MWC 2025

Notebook-Prototypen: Lenovo geht beim Display in die Länge und in die Breite

Nicolas La Rocco
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Notebook-Prototypen: Lenovo geht beim Display in die Länge und in die Breite

Der MWC ist für Lenovo immer auch Bühne neuer Prototypen, von denen ausgewählte Merkmale später in die Serie gehen könnten. Diesmal hat das Unternehmen unter anderem das ThinkBook Flip AI PC Concept mit einem nach oben ausfaltbaren OLED-Bildschirm und das Magic Bay Dual Display Concept für zwei Zusatzdisplays im Gepäck.

Blickt man zwei Jahre zurück auf den MWC 2023, stand bei Lenovo damals unter anderem ein Notebook-Prototyp mit rollbarem Bildschirm im Fokus. Zwei Jahre später war es dieses Jahr zur CES als Lenovo ThinkBook Plus in der Serie angekommen.

Zum diesjährigen Mobile World Congress zeigt Lenovo erneut eine Reihe von Prototypen und Konzepten, die es eines Tages in die Serie schaffen könnten – oder eben nicht. Das Unternehmen zeigt zur spanischen Messe, was technisch derzeit möglich ist und was man in Serie umsetzen könnte, sofern das Projekt weiter vorangetrieben werden sollte.

OLED-Display klappt von 13 auf 18,1 Zoll auf

Eines davon ist das ThinkBook Flip AI PC Concept, das vielleicht längste Notebook der Welt, wenn der faltbare OLED-Bildschirm vollständig auf 18,1 Zoll geöffnet wird. Die Ausgangsbasis ist ein Notebook mit 13-Zoll-Bildschirm, während die zweite Hälfte des Panels nach außen geklappt sozusagen auf dem Deckel des Notebooks auf ihren Einsatz wartet. Lenovo sieht fünf Modi für das Konzept vor: Clamshell-Modus für herkömmliche Laptop-Aufgaben, Vertikal-Modus für die Überprüfung von Dokumenten, Share-Modus für die Zusammenarbeit mit zwei Displays, Tablet-Modus für kreative Arbeitsabläufe und Lesemodus für ablenkungsfreies Lesen.

Entwickelt haben das Notebook dieselben Ingenieure, die bei Lenovo zuvor für das ThinkBook Plus verantwortlich waren. Auch die Entwickler der faltbaren Motorola-Smartphones waren an dem Projekt beteiligt, wie es auf Nachfrage zum Hands-on-Termin in Barcelona hieß. Der Ersteindruck vor Ort lässt sich auf eine Mischung aus technisch hochinteressant und „da braucht es aber noch einiges bis zur Serienreife“ zusammenfassen. Die gesamte Konstruktion wirkte ein wenig instabil, doch sind es eben noch Prototypen, bei denen man nicht ganz so genau hinschauen sollte.

Notebook mit drei Bildschirmen

Ähnlich verhielt es sich vor Ort mit dem Magic Bay Dual Display Concept, das dem ThinkBook 16p zwei externe Monitore hinzufügt, die ihr Bildsignal über Kontaktpunkte im Bildschirmdeckel erhalten. Erinnerungen an das nie zur Serie entwickelte Razer Valerie werden wach. Das Magic Bay selbst als Teil der kleinen Ausbuchtung am Deckel ist bei Lenovo bereits in der Serie anzutreffen, dafür bietet der Hersteller unter anderem eine 4K-Webcam und ein Kameralicht an.

Das Magic Bay Dual Display Concept erweitert den 16 Zoll großen Bildschirm des ThinkBook 16p um zwei weitere Panels mit jeweils 13,3 Zoll, deren Winkel in Relation zum Hauptbildschirm und Nutzer über Scharniere angepasst werden kann. Die Konstruktion wird über die Kontaktpunkte und zusätzliche Magnete in Position gehalten, ein zusätzlicher Kickstand auf der Rückseite kann je nach Winkel des Hauptbildschirms notfalls das zusätzliche Gewicht abstützen. Das Zubehör wiegt insgesamt 1,2 kg und stellt auf jeweils 13,3 Zoll zusätzliche 2.880 × 1.920 Pixel mit 120 Hz und 400 cd/m² dar. Als Übertragungsprotokoll kommt laut Datenblatt USB 3.2 Gen 1 zum Einsatz. In Windows 11 verhalten sich die beiden äußeren Panels wie zwei reguläre externe Bildschirme, inklusive individuell einstellbarer Auflösung und Skalierung.

KI-Dashboard und AI-Assistenten

Wer nicht ganz so viel zusätzliche Bildschirmfläche benötigt, kann alternativ zum Magic Bay 2nd Display Concept greifen, das auf einem kompakten 8-Zoll-Bildschirm 1.920 × 1.200 Pixeln in vertikaler Ausrichtung, 60 Hz und 400 cd/m² ein dediziertes KI-Dashboard mit schnellem Zugriff auf Produktivitätstools, Messaging-Apps und KI-generierte Erkenntnisse darstellt. Mit den Konzepten „Tiko“ und „Tiko Pro“ zeigt Lenovo außerdem zwei AI-Assistenten, die sich an dem Magic Bay befestigen lassen. Tiko ist ein runder Bildschirm mit Feedback im Emoji-Stil, während Tiko Pro ein KI-gestütztes Display mit Echtzeit-Widget-Oberfläche ist, das laut Lenovo für Berufstätige entwickelt wurde, die Multitasking betreiben und mehrere Arbeitsabläufe verwalten wollen.

Photovoltaik für das Yoga Solar PC Concept

In einem gänzlich anderen Bereich ist das Yoga Solar PC Concept angesiedelt, mit dem Lenovo die Photovoltaik in ein Notebook bringt, das sich damit während des Betriebs laden lässt, ohne auf eine Steckdose oder Powerbank angewiesen zu sein. Die Technik sitzt außen im Deckel des Notebooks und soll die Laufzeit bei direktem Sonnenlicht innerhalb von 20 Minuten um eine Stunde Videowiedergabe verlängern. Lenovo gibt die Umwandlungsrate des Solarpanels mit 24 Prozent an und nennt für die indirekte Beleuchtung eine benötigte Lichtquelle mit mindestens 0,3 Watt, um den Ladevorgang auszulösen.

Das Yoga Solar PC Concept bleibt in puncto Größe und Gewicht dennoch ein reguläres Notebook. Das Konzept wiegt 1,22 kg und kommt auf eine Bautiefe von 15 mm.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Lenovo unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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