AMDs Copilot-Lösungen: Mit „Krackan“ kommen die 799-USD-Notebooks Anfang 2025
Qualcomm wirbt bereits mit kommenden 700-US-Dollar-Notebooks, die jedoch erst mit einem weiteren Chip frühestens im kommenden Jahr erscheinen, AMD will mit Krackan auch dort mitmischen. Dieser soll Features von Strix Point in den günstigen Markt bringen.
Mit dem Start von Copilot+-PCs im November wird es bei AMD erst einmal bei einem noch ziemlich übersichtlichen Portfolio bleiben. Strix Point ist zwar hier und auch bei einigen Herstellern verfügbar, das alles sind aber Premium-Geräte zu entsprechend hohen Preisen. Um die Masse des Marktes abzuholen braucht es günstigere Chips. Hier bestätigte AMDs Jack Huynh, Chef der Ryzen- und Radeon-Sparte in einem Gespräch zur IFA 2024, dass ab Anfang 2025 Krackan hier angreifen wird.
Die Faktenlage bei Krackan, der in Gerüchten auch schon Kraken Point genannt wurde, bleibt übersichtlich. AMD gab heute natürlich nichts offizielles dazu preis und verwies auf einen entsprechend späteren Zeitpunkt. Einige Dinge dürften aber klar sein: Um ein Copilot+-PC zu werden, braucht es die NPU, und diese muss mindestens 40 TOPS bieten. Insofern kommt nur eine ähnliche oder gar die gleiche Lösung wie bei Strix Point in Frage. Bei den zur Seite stehenden CPU-Kernen und der GPU dürfte es dann entsprechend Kürzungen geben, die die Modelle klar unter Strix Point platzieren, der Chip so aber auch günstiger zu fertigen ist. Zuletzt wurde in Asien aber auch die Unterstützung für LPDDR5-8000 genannt.
Codename | Sound Wave | Fire Range | Strix Halo | Strix Point | Krackan/Kraken? Point | Escher |
---|---|---|---|---|---|---|
Fertigung | ? | 4 nm | ||||
CPU | ? | 16 Kerne, Zen 5 | 12 Kerne, Zen 5 | 8 Kerne, Zen 5/Zen 5c | 8 Kerne, Zen 4 | |
3D V-Cache | ? | ✓ | – | |||
GPU | ? | ? | RDNA 3.5, 40 CUs | RDNA 3.5, 16 CUs | RDNA 3.5, 8 CUs | RDNA 3, ? CUs |
KI-Beschleuniger | ? | ? | XDNA 2, 60 TOPS | XDNA 2, 45 – 50 TOPS | XDNA 1, 16 TOPS | |
Release | 2026? | 2025 | H2 2024 | 2025 | 2025 |
AMD kämpft noch immer mit Lieferungen zu OEMs
Im Gespräch mit den vielen Herstellern zur IFA 2024 wurde darüber hinaus auch klar, dass AMD noch immer mit vielen Problemen kämpft, die das Unternehmen schon Jahre hat. Dies ist unter anderem ein Grund, warum die Vorstellung neuer Notebooks mit AMD-Chips zur Messe nahezu nicht vorkommt. AMD schafft es noch immer nicht, ausreichend und vor allem auch mal zügig Chips zu liefern – ein nun quasi bereits seit einem Jahrzehnt bekanntes Dauerproblem.
Viele große OEMs haben deshalb den Ausbau des Portfolios in Richtung AMD nicht weiter forciert, da die Aussicht, schnell viele Chips von AMD zu erhalten, nicht gegeben war. Unter der Hand erklären Hersteller, dass AMD mit den vielen Partnern über die Jahre hinweg so wohl „Milliarden US-Dollar liegen gelassen“ hat, erklärte ein Hersteller gegenüber ComputerBase.
AMD versprach stets Besserung, aber auch das machen sie schon seit vielen Jahren. Und so geben sie nun Qualcomms Einstieg sogar indirekt Schützenhilfe, bei so manchem OEM sind direkt ein halbes Dutzend Notebooks lieferbar am Start, Tendenz steigend. Und hier spielt sogar noch mit hinein, dass so einige Hersteller zögerlich bezüglich Qualcomm sind. Dass AMD deshalb zur IFA 2024 schnell doch noch Krackan für 2025 nennt, kommt letztlich nicht von ungefähr. Am Ende dürften aber auch hier Lieferbarkeit und Stückzahlen entscheiden.
Trotzdem immer mehr AMD-Notebooks
AMD konnte in den letzten Jahren allerdings seinen Marktanteil bei Notebooks auf über 20 Prozent steigern. Eine gewisse Besserung ist also doch zu spüren und im Preisvergleich finden sich unter den ab 2024 gelisteten und lieferbaren Notebooks immerhin 24 Prozent mit einem AMD-Prozessor.
Laut den Aussagen zur IFA hätte der Marktanteil von AMD aber jetzt noch viel höher sein können. Mit Intel Lunar Lake hat AMD jetzt aber neue und besonders effiziente Konkurrenz vor der Nase.