Genesem in Südkorea konnten ihren Umsatz im letzten Jahr in dieser Richtung bereits um 80 Prozent steigern, als weiteres Unternehmen wird Techwing, ebenfalls aus Südkorea, genannt. Der wichtigste Kunde: SK Hynix, die wiederum Marktführer bei HBM-Produkten sind.
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