Intel B660 vs. AMD B550: Mainboards für Core und Ryzen von Asus im Vergleich
Die Redaktion hat die Vorstellung der neuen Chipsätze B660, H670 und H610 für die Hybrid-CPUs der Serie Intel Core i-12000 (Test) im Mainstream zum Anlass genommen und vergleicht Intel B660 mit AMD B550 auf Basis ausgewählter Mainboards des Herstellers Asus. Dabei setzt Alder Lake-S klar auf die modernere Plattform.
Intel bietet den deutlich moderneren Unterbau
Zu Beginn lassen das rund 260 Euro teure Asus ROG Strix B660-F Gaming WIFI und das Asus ROG Strix B550-F Gaming WIFI, das mit rund 180 Euro zu Buche schlägt, die Fakten für sich sprechen. Dabei fällt schnell auf, dass die neue Hauptplatine für den aktuellen Intel Sockel 1700 zu einem höheren Preispunkt den sehr viel moderneren Unterbau bietet. PCIe 5.0, DDR5-6000 (OC) und USB 3.2 mit 20 Gb/s sind für das etablierte Asus B550-F Gaming WIFI altersbedingt teils utopische Features.
Beispielsweise kommt die Unterstützung für PCIe 4.0 bei AMD B550 wiederum nur über den Prozessor, der PCIe 4.0 x16 für eine Grafikkarte und PCIe 4.0 x4 für eine NVMe-SSD mitbringt. Hinzu kommen weitere vier USB-3.2-Gen-2-Ports, die ebenfalls über den Prozessor zur Verfügung gestellt werden. Der B660-Chipsatz von Intel ist hier mit insgesamt 12 PCIe 4.0 Lanes direkt vom PCH deutlich im Vorteil. Wer PCIe 4.0 bei AMD auch über den Chipsatz will, muss zu X570(S) greifen.
Dass Anwender mit dem B660-Chipsatz (Überblick), einem neuen zur CES 2022 vorgestellten PCH-Chipsatz für die neueste Core-i-Generation, eine modernere Basis für Mainboards erhalten als mit dem im Sommer 2020 erschienen B550 (Test), sollte daher nicht überraschen. Die folgende Tabelle zeigt das überlegene Featureset der neuen Plattform am Beispiel zweier direkter Gegenspieler von Asus auf.
Asus ROG Strix B660-F Gaming WIFI | Asus ROG Strix B550-F Gaming WIFI | |
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Produktseite | Link | Link |
Plattform | Intel Sockel 1700 | AMD Sockel AM4 |
PCH-Chipsatz | Intel B660 | AMD B550 |
Formfaktor | ATX | |
CPU-Kompatibilität | Core i-12000 Pentium Gold 7000G Celeron G6000 |
Ryzen 5000 Ryzen 4000 Ryzen 3000 |
Arbeitsspeicher | 4× DDR5-DIMM 128 GB DDR5-6000 (OC) |
4× DDR4-DIMM 128 GB DDR4-5100 (OC) |
PCIe-Erweiterungen | 1× PCIe 5.0 x16 1× PCIe 3.0 x16 2× PCIe 3.0 x1 |
1× PCIe 4.0 x16* 1× PCIe 3.0 x16 3× PCIe 3.0 x1 |
M.2-Erweiterungen | 2× M.2 PCIe 4.0 x4 1× M.2 PCIe 3.0 x4 |
1× M.2 PCIe 4.0 x4** 1× M.2 PCIe 3.0 x4 |
Externe Anschlüsse | 1× USB-C 3.2 (20 Gb/s) 1× USB-A 3.1 (10 Gb/s) 1× USB-C 3.0 (5 Gb/s) 4× USB-A 3.0 (5 Gb/s) 2× USB-A 2.0 (480 Mb/s) |
1× USB-C 3.1 (10 Gb/s) 1× USB-A 3.1 (10 Gb/s) 4× USB-A 3.0 (5 Gb/s) 2× USB-A 2.0 (480Mb/s) |
Interne Anschlüsse | 1× USB-C 3.1 (10 Gb/s) 1× USB 3.0 (5 Gb/s) 2× USB 2.0 (480Mb/s 4× SATA (6 Gb/s) 1× Thunderbolt-Header 13-Pin |
1× USB 3.0 (5 Gb/s) 2× USB 2.0 (480Mb/s) 6× SATA (6 Gb/s) 1× Thunderbolt-Header 13-Pin |
Bildausgabe | 1× HDMI 2.1 1× DisplayPort 1.4 |
1× HDMI 2.1 1× DisplayPort 1.2 |
Audio | Realtek ALC4080 Asus SupremeFX DTS Sound AMP |
Realtek ALC1220 Asus SupremeFX DTS Sound |
WLAN und Bluetooth |
Wi-Fi 6 via Intel AX200 IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax Bluetooth 5.2 2×2 MIMO |
|
LAN | 1× 2,5 Gb/s via Intel I225-V | |
VRM | 4+1 Phasen (real) 16+1 Phasen (virtuell) |
4+1 Phasen (real) 12+2 Phase (virtuell) |
Preis | ab 260 Euro | ab 180 Euro |
*/**) Der AMD B550 erhält seine 20 PCIe-4.0-Lanes über den Prozessor |
AMD bietet den deutlich günstigeren Unterbau
Während Alder Lake-S und der B660-Chipsatz ganz klar die moderneren Mainboards für sich verbuchen können, punktet Zen 3 mit dem B550-Chipsatz aktuell noch mit den günstigeren Preisen. Am Beispiel von Asus zeigt sich deutlich, dass in der direkten Gegenüberstellung der Serien aktuell noch ein durchaus relevanter Aufpreis für Mainboards mit B660-Chipsatz gezahlt werden muss.
Intel B660 | AMD B550 |
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– | Asus ROG Strix B550-XE Gaming WIFI ab 280 Euro |
– | Asus ROG Strix B550-E Gaming ab 210 Euro |
Asus ROG Strix B660-F Gaming WIFI ab 260 Euro |
Asus ROG Strix B550-F Gaming WIFI ab 180 Euro |
Asus ROG Strix B660-I Gaming WIFI ab 215 Euro |
Asus ROG Strix B550-I Gaming WIFI ab 190 Euro |
Asus TUF Gaming B660-Plus WIFI D4 ab 200 Euro |
Asus TUF Gaming B550M-Plus WIFI II ab 180 Euro |
Asus Prime B660-Plus D4 ab 160 Euro |
Asus Prime B550-Plus ab 120 Euro |
Asus Prime B660M-K D4 ab 130 Euro |
Asus Prime B550M-K ab 85 Euro |
Insgesamt bietet der B550-Chipsatz mit Einstiegspreisen ab 65 Euro die günstigere Basis für einen Mittelklasse-PC, der Einstieg beim B660-Chipsatz ist mit 130 Euro doppelt so kostenintensiv, auch wenn bei der neueren der beiden Plattformen sicherlich noch deutlich mehr Luft nach unten ist.
Overclocking ist in der Mittelklasse eine AMD-Domäne
In Sachen Overclocking ist die Sache ziemlich eindeutig, da Intel dem B660-Chipsatz das Übertakten der P- und E-Cores mittels CPU-Overclocking sowie des Systembuses mittels BCLK-Overclocking verwehrt und diese Funktion dem teureren Z690-Chipsatz vorbehält. Anders als der B550-Chipsatz, der alle OC-Features des X570-Chips übernimmt, lässt der B660-PCH einzig RAM-Overclocking zu.
CPU-Overclocking | BCLK-Overclocking | RAM-Overclocking | |
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AMD X570 | ✓ | ✓ | ✓ |
AMD B550 | ✓ | ✓ | ✓ |
Intel Z690 | ✓ | ✓ | ✓ |
Intel B660 | × | × | ✓ |
Beispielkonfiguration mit B660 und B550
Aufgrund der zahlreichen Wünsche aus der Community, hat die Redaktion den Beitrag noch um eine Beispielskonfiguration auf Basis des B660- und B550-Chipsatzes erweitert. Damit sollen die totalen Plattformkosten noch besser miteinander verglichen werden können.
Hierfür wurden die entsprechenden Mainboards mit einer zur Preisklasse passenden CPU und einem empfehlenswerten Speicherkit kombiniert.
Bei beiden Plattformen lässt sich durch die Verwendung eines µATX-Mainboards noch einmal etwas Budget einsparen, die Beispielkonfigurationen sollen aber ohnehin nur zur groben Einordnung dienen.