GTC 2025

Nvidia Omniverse: VW testet neuen Konfigurator mit 3D-Modellen statt Bildern

Nicolas La Rocco
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Nvidia Omniverse: VW testet neuen Konfigurator mit 3D-Modellen statt Bildern
Bild: Volkswagen

Volkswagen will im eigenen Auto-Konfigurator künftig von statischen Bildern zu realistisch animierten 3D-Modellen wechseln, die eine stärkere Personalisierung etwa der Umgebung des Autos ermöglichen. Die 3D-Modelle werden aus dem Nvidia Omniverse über das Graphics Delivery Network (GDN) an die Nutzer gestreamt.

Der Online-Konfigurator von VW stellt das konfigurierte Fahrzeug aktuell aus mehreren statischen Blickwinkeln anhand von Bildern dar. Kunden seien damit durchaus zufrieden, erklärte Ove Tetens von Volkswagen Group Services, die VW als größten Kunden etwa für Marketing-Material haben, im Rahmen eines Vortrags zur GTC 2025. Auf der anderen Seite würden sich manche Kunden einen „emotionaleren“ Konfigurator mit unterschiedlichen Hintergründen oder passender Lokalisierung wünschen.

2,8 Millionen Varianten des VW Golf

Konfiguratoren können sich außerdem schnell zu einer komplexen Angelegenheit mit Millionen über Millionen bis hin zu Milliarden Bildern entwickeln, die für die zahlreichen Varianten benötigt werden. Allein für den VW Golf könne man anhand aller Ausstattungsvarianten rund 2,8 Millionen Varianten im Konfigurator erstellen. Bei 23 Fahrzeugen, die in 120 Ländern angeboten werden, kommen schnell extrem viele Bilder und damit sehr große Datenmengen zusammen.

CAD-Daten sind stets der Ursprung

Ihren Ursprung haben die im Konfigurator sichtbaren Bilder bei den CAD-Daten des Autoherstellers. Diese dienen auch bei der animierten 3D-Umsetzung als Basis. Sowohl für die Bilder als auch den neuen Konfigurator sind sie aber viel zu umfangreich und umfassen unzählige nicht von außen oder innen sichtbare Bauteile wie Schrauben, Kabel und vieles mehr, die für einen Konfigurator überhaupt nicht benötigt werden.

Die Werkzeuge von CAD zum 3D-Modell im Konfigurator
Die Werkzeuge von CAD zum 3D-Modell im Konfigurator

Neuer Workflow ist schneller und günstiger

Neue Fahrzeugmodelle aus der Entwicklungsabteilung über die CAD-Daten in den Konfigurator zu bringen ist ein aufwendiger Prozess, der bei manueller Simplifizierung der Konstruktionsdaten aus der CAD-Umgebung für die Übertragung in ein etwa mit der Unreal Engine gerendertes 3D-Modell rund 70 Prozent der Gesamtkosten verschlinge.

Mit Hilfe verschiedener Produkte und Technologien unter anderem von Nvidia soll dieser Prozess effizienter gestaltet werden. Vom CAD-Export im FBX/IGES-Format wird zu OpenUSD exportiert, anstelle der manuellen Modellvorbereitung (Polygone reduzieren, Material-Shader) wechselt man zu einer KI-gestützten Tool namens SonicAI, gehostet wird diese 3D-Umgebung im Omniverse, und Nvidias Graphics Delivery Network (GDN) nutzt man für das Rendering in der Cloud und anschließende Streaming an den Nutzer.

Auf diese Weise könne man als direkten Effekt die Produktionskosten um bis zu 40 Prozent reduzieren, weitere 20 Prozent seien als indirekter Effekt während der weiteren Modellnutzung im effizienteren OpenUSD-Format möglich. Anstelle von 8 bis 10 Wochen sei die Integration so in 15 Tagen, die Shader-Umwandlung in Tagen statt Monaten möglich.

Neuer Prozess für die Erstellung von 3D-Modellen
Neuer Prozess für die Erstellung von 3D-Modellen

Pilotphase für neuen Konfigurator in Kanada

Der neue Konfigurator mit 3D-Stream soll bestenfalls bereits nächste Woche testweise auf der kanadischen Website von Volkswagen an den Start gehen. Rund 10 Prozent der Nutzer soll der neue Konfigurator anfangs ausgespielt werden, wobei dafür Browserdaten wie das Surfverhalten auf der Website von VW ausgewertet werden, um einen Nutzer auszuwählen, der mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Auto kaufen wird.

Denn der neue Konfigurator ist aufgrund des Renderings in und Streaming aus der Cloud für VW selbst nach den genannten Automatisierungen und Optimierungen mit höheren Kosten verbunden als der Konfigurator nur mit statischen Bildern, sodass man dafür zunächst nur potenzielle Käufer freigibt.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in San Jose, Kalifornien erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und fünf Hotelübernachtungen wurden vom Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.

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