AMD Ryzen 9950X3D: Auch der 7950X3D bereitet preislich schon den Nachfolger vor
Gerüchten zufolge will AMD auf der CES Anfang Januar 2025 unter anderem auch den Ryzen 9 9950X3D vorstellen, also den großen Bruder des neuen Ryzen 7 9800X3D (Test) mit 16 Zen-5-Kernen. Analog zur Entwicklung beim R7 7800X3D nehmen gegenwärtige Marktpreise des Vorgängers R9 7950X3D eine etwaige Preiserhöhung vorweg.
Alte Hardware, steigende Preise
Zur Erinnerung: Der Ryzen 7 7800X3D (Test), die bei Spielern bis vor Kurzem mit Abstand beliebteste High-End-Gaming-CPU, war in den frühen Sommermonaten dieses Jahres konsequent für 330 Euro oder gar günstiger zu haben, bevor der Prozessor seit Ende Juli immer teurer wurde. Im September wurde die Marke von 400 Euro überschritten, im November ist der Marktpreis aktuell bei 475 Euro angekommen und der UVP vom Start im April 2023 quasi wieder erreicht (499 Euro).
Derart drastische Preissteigerungen bei einer älteren CPU auf einem älteren Fertigungsprozess sind weit vor Beginn einer EOL-Phase unüblich. Die Mutmaßung, AMD habe den Abstand zum gemäß UVP 529 Euro, aber gegenwärtig effektiv teureren Ryzen 7 9800X3D künstlich geschmälert, um stärker von der dominanten Position im Markt für Gaming-CPUs zu profitieren, liegt dementsprechend auf der Hand.
Der 7950X3D ebnet preislich den Weg für den 9950X3D
Was bisher jedoch weitgehend unter dem Radar flog: Der steigende Marktpreis des Ryzen 9 7950X3D (Test). Die Anfang 2023 erschienene Zen-4-CPU mit 16 Kernen liegt beim Gaming weitestgehend auf einem Niveau mit dem günstigeren R7 7800X3D, bietet aber über das zusätzliche CCD ohne 3D V-Cache eine deutlich höhere Anwendungsleistung. Im Sommer war der R9 7950X3D noch ab rund 520 Euro verfügbar, inzwischen ist der Preis allerdings auf mindestens 650 Euro geklettert.
Die Preissteigerung fällt prozentual betrachtet niedriger aus als beim R7 7800X3D, ist aber dennoch deutlich und nicht von der Hand zu weisen. Der Ryzen 9 7900X3D (Test) mit 12 Kernen ist derweil von rund 380 Euro auf derzeit rund 480 Euro geklettert. Auch in diesen Fällen wäre bei eineinhalb Jahre alten CPUs mit inzwischen bewährter Strukturgröße eigentlich mit fallenden Preisen zu rechnen – insbesondere, wenn neuere CPU-Generationen bereits erschienen sind und direkte Nachfolger vor der Tür stehen.
Dementsprechend drängt sich auch beim einstigen X3D-Flaggschiff die Vermutung auf, AMD antizipiere mit steigenden Marktpreisen bereits die preisliche Positionierung des Ryzen 9 9950X3D. Wenn der Sprung von R7 7800X3D zu R7 9800X3D als Maßstab genommen werden kann, wird der Ryzen 9 9950X3D die erste Ryzen-CPU auf einem Mainstream-Sockel, die gemäß UVP über 820 Euro kosten wird.
Nur teurer oder bald ausverkauft?
Auch eine Entwicklung analog zur ersten X3D-CPU, dem Ryzen 7 5800X3D (Test), ist nicht vom Tisch. AMD hatte die Verfügbarkeit der einst schnellsten Gaming-CPU auf dem alten Sockel AM4 über Monate hinweg zunächst verknappt und Mitte Oktober schließlich zum Erliegen gebracht, um Spieler vom bloßen CPU-Upgrade auf vorhandenem Sockel zur finanziell lukrativeren AM5-Plattform zu bewegen.
Die Strategie, ehemalige Topmodelle aus dem Verkauf zu nehmen, kleinere Varianten aber bestehen zu lassen, ist keineswegs AMDs Erfindung. Als gängiges Beispiel kann Apple gelten: Mit dem Marktstart einer neuen iPhone-Generation werden die Pro-Modelle des Vorgängers aus dem Handel gedrängt; lediglich die Non-Pro-Modelle überdauern zu einem günstigeren Preispunkt. Es ist vorstellbar, dass AMD mit Ryzen 7 7800X3D, Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 9 7950X3D ähnlich verfahren wird, sobald die nächste Generation X3D-CPUs vollständig etabliert ist.
| Architektur | Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo |
L2 + L3 | TDP | iGPU | Preis | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| UVP (Start) | Preis (tagesaktuell) | |||||||
| AMD Ryzen 9 9950X | Zen 5 | 16/32 | 4,3/5,7 GHz | 16+64 MB | 170 W | ✓ | 709 Euro (649 USD) | ab 699 Euro |
| AMD Ryzen 9 9900X | Zen 5 | 12/24 | 4,4/5,6 GHz | 12+64 MB | 120 W | ✓ | 539 Euro (499 USD) | ab 458 Euro |
| AMD Ryzen 9 7950X3D | Zen 4 | 16/32 | 4,2/5,7 GHz | 16+64+64 MB | 120 W | ✓ | 789 Euro (699 USD) | ab 650 Euro |
| AMD Ryzen 9 7950X | Zen 4 | 16/32 | 4,5/5,7 GHz | 16+64 MB | 170 W | ✓ | 849 Euro (699 USD) | ab 485 Euro |
| AMD Ryzen 9 7900X3D | Zen 4 | 12/24 | 4,4/5,6 GHz | 12+64+64 MB | 120 W | ✓ | 679 Euro (599 USD) | ab 499 Euro |
| AMD Ryzen 9 7900X | Zen 4 | 12/24 | 4,7/5,6 GHz | 12+64 MB | 170 W | ✓ | 669 Euro (549 USD) | ab 380 Euro |
| AMD Ryzen 9 7900 | Zen 4 | 12/24 | 3,7/5,4 GHz | 12+64 MB | 65 W | ✓ | 479 Euro (429 USD) | ab 345 Euro |
| AMD Ryzen 7 9800X3D | Zen 5 | 8/16 | 4,7/5,2 GHz | 8+32+64 MB | 120 W | ✓ | 529 Euro (479 USD) | ab 707 Euro |
| AMD Ryzen 7 7800X3D | Zen 4 | 8/16 | 4,2/5,0 GHz | 8+32+64 MB | 120 W | ✓ | 499 Euro (449 USD) | ab 479 Euro |
| AMD Ryzen 7 9700X | Zen 5 | 8/16 | 3,8/5,5 GHz | 8+32 MB | 65 W | ✓ | 399 Euro (359 USD) | ab 329 Euro |
| AMD Ryzen 7 7700X | Zen 4 | 8/16 | 4,5/5,4 GHz | 8+32 MB | 105 W | ✓ | 479 Euro (399 USD) | ab 290 Euro |
| AMD Ryzen 7 7700 | Zen 4 | 8/16 | 3,8/5,3 GHz | 8+32 MB | 65 W | ✓ | 369 Euro (329 USD) | ab 295 Euro |
| AMD Ryzen 5 9600X | Zen 5 | 6/12 | 3,9/5,4 GHz | 6+32 MB | 65 W | ✓ | 309 Euro (279 USD) | ab 240 Euro |
| AMD Ryzen 5 7600X3D | Zen 4 | 6/12 | 4,1/4,7 GHz | 6+32+64 MB | 65 W | ✓ | 329 Euro (299 USD) | Preisvergleich |
| AMD Ryzen 5 7600X | Zen 4 | 6/12 | 4,7/5,3 GHz | 6+32 MB | 105 W | ✓ | 359 Euro (299 USD) | ab 208 Euro |
| AMD Ryzen 5 7600 | Zen 4 | 6/12 | 3,8/5,1 GHz | 6+32 MB | 65 W | ✓ | 259 Euro (229 USD) | ab 189 Euro |
| AMD Ryzen 5 7500F | Zen 4 | 6/12 | 3,7/5,0 GHz | 6+32 MB | 65 W | – | ? Euro (179 USD) | ab 150 Euro |