AWS Data Transfer Terminal: Bei Amazon lassen sich Daten persönlich zur Cloud bringen
Wenn der Upload mal wieder klemmt, kann man bei den Amazon Web Services (AWS) Daten künftig nicht mehr nur in die Cloud hochladen, sondern diese über ein externes Speichermedium persönlich zur Cloud bringen. Mit dem AWS Data Transfer Terminal bietet die Cloud-Sparte von Amazon fortan eine entsprechende Dienstleistung an.
Amazon hat den Service am Sonntag im Rahmen der Hausmesse AWS re:Invent 2024 in Las Vegas angekündigt. Zuerst angeboten wird das AWS Data Transfer Terminal in Los Angeles und New York, weitere Standorte sollen folgen, in Seattle wird bereits getestet. Bereits seit 2008 kann man Amazon ein Speichermedium per Post zukommen lassen.
Upload vor Ort mit Ethernet und Glasfaser
Vom AWS Data Transfer Terminal lassen sich auch größere Datenmengen zu Amazon Simple Storage Service (Amazon S3), Amazon Elastic File System (Amazon EFS) und weiteren Endpoints hochladen. Benötigt wird dafür neben einem Termin für ein Terminal am jeweiligen Standort lediglich ein externes Speichermedium mit Daten, die zu AWS transferiert werden sollen. Dafür stellt Amazon neben Ethernet und Glasfaser einen persönlichen Computer zur Verfügung. Der Upload ist darüber hinaus über die AWS-Snowball-Geräte von Amazon möglich.
Große Datenmengen schneller übertragen
Gedacht ist der Service für Personen mit langsamer Internetverbindung oder für sehr große Datenmengen, die selbst mit einem schnellen Uplink kaum zu bewältigen sind. Als Beispiel nennt Amazon die von einer Fahrzeugflotte generierten oder gesammelten Daten, die für das Training von Machine-Learning-Modellen verwendet und dafür in die Cloud geladen werden sollen. Auch Kartendaten oder Bilder von Regierungsbehörden könnten so in die Cloud gebracht werden. Bei Künstlern könnte es sich um Audio- oder Video-Inhalte handeln, die für die weitere Verarbeitung in die Cloud geladen werden müssen.
Amazon nimmt 300 US-Dollar pro Port
Für die Nutzung des AWS Data Transfer Terminals muss zunächst über die AWS Management Console ein neues „Transfer Team“ erstellt werden, dem sich Personen hinzufügen lassen, die berechtigt für den persönlichen Upload vor Ort sind. Im Anschluss lassen sich Standort und genaue Uhrzeit für die Nutzung des AWS Data Transfer Terminals auswählen. Laut Preisverzeichnis werden AWS-Kunden pro „Port-Stunde“ berechnet, unabhängig davon, ob und wie viele Daten übertragen werden. Zugleich nennt Amazon derzeit aber lediglich einen Festpreis von 300 US-Dollar pro Port, sofern die Daten in den USA bleiben. Für den Transfer nach Europa werden 500 US-Dollar aufgerufen.
Amazon weist darauf hin, dass man sich nicht wundern solle, wenn beim Besuch des Terminals keine AWS-Logos am Gebäude zu finden sind. Dies diene der Sicherheit.