256-Kern-CPU mit 12-Kanal-RAM: AmpereOne stockt im Jahr 2025 weiter auf
Während große Cloud-Anbieter ihre eigenen Chips bauen, sucht Ampere die Lücken. Eine neue 256-Kern-CPU soll helfen, kommt allerdings auch erst im kommenden Jahr. Derweil wächst die Konkurrenz um x86 in dem Bereich bekanntlich aber auch an, Intel und AMD legen bis dahin nach.
Amperes Strategie der letzten Jahre ist klar: Jedes Jahr muss eine neue CPU auf den Markt, um diesem eine Alternative aufzuzeigen. Doch zwischen Theorie und Praxis geht es dann auseinander. Von den AmpereOne, die seit 2023 auf dem Markt sein sollen, gibt es wenige bis keine Lösungen, die angekündigte 192-Kern-Version ist praktisch bisher unauffindbar.
Was nun erst langsam in den Markt kommt, ist der Vorgänger Ampere Altra. Zur Embedded World 2024 konnte ComputerBase mit dem Hersteller sprechen, seinerzeit wurde mit Mifcom auch ein deutscher Shop ins Boot geholt. Dort stehen die Systeme nun auch zur Konfiguration bereit, doch hieß es im Februar noch, diese sind ab Juni verfügbar, ist daraus nun August geworden. Genau das zeigt letztlich auch das Problem, es dauert alles stets länger als gedacht respektive geplant.
Die neue Roadmap von Ampere mit dem 256-Kerner mit 12-Kanal-Speicher aus TSMC N3-Fertigung ist so erst einmal eine tolle Ankündigung, bis diese CPUs aber wirklich zu sehen sein werden, dürfte noch viel Zeit vergehen. Erst einmal muss der 192-Kerner verfügbar werden, den Ampere heute vor allem gegen AMDs Prozessoren stellt. Er soll dort eine Alternative gegenüber Bergamo sein. Die kommenden Lösungen müssen sich dann aber mit dem Dense-Nachfolger beschäftigen, der ebenfalls bis zu 192 Kerne bieten wird.
Eine Chance gegen Turin-c und Sierra Forest?
In den eigenen Benchmarks des 192-Kerner liegt Ampere in SPECint beispielsweise heute noch hinter einem 128-Kerner von AMD, beim 256-Kerner gegenüber einem 192-Kerner von AMD dürfte sich das nicht wirklich ändern. In unabhängigen Benchmarks liegt Bergamo-Ergebnis zudem deutlich über den hier gezeigten 733 Punkten, eher in Richtung 950, analysiert auch STH. Der Vorteil beim Stromverbrauch liegt zwar bei Ampere, er fällt jedoch nicht so groß aus, dass es dadurch zu einer Kaufentscheidung kommen dürfte.
Die Nachfolger wiederum dürften auch bei AMD an Effizienz noch zulegen und diesen Aspekt ausgleichen. Und Intel will mit Sierra Forest Anfang Juni sowohl 144 als auch 288 Kerne bieten, im Dual-Sockel-System dann bis zu 576 Kerne, im 2U-Format ist das bisher nicht zu matchen und dürfte für Ampere einen neuen starken Gegenspieler ausmachen. Zur ISC 2024 in dieser Woche waren Sierra-Forest-Systeme bereits allgegenwärtig.