Preiskampf: Skylake-Mainboard mit H110-Chipsatz unter 50 Euro
Bereits für unter 50 Euro lässt sich aktuell die Basis für Intels aktuelle Prozessor-Generation in Form eines Mainboard mit dem Einsteiger-Chipsatz H110 realisieren. Günstige Lösungen für Skylake-CPUs werden von ASRock und Gigabyte angeboten, knapp über der 50-Euro-Marke sind mit Asus, Biostar und MSI die Konkurrenten zu finden.
Die Mehrzahl der im ComputerBase-Preisvergleich gelisteten H110-Hauptplatinen mit dem Sockel 1151 ist im microATX-Formfaktor ausgeführt aber auch Mainboards die nach ATX- oder Mini-ITX-Spezifikation eingestuft sind, finden sich in geringer Vielfalt. Hier sind die günstigsten Ableger von Asus und ASRock als TUF Trooper H110 D3 (ATX) respektive ASRock H110M-ITX (Mini-ITX) mit um die 70 Euro schon einiges teurer im Angebot.
Bei H110-Mainboards ist microATX der verbreitete Formfaktor
Der echte Preiskampf spielt sich aber augenscheinlich im Segment der im microATX-Formfaktor konzipierten Hauptplatinen für die Skylake-Familie ab, denn hier sind mit dem ASRock H110M-DGS/D3 und dem Gigabyte GA-H110M-DS2 passende Sockel-LGA1151-Lösungen bereits ab rund 48 Euro im Verkauf.
Den Unterschied macht der Arbeitsspeicher und der Grafikanschluss
Die Ausstattung fällt trotz der kostengünstigen Einstufung noch ausreichend umfangreich aus. Beispielsweise werden in zwei DIMM-Slots RAM-Bestückungen von bis zu 32 GByte unterstützt, wobei nur der Ableger von Gigabyte aktuelle DDR4-Module (DDR4-2.133) aufnimmt. ASRock bietet in der günstigen Preisregion allein die Unterstützung für DDR3-RAM (DDR3-1.866). Ein PCIe-3.0-x16-Steckplatz nebst weiterem PCIe-2.0-x1-Slot ist allen gemein. Vier SATA-3.0-Anschlüsse und vier USB-3.0-Ports zählen genauso zu den weiteren Gemeinsamkeiten wie Gigabit-LAN das über einen von Realtek stammenden NIC realisiert ist, sechs USB-2.0-Schnittstellen die in Teilen als interne Header umgesetzt sind und eine 8-Kanal-Audiolösung (Realtek ALC887). Die Videoanschlüsse hingegen sind unterschiedlich ausgeführt, während das H110M-DGS/D3 eine DVI-Buchse bereit stellt, kann das GA-H110M-DS2 lediglich einen älteren D-SUB-Port vorweisen.
Für über 50 Euro ist über die interne GPU ein Dual-Display-Setup möglich
Auch wenn der Blick bei den H110-Mainboards über die 50-Euro-Marke wandert ändert sich das Bild an der gebotenen Ausstattung kaum. Das rund 52 Euro teure Biostar H110MD Pro kann mit lediglich 16 GByte DDR3L-1600-RAM umgehen, bietet aber mit DVI- und VGA-Anschluss eine Möglichkeit über die integrierte GPU zwei Monitore gleichzeitig anzusteuern. Gleiche Funktionen sind bei Asus und dem H110M-K D3 gegeben, das derzeit für knapp 53 Euro erhältlich ist. Der Einstieg als Unterbau für Skylake-Prozessoren ist bei MSI mit dem rund 54 Euro teuren H110M PRO-D gegeben. Genau wie bei Gigabyte wird beim Arbeitsspeicher und der Bildausgabe mit DDR4-RAM und DVI-Anschluss auf aktuelle Standards gesetzt. Auch eine auf 6-Phasen erweiterte Spannungsversorgung kann als Aufwertung gesehen werden.
Die aktuellsten Schnittstellen wie USB 3.1 und M.2 sind sehr selten
Für Anwender die auch im unteren Preisbereich bei den Sockel-LGA1151-Mainboards mit dem H110-Chipsatz auf die Suche nach den aktuellen Schnittstellen, USB 3.1 mit Typ-C-Buchse und M.2, gehen, fällt die Auswahl derzeit sehr dünn aus.
Mit dem Gigabyte GA-H110M-S2HP, das für rund 63 Euro den Besitzer wechselt, bietet allein ein Mainboard über den ASMedia ASM1142 den aktuellen USB-Standard. Ein M.2-Steckplatz findet sich erst in der allgemein besser ausgestatteten 70-Euro-Klasse mit dem ab rund 73 Euro erhältlichen Gigabyte GA-H110M-HD3.
Der Nachteil des kleinsten Intel-Chipsatzes für die Skylake-Prozessoren kommt hierbei besonders zum Tragen, denn schnelle SSDs werden nur über zwei PCIe-Lanes nach dem 2.0-Standard angebunden. Als weitere Aufwertung sind neben mehr USB-3.0-Schnittstellen, die über einen Zusatzchip von VIA realisiert sind, auch je ein zusätzlicher HDMI- und Displayport-Anschluss verbaut. Zudem wird Gigabit-LAN über einen Intel-NIC bereit gestellt.
Für die gängigsten Einsatzszenarien als Desktop-PC bietet der H110-Chipsatz als Skylake-Basis also durchaus Potential, um mit einigen Abstrichen im Vergleich zu teureren Mainboards mit B150- oder gar H/Z170-Chipsatz einen annehmbaren Funktionsumfang zu gewährleisten. Entsprechend reduzierte Ansprüche des Anwenders vorausgesetzt.