FastConnect 7900: Qualcomm kombiniert Wi-Fi 7 mit KI und UWB in einem Chip
Der FastConnect 7900 ist Qualcomms neuester High-End-Chipsatz für Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Erstmals integriert das Unternehmen auch UWB für Ultra-Breitband-Verbindungen etwa bei der Nutzung des Smartphones als digitaler Autoschlüssel. Die WLAN-Signale sollen zudem von einem dedizierten KI-Prozessor optimiert werden.
KI in einem Chipsatz für mobile Konnektivität ist bei Qualcomm kein gänzlich neues Thema. Bei den 5G-Modems des Herstellers kommt seit dem Snapdragon X70 eine dedizierte AI-Engine zum Einsatz, auch im heute vorgestellten Snapdragon X80 kommt ein Beschleuniger dieser Art zum Einsatz. Jetzt zieht die Technologie in den ersten WLAN-Chipsatz des Unternehmens ein und soll dabei einen garantierten Quality of Service bieten sowie Latenzen und den Energiebedarf reduzieren. Das FastConnect 7900 könne in Echtzeit Signale wie Musik- und Videostreaming, Gaming oder Videokonferenzen erkennen, ohne dabei die Datenpakete im Traffic zu analysieren.
Chipsatz soll effizienter arbeiten
Qualcomm bleibt vage mit der Ankündigung und stellt vor allem die propagierten Verbesserungen in den Vordergrund. Der in 6 nm gefertigte Chipsatz verfüge über einen eigenen KI-Prozessor und nehme die Optimierungen auf Seite des Clients vor. Wie sich in einem WLAN etwa am Flughafen mehrere Endgeräte mit einem FastConnect 7900 verhalten, die allesamt mittels KI optimierte Verbindungen mit möglichst hoher Effizienz und niedriger Latenz ausführen wollen, dazu konnte der Hersteller keine Aussage treffen. Wi-Fi-Chips mit KI aufseiten des Hosts hat Qualcomm bislang noch nicht im Sortiment. Der Energiebedarf soll um 40 Prozent zurückgehen, doch muss dabei auch die Umstellung von der bisherigen 14-nm- auf die 6-nm-Fertigung bedacht werden. AI als Zauberformel für Verbesserungen dürfte nicht alleinverantwortlich dafür sein.
UWB als Standard-Feature
Die zweite große Veränderung gegenüber dem FastConnect 7800 betrifft UWB, das jetzt erstmals neben Wi-Fi und Bluetooth über denselben Chipsatz geliefert wird. Damit müssen Hersteller von Smartphones, Smartwatches, Tablets und Notebooks nur noch einen Chip verbauen, um alle drei Standards abzudecken. Mit einer signifikant höheren Verbreitung von UWB in Endgeräten ist allerdings höchstens im High-End-Segment zu rechnen, wo der FastConnect 7900 angesiedelt ist. Bislang setzt vor allem Apple breitflächig auf die Technologie, im Android-Ökosystem sind vor allem Google und Samsung mit ihren Flaggschiffen dabei. UWB ermöglicht etwa digitale Autoschlüssel (Test) mit einer genauen Standorterfassung des Nutzers in Relation zum Fahrzeug.
Markteinführung im zweiten Halbjahr
Qualcomm geht davon aus, dass der FastConnect 7900 im Verlauf der zweiten Jahreshälfte den kommerziellen Launch vollziehen wird. Zum Einsatz in ersten Endgeräten schweigt der Hersteller. Setzt man frühere Ankündigungen als Maßstab an, dürften bei Smartphones und teils auch Tablets die Topmodelle des kommenden Jahres, die dann aller Wahrscheinlichkeit auf den zum Herbst erwarteten Nachfolger des Snapdragon 8 Gen 3 setzen werden, auch auf den FastConnect 7900 setzen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Qualcomm unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.