MacBook Pro mit M4: Neue Macs bei russischen Influencern, bevor Apple sie zeigt
Ein für Apple unüblicher Fauxpas spielt russischen Influencern ein noch unveröffentlichtes MacBook Pro mit M4-Chip in die Hände – Wochen vor Veröffentlichung und selbst der Ankündigung der Modelle. Bisher gab es nur Gerüchte zu den neuen Modellen, jetzt sogar erste Benchmarkdaten zum neuen M4-Chip im MacBook Pro.
M4 im MacBook Pro schlägt iPad Pro leicht
Der neue Chip zeigt sich in den Videos als derselbe, der auch seit Mai in den neuen iPad Pro mit Tandem-OLED (Test) verbaut wurde. Bei dem M4 im Video handelt es sich mit 10 Kernen (4×P + 6×E) um den Vollausbau, der in den iPads nur in den Modellen mit viel Speicher verbaut wurde.
In ersten Benchmarks mit Geekbench 6 kann sich das neue MacBook Pro dann auch knapp vor das iPad Pro setzen: Rund vier Prozent schneller ist der M4 im MacBook als im iPad.
Da nur das MacBook Pro mit M4 gezeigt wurde, sind noch keine Rückschlüsse auf den M4 Pro sowie einen M4-Max-Chip möglich.
Mehr Anschlüsse und Arbeitsspeicher
Die Videos lassen jedoch noch weitere Schlüsse auf die nächste Generation von MacBook Pros zu. Denn laut Systemauskunft verfügt der M4-Chip über 16 GB an geteiltem Speicher für GPU und CPU – doppelt so viel, wie der M3-Chip zur Verfügung hat. Das deckt sich insoweit mit früheren Gerüchten, die bereits ein Ende der 8-GB-RAM-Ära bei Apple prophezeit haben. Da jedoch auch der M3-Chip mit 16 GB RAM konfiguriert werden kann, bleibt offen, ob es sich hier wirklich um das Einstiegsmodell handelt.
Weiterhin sind im Gehäuse auch mehr USB-C, genauer gesagt mutmaßlich Thunderbolt-Anschlüsse vorhanden. Ganze drei können mit der Hand abgezählt werden, einer nun auf der rechten Seite neben dem HDMI-Anschluss. Bisher muss sich das Basis-Modell mit nur zwei zufriedengeben.
Ansonsten scheint es sich bei dem neuen MacBook Pro jedoch nur um Modellpflege zu handeln. Etwas mehr Leistung und mehr Anschlüsse, aber ohne neues Design oder sichtbare Verbesserungen beim Bildschirm oder der Tastatur. Mit Space Schwarz wandert heuer allerdings wohl zumindest die Farbe der teureren Modelle auch zum Basis-Modell.
Sind die Leaks echt?
Der erste Influencer, der sich an die Öffentlichkeit gewandt hat, war der Russe Wylsacom mit über 11 Millionen Abonnenten auf YouTube. Sein Video zum MacBook Pro mit M4-Chip scheint authentisch, denn sowohl Verpackung als auch die Software auf dem MacBook geben sich als neues Modell zu erkennen. Die Benchmarkwerte sind mit einem M3 so nicht zu reproduzieren. Auch Marc Gurman hält den Leak über X für „ziemlich echt“. Wer möchte, kann sich das Video auf YouTube per automatischer KI-Sprachübersetzung auf Englisch ansehen. Dafür muss lediglich die Audiospur gewechselt werden.
Mittlerweile hat sich mit Romancev768 (YouTube) ein zweiter russischer Influencer angeschlossen und ebenfalls das MacBook Pro mit M4-Chip vorgestellt.
Größter Fauxpas seit dem iPhone 4
Bei dem Vorfall, insofern er sich als echt herausstellt, handelt es sich um den größten Leak seit dem iPhone 4 im Jahr 2010. Dieses wurde Wochen vor Veröffentlichung in einer Bar zurückgelassen, die veröffentlichten Bilder des neuen Designs zogen damals auch einen Rechtsstreit nach sich.
Dass nun ein unveröffentlichtes MacBook Pro Wochen vor Ankündigung in freier Wildbahn bei mehreren Influencern gelandet ist, zeigt daher unverkennbare Parallelen auf. Wie ShrimpApplePro erfahren haben will, sind zudem bei einigen Händlern bereits Hunderte von neuen MacBooks auf Lager – und erstere wohl bereit, diese auch weiterzugeben (X).
Vorstellung erst Ende des Monats
Offiziell werden die neuen Modelle des MacBook Pro, iMac und Mac Mini mit M4-Chip sowie Modelle mit M4 Pro und Max wohl erst gegen Ende des Monats vorgestellt, eine Veröffentlichung könnte dann Anfang November folgen. Der Mac mini soll etwa ein neues Design erhalten.