5G SA alias 5G+: Vodafone bietet 5G Standalone jetzt bundesweit an

Nicolas La Rocco
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5G SA alias 5G+: Vodafone bietet 5G Standalone jetzt bundesweit an
Bild: Vodafone

Vodafone bietet 5G Standalone jetzt „bundesweit“ im eigenen Mobilfunknetz an, sodass Kunden des Netzbetreibers auf Wunsch ohne den bisherigen LTE-Anker surfen und telefonieren können. In Aussicht gestellt werden damit höhere Geschwindigkeiten, niedrigere Latenzen und mehr Effizienz. Der Mischbetrieb geht unterdessen aber weiter.

5G Standalone (5G SA) wird von Vodafone als „5G+“ vermarktet und verzichtet auf den LTE-Anker im Kernnetz. Neben reinen Datenübertragungen von 5G Non-Standalone (5G NSA) bei paralleler Verbindung zum LTE-Netz für alle anderen Dienste kann sich das Smartphone bei 5G SA ausschließlich in das 5G-Netz einwählen und darüber auch Telefonate mittels VoNR (Voice over New Radio) abwickeln. 5G SA verspricht damit einen effizienteren Betrieb mit geringerem Stromverbrauch auch für das Smartphone.

5G SA auch mit Carrier Aggregation

Angeboten wird 5G SA von Vodafone seit April 2021, zwei Jahre später folgten Carrier Aggregation und VoNR für 5G Standalone. Mit der Bündelung von Frequenzblöcken (Carrier Aggregation) beseitigte Vodafone letztes Jahr die Beschränkung der Verfügbarkeit von 5G SA zunächst nur bei 3,5 GHz, was zum Start noch dazu geführt hatte, dass 5G SA langsamer als 5G NSA war, da bei der bisherigen Technik bereits Frequenzblöcke gebündelt werden konnten, bei 5G SA aber noch nicht. Für 5G+ nutzt Vodafone derzeit aber die Frequenzen in den Bereichen 700 MHz, 1,8 GHz und 3,5 GHz und verspricht Geschwindigkeiten von „deutlich mehr als 1.000 Megabit“, sofern das Smartphone 5G SA mit 3CA unterstützt. Zu Beginn waren maximal 700 Mbit/s bei 5G SA nur auf 3,5 GHz möglich.

Abseits höherer Geschwindigkeiten und Effizienz soll 5G SA die Latenzzeiten auf weniger als 10 ms drücken und mit bis zu eine Million Smartphones und andere smarte Gegenstände pro Quadratkilometer vernetzen können – zehn Mal mehr als mit 5G NSA.

Vorteile von 5G+
Vorteile von 5G+ (Bild: Vodafone)

5G SA auf 10.000 weiteren Mobilfunk-Stationen

Die jetzt „bundesweite“ Verfügbarkeit von 5G+ wird über den Rollout der Technologie an 10.000 weiteren Mobilfunk-Stationen ermöglicht. „Unsere Techniker haben in den vergangenen Wochen alles vorbereitet“, sagte Vodafone Deutschland CEO Marcel de Groot. 16.000 von insgesamt 26.000 Mobilfunk-Stationen sind jetzt mit der neuen 5G-Technologie ausgestattet, erklärt Vodafone. 92 Prozent der Menschen in Deutschland können laut Netzbetreiber 5G und mehr als 90 Prozent davon ab sofort auch 5G+ nutzen. Bis Mitte 2025 soll eine Abdeckung von 95 Prozent erreicht werden.

Der Mischbetrieb geht weiter

Der Mischbetrieb aus bisherigem 5G NSA und neuem 5G SA wird allerdings fortgesetzt. Der parallele Betrieb soll dafür sorgen, dass auch Smartphones, die noch nicht für 5G+ optimiert sind, weiterhin von einer breiten Netzabdeckung profitieren. Wer 5G SA bei Vodafone nutzen möchte, kann den Zugang kostenlos unter anderem über die MeinVodafone-App freischalten.

5G Standalone bei O2 und Telekom

Bei Telefónica respektive O2 wird 5G SA seit Herbst 2023 ebenso unter dem Markennamen „5G+“ angeboten, während die Telekom die Technologie diesen Herbst bei Privatkunden zunächst speziell an Spieler ausgerichtet mit „5G+ Gaming“ anstelle eines allgemeinen Rollouts anbieten will.