Google Talk: Instant Messaging und Voice Chat

Steffen Weber
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Die Gerüchte der letzten Tage haben sich bewahrheitet – Google hat am heutigen Mittwoch einen eigenen Instant-Messaging- und Voice-Chat-Service vorgestellt. Dieser basiert auf dem freien Jabber-Netzwerk, d.h. er kann außer mit der „Google Talk“-Software mit vielen existierenden Instant-Messaging-Anwendungen genutzt werden.

Voraussetzung für die Nutzung ist ein Account bei Google Mail. Nach dem Einloggen kann man die Personen aus dem Google-Mail-Adressbuch als Kontakt in Google Talk hinzufügen. Über die ganze Anwendung hinweg sind Links zu Google Mail verteilt, etwa um einem Gesprächspartner eine E-Mail zu senden. Im Gegensatz zur Konkurrenz wird jedoch keinerlei Werbung eingeblendet, auch wenn früher oder später eine Integration des AdSense-Services ähnlich wie bei Google Mail logisch erscheint.

Wie eingangs erwähnt, basiert Google Talk auf dem freien Jabber-Netzwerk. Obwohl die „Google Talk“-Software lediglich für Windows 2000 und XP verfügbar ist, können somit auch Benutzer alternativer Betriebssysteme wie Linux und Mac OS X mit Hilfe diverser existierender Instant-Messaging-Clienten den Service nutzen. Google führt dazu eine Liste alternativer Clients, in unserem Test konnten wir uns mit dem Instant Messenger Kopete für den UNIX-Desktop KDE nach Aktivieren der SSL-Verschlüsselung problemlos einloggen.

Google Talk Einstellungen – General
Google Talk Einstellungen – General
Google Talk Einstellungen – Blocked
Google Talk Einstellungen – Blocked
Google Talk Einstellungen – Privacy
Google Talk Einstellungen – Privacy
Google Talk Einstellungen – Notifications
Google Talk Einstellungen – Notifications
Google Talk Einstellungen – Connections
Google Talk Einstellungen – Connections
Google Talk Einstellungen – Audio
Google Talk Einstellungen – Audio

Diese Plattformunabhängigkeit könnte sich als Vorteil für Google Talk erweisen. Zwar gibt es unter anderem mit Gaim und Kopete Anwendungen für den Linux-Desktop, mit denen man auf quasi jedes existierende Netzwerk wie ICQ, MSN, Yahoo und AIM zugreifen kann, jedoch kam es beispielsweise im Mai diesen Jahres zu Problemen mit dem MSN-Netzwerk, da Microsoft das Protokoll änderte. Allgemein wird es von den anderen Anbietern nicht gerne gesehen, wenn mit fremden Clients auf das eigene Netzwerk zugegriffen wird.

Möchte man mit einem alternativen Client auf Google Talk zugreifen, verwendet man die Google-Mail-Daten als Benutzername und Passwort sowie talk.google.com als Server und 5222 als Port. SSL-Verschlüsselung muss unbedingt aktiviert werden. Neben der Plattformunabhängigkeit könnte sich SSL-Unterstützung als weiterer Vorteil erweisen, denn die Konkurrenz bietet dies – abgesehen von Clienten Dritter, die teilweise eine verschlüsselte Verbindung unter ihresgleichen aufbauen können – in der Regel nicht.

Der ebenfalls vorhandene Voice-Chat funktioniert zur Zeit leider nur mit dem hauseigenen Clienten von Google. Allerdings ist für zukünftige Versionen eine Unterstützung des SIP-Standards geplant, wodurch sich eine erheblich bessere Interoperabilität und somit Erreichbarkeit ergeben würde.

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