Dimensity 8400: MediaTek setzt auf All-Big-Core-Design für die Oberklasse

Nicolas La Rocco
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Dimensity 8400: MediaTek setzt auf All-Big-Core-Design für die Oberklasse
Bild: MediaTek

Für die Oberklasse direkt unterhalb der Flaggschiff-SoCs bringt MediaTek mit dem Dimensity 8400 ein weiteres All-Big-Core-Design in Stellung. Analog zum Dimensity 9400 wird auf Efficiency-Kerne verzichtet, stattdessen kommen durchweg Arms Big-Cores zum Einsatz. Erste Smartphones mit dem neuen Chip sind noch für 2024 geplant.

Der Dimensity 9400 macht es vor: Effizienzverbesserungen in Arms CPU-Kernen und der Halbleiterfertigung lassen mittlerweile auch SoC-Designs zu, die ohne dedizierte Efficiency-Kerne auskommen. Im Dimensity 9400 gibt es zum Beispiel nur den Cortex-X925, -X4 und -A720, aber keine A5xx mehr – der effiziente Big- wird zum E-Core.

Acht Cortex-A725 mit 3,25 GHz

Der Dimensity 8400 setzt dieses Schema unter Verzicht auf die allergrößten (und teuersten) Prime-Kerne der X-Serie jetzt in der eine Liga tieferen Oberklasse von MediaTek fort. Zum Einsatz kommen acht der neuesten Cortex-A725 mit einem Takt von bis zu 3,25 GHz. Abgelöst wird mit dem neuen Design der Dimensity 8300 mit jeweils vier Cortex-A715 und Cortex-A510.

Für das All-Big-Core-Design gibt MediaTek eine Multi-Core-Leistungssteigerung von 32 Prozent an. Dennoch liege der Spitzenverbrauch 40 Prozent unterhalb der CPU im Dimensity 8300. Mit den größeren Kernen gehen ein verdoppelter L2-Cache und 50 Prozent mehr L3-Cache einher, zudem hat MediaTek den SLC um 25 Prozent aufgestockt.

MediaTek Dimensity 8400 Infografik
MediaTek Dimensity 8400 Infografik (Bild: MediaTek)

Neue Arm-GPU mit mehr Kernen

Einen Wechsel vollzieht auch die GPU, von der Arm Mali-G615 MC6 zur 2023 vorgestellten Mali-G720 MC7 mit Support für Deferred Vertex Shading. Eine 24 Prozent höhere Spitzenleistung bei um 40 Prozent reduziertem Spitzenverbrauch nennt das Datenblatt.

NPU legt bei Text und Stable Diffusion nach

Dritter wichtiger Baustein ist heutzutage die Neural Processing Unit (NPU) für KI-Anwendungen. Dort zieht mit der 880 der direkte Nachfolger der 780 ein und bringt mehr Leistung mit. Für INT- und FP-Operationen liege diese 20 Prozent, für die Textgenerierung mit dem Baichuan 4B LLM 33 Prozent und bei Stable Diffusion 1.5 21 Prozent höher. Zugleich gibt MediaTek an, auch hier die Effizienz um 18 Prozent gesteigert zu haben.

ISP verbraucht weniger bei 4K HDR

Weitere Eckdaten des Dimensity 8400 sind zum einen ein Bildprozessor (Imagiq 1080), der bei 4K-HDR-Aufnahmen 12 Prozent weniger Energie verbrauchen soll, und zum anderen ein eigenes, vollständig in das SoC integriertes Modem für alle Mobilfunkstandards bis 5G Advanced. Unter Verwendung von drei Carriern (3CA) wird im Downlink eine Bruttodatenrate von 5,17 Gbit/s unterstützt.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von MediaTek unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.