MB.OS mit MBUX Virtual Assistant: Mercedes nutzt neben Google Maps in Zukunft auch Google AI

Jan-Frederik Timm
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MB.OS mit MBUX Virtual Assistant: Mercedes nutzt neben Google Maps in Zukunft auch Google AI
Bild: Mercedes-Benz

Mercedes-Benz' eigenes Auto-Betriebssystem MB.OS wird in Zukunft nicht nur auf Google Maps für die Navigation, sondern auch Googles Automotive AI für den MBUX Virtual Assistant setzen. In bisherigen MBUX-Versionen kommt hingegen noch ChatGPT zum Einsatz. Die Hardware stellt auch in Zukunft Nvidia.

Jetzt ist das LLM für den virtuellen Assistenten bekannt

Mercedes-Benz hatte den MBUX Virtual Assistant vor einem Jahr zur CES 2024 präsentiert, das dem AI-Assistenten zugrundeliegende Largue Language Model aber noch nicht genannt. Ein Jahr später hat der Hersteller aus Stuttgart das jetzt nachgeholt: Google Automotive AI.

Der Automotive AI Agent von Google Cloud wurde mit Gemini über Vertex AI entwickelt und ist speziell auf die Automobilindustrie abgestimmt. Er kann auf Informationen der Google Maps-Plattform zugreifen, um Nutzerinnen und Nutzern detaillierte und personalisierte Antworten auf Fragen zur Navigation, zu Sehenswürdigkeiten und mehr zu geben.

Mercedes-Benz

Letztendlich lag der Schritt nahe, hatte der Hersteller doch bereits Anfang 2023 erklärt, mit MB.OS bei der Navigation auf Google Maps statt eine eigene Lösung zu setzen. Aber die Einführung von ChatGPT in die aktuell MBUX-Version zum Beantworten von Wissensfragen, zuerst als Beta in den USA, Ende 2024 dann auch in anderen Märkten, hatte bis zuletzt Zweifel genährt.

Integration von Navigation und KI-Assistenz

Mit der verbesserten Such- und Navigationsfunktion können die Nutzerinnen und Nutzer sich auf natürliche Weise mit dem MBUX Virtual Assistant unterhalten und Antworten auf Fragen wie „Ich habe Lust auf ein besonderes Restaurant-Erlebnis. Kannst du mich zum nächsten Fine-Dining-Restaurant führen?“ erhalten“ erklärt der Hersteller. Der MBUX Virtual Assistant könne darauf dann mit „präzisen, aktuellen Informationen antworten und Navigationsdetails über die Benutzeroberfläche im Fahrzeug anzeigen“.

Wie in der frühen Studie setzt der finale MBUX Virtual Assistant auf einen „einen „lebendigen“ Stern-Avatar“, der vier Persönlichkeitsmerkmale aufweisen soll: Er soll natürlich, vorausschauend, emphatisch und persönlich sein. Der Avatar soll in der Lage sein, verschiedene Stimmungen und Gemütszustände auszudrücken. Auf dem Weg soll ein „hyperpersonalisiertes Kundenverhältnis“ zustande kommen.

MB.OS setzt auf eine neue Plattform mit Nvidia-SoC

MB.OS ist nicht nur ein vollständig neues Betriebssystem von Mercedes-Benz, es wird auch auf eine ganz neue Hardware-Plattform setzen, die in Zusammenarbeit mit Nvidia entwickelt wurde. In der Konzeptstudie wird das System wassergekühlt, das dürfte auch in der Serie so kommen. Die grafische Oberfläche wird mithilfe der Engine Unity gerendert.

MB.OS mit KI-Assistenten startet 2025

Seit Jahren in der Entwicklung, soll MB.OS in diesem Jahr im neuen CLA erstmals für Kunden verfügbar werden. Das Fahrzeug hatte der Hersteller in der Vergangenheit bereits wiederholt als Konzeptstudie gezeigt, vom finalen Serienmodell gibt es hingegen weiterhin nur getarnte Fotos.

Noch nur getarnt unterwegs: Der neue Mercedes-Benz CLA 2025
Noch nur getarnt unterwegs: Der neue Mercedes-Benz CLA 2025 (Bild: Mercedes-Benz)