Satellitendienst: Vodafone liefert Mobilfunk mit Daten aus dem Weltraum
Vodafone will Mobilfunk im Verlauf dieses Jahres auch über Satelliten anbieten. Dabei soll neben Textnachrichten und Sprache auch eine Datenleitung angeboten werden, was Vodafone passend dazu mit dem weltweit ersten Videoanruf aus dem Weltraum demonstriert. Für das Vorhaben arbeitet Vodafone mit AST SpaceMobile zusammen.
Den entsprechenden Testlauf hat Vodafone zwischen der neuen Bodenstation für die Satellitenkommunikation (Weltraum-Land-Gateway) im britischen Newbury und einem abgelegenen und bislang nicht mit Mobilfunk versorgten Ort in den Bergen von Mittelwales durchgeführt. Der Videoanruf fand zwischen dem britischen Astronauten Tim Peake und Margherita Della Valle, Chief Executive der Vodafone Group, auf der einen und dem Vodafone-Ingenieur Rowan Chesmer auf der anderen Seite statt.
Kooperation mit AST SpaceMobile
Vodafone ist seit 2019 einer der Hauptinvestoren des Kooperationspartners AST SpaceMobile, der seinen Sitz in den USA im texanischen Midland hat. Das Unternehmen bringt seine Bluebird getauften Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn (LEO) und stellt darüber 4G- und 5G-Funkzellen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 120 Mbit/s zur Verfügung.
Vor dem Videoanruf gab es von Vodafone und AST SpaceMobile bereits andere Demonstrationen der Technologie, darunter der erste weltraumgestützte Sprachanruf, die erste 4G-Download-Geschwindigkeit von über 10 Mbit/s und der erste 5G-Sprachanruf aus dem All überhaupt. Datenverbindungen sind jetzt der nächste Entwicklungsschritt.
Kein spezielles Smartphone benötigt
Für die Nutzung des Satellitendienstes bedarf es keiner speziellen und vor allem teuren Boden-Terminals oder Satellitentelefone. Nutzer sollen mit ihren handelsüblichen Smartphones perspektivisch automatisch zwischen dem Weltraum- und dem terrestrischen 4G- und 5G-Netz wechseln können. Dabei ist der Satellit als eine ergänzende, zusätzliche Technologie vorgesehen, die für Abdeckung in Gebieten sorgen kann, in denen es derzeit keine praktikablen mobilen oder festen Alternativen gibt.
Für dieses Frühjahr sind laut Vodafone weitere Tests vorgesehen, später im Jahr 2025 und in 2026 soll der Satellitendienst sukzessive in europäischen Märkten eingeführt werden, um dort die letzten verbliebenen Versorgungslücken zu schließen.