OLED-Microdisplays: Neuer Prototyp erreicht 15.000 cd/m² und 3.200 ppi

Michael Günsch
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OLED-Microdisplays: Neuer Prototyp erreicht 15.000 cd/m² und 3.200 ppi
Bild: Guillaume Chansin (X)

Ein Ausstellungsobjekt auf der DisplayWeek 2024 ging etwas unter, obwohl es eindrucksvolle Eckdaten aufweist. Das winzige Tandem-OLED-Display aus Japan erreicht eine Helligkeit von satten 15.000 cd/m² sowie eine Bildpunktdichte von rund 3.200 ppi.

Das von Semiconductor Energy Laboratory (SEL), einem Forschungsunternehmen, das unter anderem mit Japan Display, Nokia und Sharp zusammenarbeitet, gezeigte Tandem-OLED-Display liefert 3.840 × 2.880 Pixel auf einer Diagonale von 1,5 Zoll. Es ist potenziell für Anwendungen im Bereich Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) gedacht und könnte also in einem Head-Mounted Display eingesetzt werden. Es arbeitet mit 90 Hz Bildwiederholrate und wurde mit Hilfe von Fotolithografie hergestellt.

Neben der hohen Pixeldichte, ein Pixel misst lediglich 7,92 × 7,92 µm, ist vor allem die Helligkeit bemerkenswert. 15.000 cd/m² sind noch einmal mehr als die 10.000 cd/m², die LG Display kürzlich mit einem OLED-Microdisplay mit Mikrolinsen (MLA) demonstriert hat. SEL setzt allerdings auf zwei OLED-Panels, um die Leuchtkraft zu erhöhen. Zudem sind 15.000 cd/m² kein neuer Rekord, denn wie OLED-Info berichtet, hatte bereits die Firma eMagin vor etwa einem Jahr die Entwicklung eines OLED-Microdisplays mit 15.000 cd/m² bekannt gegeben. Dieses verwendet sogar nur ein OLED-Panel (single-Stack) und könnte als Tandem sogar weitaus heller leuchten.

Inzwischen gehört eMagin zu Samsung und war seinerseits auch auf der Display Week 2024 vertreten, um Neuheiten zu zeigen. Darunter war ein OLED-Microdisplay mit 1.920 × 1.200 Pixeln (WUXGA) und 3.000 cd/m² sowie 2.646 ppi. Mit Hilfe neuer Materialien von Samsung plant eMagin zunächst die 10.000 cd/m² in Serie umzusetzen. Hier sei ein Display mit rund 2.500 × 2.500 Pixeln geplant.

OLED-Info geht davon aus, dass durch die Kombination der verschiedenen Techniken zur Steigerung der Helligkeit bald auch 30.000 cd/m² machbar sein werden. Das gilt aber nur für die Kleinstdisplays.

Doch auch bei den größeren OLED-Bildschirmen gibt es Verbesserungen in puncto maximaler Helligkeit. Inzwischen buhlen Samsung und LG um den Titel des hellsten OLED-TV-Panels mit rund 3.000 cd/m².