Im Test vor 15 Jahren: Intels Sparkönige Pentium G6950 und Core i3-530
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Mit dem Core i3-530 und vor allem dem Pentium G6950 (Test) standen Intels zwei günstigste 32-nm-Prozessoren im Test. Der Pentium musste nicht nur auf Takt und Hyper-Threading verzichten, sondern auch mit einem kleineren L3-Cache und einem langsameren Speicher-Interface zurecht kommen.
Weniger Rechenleistung bei gleichem Speicher
Beide Prozessoren setzten auf zwei Kerne, wobei der Core i3 dank Hyper-Threading auf vier logische Kerne kam. Der Pentium G6950 musste sich hingegen mit zwei physischen ohne Hyper-Threading und dementsprechend zwei logischen Kernen begnügen. Abgesehen davon lag die Taktrate des Pentium mit 2,8 GHz um 133 MHz niedriger als die des Core i3-530. Dennoch kamen beide CPUs auf eine TDP von 73 Watt. Ein weiteres Manko des Pentium war die auf maximal 1.066 MHz spezifizierte Speichertaktrate, während der Core i3 auch 1.333 MHz unterstützte.
Familie | Modell | Codename | Takt / mit Turbo | Kerne/Threads | L3-Cache | Sockel | TDP | DDR3-Speicher | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i3 | 530 | Clarkdale | 2,93 / – GHz | 2C/4T | 4 MB | LGA1156 | 73 W | 1.333 / 1.066 MHz | 100€ |
Pentium | G6950 | Clarkdale | 2,80 / – GHz | 2C/2T | 3 MB | LGA1156 | 73 W | 1.066 MHz | 75€ |
Abgesehen von diesen größeren Unterschieden, gab es noch einige im Detail. Beispielsweise beherrschte der Pentium keine SSE4.x-Befehle. Zudem war der QPI-Takt des Pentium G6950 mit 2.400 MHz geringer als die 2.933 MHz des Core i3-530. Preislich lag der Pentium G6950 mit knapp 75 Euro in Deutschland 25 Prozent unter dem 100 Euro teuren Core i3-530.
Mit Hyper-Threading über alle Berge
Der Core i3-530 machte sich dank Hyper-Threading in Anwendungen auf und davon und ließ den Pentium G6950 satte 19 Prozent hinter sich. Mit deaktiviertem Hyper-Threading, abgesenktem Takt und gedrosseltem Arbeitsspeicher war der Core i3-530 dann nur noch zwei Prozent schneller – hier blieben der Einfluss des größeren L3-Caches und SSE4 übrig. In Spielen mit einer Radeon HD 5870 fielen die Unterschiede noch größer aus. In 800 × 600 Bildpunkten war der Core i3-530 im Durchschnitt 42 Prozent schneller und in 1.680 × 1.050 Pixeln 34 Prozent.
In puncto Energieeffizienz und Übertaktung konnten beide CPUs glänzen. Unter CPU-Last lag die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems bei knapp unter 100 respektive 110 Watt – beides herausragend gute Werte. Wer etwas dieser Energieeffizienz opfern wollte, der konnte zudem mit sehr guten Übertaktungsresultaten rechnen. Im Test erreichte der Pentium G6950 4,21 GHz und der Core i3-530 4,54 GHz. Im Umkehrschluss ließen sich auch beide CPUs sehr gut undervolten: Der Core i3-530 war mit unter einem Volt stabil zu betreiben.
Fazit
Für sich alleine betrachtet waren die beiden Intel CPUs attraktiv: Günstig, effizient, gut zu übertakten und hinreichend schnell. Insbesondere der Core i3-530 machte im Test eine sehr gute Figur. Kritischer wurde es, wenn die Konkurrenz von AMD ebenfalls in Betracht gezogen wurde. Für die gleichen 75 Euro, die ein Pentium G6950 kostete, gab es einen Athlon II X4 620 mit vier Kernen und 2,6 GHz. Damit erreichte dieser für weniger Geld die gleiche Leistung eines Core i3-530, für dessen 100 Euro es nahezu den Athlon II X4 635 mit vier Kernen und 2,9 GHz gab. Wer unbedingt einen günstigen Intel-Prozessor haben wollte, der war mit dem Core i3-530 aber bestens beraten.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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