Im Test vor 15 Jahren: Scythes Zipang 2 als silenttauglicher Top-Blow-Kühler
Mit dem Top-Blow-Kühler Scythe Zipang 2 (Test) versuchte der japanische Hersteller vor 15 Jahren die Dominanz der populären Tower-Kühler zu brechen. Ein 140-mm-Lüfter sollte einen leisen Betrieb bei hoher Leistung gewährleisten.
140-mm-Lüfter von oben
Der Scythe Zipang 2 war im Top-Blow-Format gehalten, der Lüfter war also parallel zum Mainboard über dem eigentlichen Kühlkörper platziert. Ein Vorteil dieser Bauart war, dass nicht nur der Prozessor selbst, sondern auch sockelnahe Bauteile auf dem Mainboard gekühlt wurden. Der Kühler setzte sich aus 68 Aluminiumlamellen in einem 2-mm-Abstand zusammen, die über sechs 6-mm-Heatpipes an die Kupferbodenplatte angebunden waren. Die Lamellen waren wie bei dem Mugen in mehrere Regionen unterteilt, wodurch sich der Hersteller eine bessere Leistung bei langsam drehenden Lüftern versprach.
Die Abmessungen des Zipang 2 betrugen 145 × 149 × 106 mm (L × B × H) bei einem Gesamtgewicht von 580 Gramm exklusive des Lüfters. Bei diesem handelte es sich um einen Scythe Kaze Maru, der mit maximal 1.000 U/min drehte, und mittels eines 3-Pin-Steckers angeschlossen wurde. Qualitativ machte der Zipang 2 einen gelungenen Eindruck mit vernickelter Bodenplatte, sauberer Materialfügung und hoher Passgenauigkeit.
Die Installation des Zipang 2 fiel abhängig von der gewählten Plattform unterschiedlich aus. Es wurden alle damals aktuellen Intel- und AMD-Plattformen seit Sockel 478 respektive 754 unterstützt. Die Installation des Kühlers auf dem Testsystem – einem Intel Core i7-920 auf Sockel 1366 – war dank der simplen Push-Pin-Methode komfortabel.
Kühlleistung unter der Tower-Kühler-Konkurrenz
An die Widersacher in Tower-Kühler-Bauform kam der Scythe Zipang 2 nicht heran. Da die meisten Kühler 120-mm-Lüfter verwendeten, nutzte ComputerBase verschiedene 120-mm-Modelle als Referenzbelüftung. Mit diesen Lüftern ausgestattet landete der Zipang 2 am Ende des Testfelds. Sobald die CPU auf 3,4 GHz statt den normalen 2,66 GHz übertaktet wurde, konnte der Zipang in diesem Szenario nur noch ganz knapp unter 100 °C Kerntemperatur halten.
Mit der Serienbelüftung ausgestattet konnte der Zipang vor allem in unteren Drehzahlbereich eine gute Figur machen und mit den Tower-Kühlern mithalten. Wie bereits bei der Referenzbelüftung war er jedoch ungeeignet, um eine übertaktete CPU zu kühlen.
Fazit
Insgesamt war der Zipang 2 ein rundes Gesamtpaket, das mit einer leisen und sehr guten Referenzbelüftung ausgestattet war. Die Verarbeitung war auf einem hohen Niveau und die Montage ging leicht von der Hand. Für 40 Euro war der Zipang 2 ein sehr guter Top-Blow-Kühler, konnte aber wie erwartet in puncto Leistung nicht immer mit den beliebten Tower-Kühlern mithalten.
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