Data-Center-CPU: Arm soll erstmals eigenen Chip für Meta planen
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In mehr als 300 Milliarden ausgelieferten Chips kommt Technologie von Arm zum Einsatz, aber bislang nie in einem eigenen Chip direkt von Arm, das seine Technologie ausschließlich an Dritte lizenziert. Das sich soll dieses Jahr mit einem für Meta entwickelten Chip ändern, der als CPU für den Einsatz im Data Center vorgesehen sei.
Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf mit den Plänen von Arm und Meta vertraute Personen. Demnach habe Arm sich Meta als ersten Kunden der eigenen Chips an Land ziehen können und werde den neuen Chip potenziell zum Sommer hin vorstellen. Entwickelt werde eine CPU, die im Data Center zum Einsatz kommen soll.
Arm-Kerne sind omnipräsent in AI-Servern
Damit würde Arm in direkte Konkurrenz zu Unternehmen wie AMD und Intel mit deren x86-Designs treten. CPUs mit Kernen von Arm sind im Data Center und zuletzt vor allem Servern für das Training und Inferencing von Sprachmodellen für Künstliche Intelligenz schon seit längerer Zeit vertreten, dabei handelt es sich allerdings um lizenzierte IP, die Dritte in ihren eigenen Chips umsetzen müssen. Im Server-Umfeld sind das derzeit die aktuellen Neoverse-V2- und -V3-Kerne, auf die zum Beispiel auch Nvidia für deren Grace-CPU setzt. Das Gegenstück für Consumer bilden Kerne wie der Cortex-X925, Cortex-A725 und Cortex-A520, die man unter anderem in Smartphone-Prozessoren findet.
Fertigung bei TSMC
Bei diesen Lizenzen erwirbt man Zugang zur von Arm entwickelten Mikroarchitektur des jeweiligen Kerns, den Chip entwickeln und an einen Fertiger übergeben muss der Lizenznehmer aber selbst. Genau das soll sich mit dem ersten eigene Chip von Arm jedoch ändern. Arm selbst entwickelt den Chip und soll diesen bei TSMC fertigen lassen, berichtet die Financial Times. Meta wiederum soll Abnehmer dieses ersten Chips sein.
Arm will im Zentrum der AI-Revolution stehen
Die Entwicklung eigener Chips sei Teil eines größeren Plans von SoftBank-Gründer Masayoshi Son, Arm im Zentrum groß angelegter Infrastrukturprojekte für Künstliche Intelligenz zu positionieren und damit mehr Geld zu verdienen. Dafür hat das Unternehmen hinter Arm letzten Monat das 500 Milliarden US-Dollar schwere Projekt Stargate angekündigt, an dem auch der Staatsfonds MGX aus Abu Dhabi, Oracle, Microsoft und Nvidia beteiligt sind. SoftBank soll außerdem kurz davor stehen, die 6,5 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Chip-Entwicklers Ampere zum Abschluss zu bringen. Ampere bietet bereits Server-Chips mit Arm-Kernen an und wird finanziell von Oracle unterstützt.
Auch Jony Ive soll Interesse haben
Die von Arm entwickelten Chips sollen der Financial Times zufolge zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Rolle bei dem von Ex-Apple-Chefdesigner Jony Ive im Geheimen vorangebrachten Projekt für ein „AI-powered personal device“ spielen – an Details mangelt es noch. Auch hinter diesem Projekt stehen mit Ives Designbüro LoveFrom, OpenAI-CEO Sam Altman und SoftBank bekannte Gesichter und Firmen der AI-Branche.