Aufbau von „KI-Gigafabriken“: EU kündigt 200-Mrd.-Paket für KI-Entwicklung an

Andreas Frischholz
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Aufbau von „KI-Gigafabriken“: EU kündigt 200-Mrd.-Paket für KI-Entwicklung an
Bild: Justus Blümer | CC BY 2.0

Nun wagt auch die EU einen großen Aufschlag bei der AI-Infrastruktur. Auf dem Pariser AI Acition Summit kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Initiative InvestAI an, durch die man insgesamt 200 Milliarden Euro mobilisieren will.

20 Mrd. Euro für „KI-Gigafabriken

Teil dieser Summe ist ein neuer europäischer Fonds mit 20 Milliarden Euro, der für – so der Terminus der EU – KI-Gigafabriken vorgesehen ist. Gemeint sind damit Rechenzentren, die so leistungsfähig sind, dass auch große Modelle darauf trainiert werden können. Ausgestattet werden sollen diese mit rund 100.000 KI-Chips der letzten Generation.

Vier dieser Gigafabriken sollen in der EU entstehen. Geplant sind diese als öffentlich-private Partnerschaft. Das Ziel ist, dass am Ende alle Unternehmen diese Kapazitäten nutzen können – und nicht nur die größten am Markt. Von der Leyen beschreibt eine Struktur, bei der man das CERN als Vorbild hat. „Diese einzigartige öffentlich-private Partnerschaft, die einem CERN für KI ähnelt, wird es all unseren Wissenschaftlern und Unternehmen – nicht nur den größten – ermöglichen, die fortschrittlichsten sehr großen Modelle zu entwickeln, die erforderlich sind, um Europa zu einem KI-Kontinent zu machen“, so von der Leyen.

Bei InvestAI handelt es sich laut EU um einen mehrschichtigen Fonds mit Anteilen unterschiedlicher Risiko- und Renditeprofile. Die anfängliche Finanzierung von InvestAI durch die Kommission soll aus bestehenden EU-Finanzierungsprogrammen mit einer digitalen Komponente wie dem Programm „Digitales Europa“ und „Horizont Europa“ sowie InvestEU stammen.

Zusätzlich zu den heute angekündigten Plänen unterstützt die EU bereits den Aufbau von weiteren Rechenzentren. Bereits im Dezember wurden sieben Projekte angekündigte, die explizit für die KI-Entwicklung ausgelegt sind. Hinzu kommen noch weitere Initiativen, die unter anderem im Rahmen des AI Acts lanciert worden sind.

Vorbild USA

Dreistellige Milliarden-Beträge für den Aufbau einer AI-Infrastruktur in Aussicht zu stellen, passt in den Zeitgeist. In den USA hatten OpenAI und SoftBank gemeinsam mit weiteren Partnern zuletzt das Joint Venture Stargate angekündigt, durch das in vier Jahren insgesamt 500 Milliarden US-Dollar investiert werden sollen. Hinter der Finanzierung stehen aber noch Fragezeichen.

Konkreter sind derweil die Ankündigungen der Big-Tech-Konzerne. Sowohl Microsoft als auch Google, Meta und Amazon haben jeweils Investitionen von weit über 50 Milliarden US-Dollar für das kommende Jahr angekündigt, um die Infrastruktur auszubauen.

Mistral AI als europäischer Leuchtturm

Bei der generativen KI-Entwicklung gelten die USA mit Firmen wie OpenAI, Anthropic, Meta und Google als Technologieführer, zuletzt sorgte zudem das aus China stammende Start-up DeepSeek für Aufsehen.

Mit Mistral ist aber auch in der EU eine KI-Firma ansässig, die leistungsfähige Modelle entwickelt. Erst letzte Woche veröffentlichte das Pariser Start-up den KI-Assistenten Le Chat, der beim Funktionsumfang mit konkurrierenden Diensten wie ChatGPT und Claude mithalten kann.

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