Gaming-Leistung: Möglich, dass der Ryzen 7 9700X den 7800X3D doch schlägt
„Der Ryzen 7 9700X wird den Ryzen 7 7800X3D knapp nicht schlagen“, hatte AMD kurz nach der Vorstellung von Ryzen 9000 im Juni erklärt und ComputerBase das mit „das war in der letzten Generation auch nicht anders“ kommentiert. Gegenüber Teilnehmern auf dem AMD Tech Day soll AMD jetzt aber wieder was anderes behauptet haben.
An einer höheren TDP-Einstufung wird das nicht liegen, denn Gerüchte, der Ryzen 7 9700X könnte mit 120 statt der zur Computex 2024 genannten TDP von 65 Watt erscheinen, hat AMD in Los Angeles eine Absage erteilt.
Kein Kommentar in großer Runde
Der Kommentar soll im Rahmen des AMD Tech Day 2024, der in der letzten Woche in Los Angeles stattfand, gefallen sein. ComputerBase war ebenfalls vor Ort, in den gemeinsamen und den Europa-Sessions fiel diese Aussage allerdings nicht – oder wurde überhört. Doch auch auf den offiziell zum Tech Day verteilten Darstellungen findet sich diese Aussage nicht.
Offiziell gezeigt hat AMD zum Tech Day die Vorteile der drei neuen Modelle Ryzen 9 9900X, Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X gegenüber Core i9-14900K, Core i7-14700K und Core i5-14600K sowie den Vorsprung vom Ryzen 7 9700X auf den Ryzen 7 5800X3D in Spielen: Im geometrischen Mittel sind es zwölf Prozent.
AMD sagt: 9700X = 5800X3D + 12 Prozent
Nicht nur, aber auch in den Kommentaren auf ComputerBase hat es Nutzer seit dem Fall des Embargos für die Folien vom Tech Day dazu veranlasst, diese zwölf Prozent Vorsprung mit Abständen des Ryzen 7 5800X3D zum Ryzen 7 7800X3D in im Netz verfügbaren Testparcours zu vergleichen.
ComputerBase hat bis zuletzt den folgenden Parcours genutzt und als GPU eine GeForce RTX 4090 verwendet (Details zum Testsystem und der Testmethodik).
In diesem Parcours liegt der Ryzen 7 7800X3D sowohl bei den FPS als auch bei den Frametimes 17 Prozent vor dem Ryzen 7 5800X3D – der Ryzen 7 9700X müsste mit zwölf Prozent Leistungszuwachs also fünf Prozent dahinter bleiben.
Es kommt ganz auf die Umstände an
Aber so einfach ist das nicht, denn generell und insbesondere im Vergleich von CPUs mit und ohne X3D-Cache ist entscheidend, wie sehr die Spiele im Parcours darauf reagieren respektive wie groß ihr Anteil an der Grundgesamtheit ist. Und weitere Faktoren spielen eine Rolle, darunter auch die verwendete Grafikkarte.
So hatte ComputerBase zum Start des Ryzen 9 7950X3D im Februar 2023 beispielsweise verschiedene CPUs in Spielen bei identischen Settings auf einer GeForce RTX 4090 und einer Radeon RX 7900 XTX verglichen. Mit der Radeon RX 7900 XTX fiel der Abstand zwischen 7950X3D und 5800X3D kleiner aus als mit der RTX 4090.
Und welche Grafikkarte hat AMD für die eigenen Benchmark zum Tech Day genutzt? Eine Radeon RX 7900 XTX, wie die Fußnoten zu den Benchmarks verraten. Mit einer RTX 4090 könnten aus den zwölf Prozent also auch 17+ Prozent werden.
Fazit: Vieles ist möglich
Wie vor Wochen, als AMD erklären ließ, der 9700X werde den 7800X3D knapp nicht schlagen, ändert damit auch die allem Anschein nach gegenüber einem kleinen Kreis zum Tech Day getroffene Aussage, er werde es um zwei Prozent tun, nichts daran, dass es am Ende darauf ankommen wird, wie es sich bei folgenden Punkten verhält:
- Die Auswahl der Spiele
- Die Settings in den Spielen
- Die verwendete Grafikkarte
- Die Security-Einstellungen in Windows
ComputerBase wird frühestmöglich eine eigene Antwort auf die Frage in einem eigenen Testparcours (mit RTX 4090 und Windows 11 mit aktiven Security-Features) liefern. Wie sie ausfallen wird? Stay tuned!