Alder Lake-S: Desktop-CPUs mit IPC-Zuwachs, PCIe 5.0 und DDR5
Mutmaßliche Intel-Folien sind durchgesickert und enthüllen Details zu Alder Lake-S als erste Hybrid-CPU für Desktop-PCs. Demnach wirbt Intel mit 20 Prozent höherer Single-Thread-Leistung. Die CPUs sollen außerdem 16 PCIe 5.0-Lanes stellen und Arbeitsspeicher vom Typ DDR5-4800 unterstützen.
Während in Kürze Rocket Lake-S mit neuer Architektur in ausgereizter 14-nm-Fertigung als Core ix-11000 den Markt erreichen und im Sockel LGA 1200 mit neuen 500er-Chipsätzen Platz nehmen wird, steht mit Alder Lake-S (12th Gen Core) ein radikaler Umbruch bevor. Erstmals werden in „Big-Little“-Manier große und schnelle CPU-Kerne mit kleinen, sparsamen Varianten kombiniert. Bisher wird davon ausgegangen, dass Alder Lake-S in der Spitze acht Golden-Cove-Kerne mit acht Gracemont-Kernen kombiniert. Das Hybrid-Design soll im „Enhanced 10nm SuperFin“ genannten Verfahren hergestellt und nicht nur in Notebooks, sondern auch im neuen Desktop-Sockel LGA 1700 auf Mainboards mit Chipsätzen der 600-Series eingesetzt werden.
Folien bewerben Neuerungen mit Alder Lake-S
Zu dieser Desktop-Variante Alder Lake-S liegen jetzt weitere Informationen vor, die der Website VideoCardz vorliegen. Auf den Folien, die von Intel stammen sollen, ist von einer Leistungssteigerung bei Single-Thread-Anwendungen von bis zu 20 Prozent die Rede. Ob hier mit Rocket Lake-S oder älteren Prozessoren verglichen wird, steht dort zwar nicht. Allerdings war schon im Vorfeld ein Hinweis auf 20 % mehr Single-Thread-Leistung gegenüber Willow-Cove-Kernen aufgetaucht, sodass der Vergleich mit Tiger Lake gemeint sein sollte. Die Multi-Thread-Leistung soll sich teils sogar verdoppeln, wobei auf die neuen (kleinen) Gracemont-Kerne und „Hardware-Guided Scheduling“ verwiesen wird.
Nicht minder groß sind die Neuerungen bei den Schnittstellen der Prozessoren. Hatte AMD die erste Desktop-Plattform mit PCI Express 4.0, ist es bei Intel der Nachfolger PCIe 5.0. Laut den neuen Informationen soll Alder Lake-S 16 PCIe-5.0-Lanes sowie vier PCIe-4.0-Lanes stellen. Beim Arbeitsspeicher wird erstmals DDR5 unterstützt. Eine Folie spricht von DDR5-4800 oder DDR4-3200. Der Dual-Channel-Speichercontroller kann demnach mit beiden Typen umgehen, was angesichts früherer Gerüchte nicht überrascht. VideoCardz will erfahren haben, dass nur die High-End-Mainboards mit Z690-Chipsatz DDR5 unterstützen, während günstigere Board mit DDR4 vorlieb nehmen müssen.
Bei den Chipsätzen der 600-Serie soll unter anderem Thunderbolt 4 (inklusive USB 4) und USB 3.2 Gen 2x2 mit 20 Gbit/s vertreten sein. Die schnellen Schnittstellen sowie die auf acht Lanes aufgestockte Chipsatzanbindung (DMI) gibt es aber auch schon bei den 500er-Chipsätzen für Rocket Lake-S. Die größte Neuerung ist daher beim Sockel LGA 1700 zu suchen. Das neue Package soll allerdings die Kompatibilität zu Kühlern, die auf LGA115x oder LGA1200 passen, zunichte machen.
Noch ist unklar, wann Alder Lake-S für Desktop-PCs erscheinen soll. Allgemein hat Intel für die CPU-Familie Alder Lake das Jahr 2021 eingeplant, dazu zählen aber auch die zahlreichen Varianten für Notebooks.