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Im Test vor 15 Jahren: Nvidias Ion verlieh dem Intel Atom nicht nur in Spielen Flügel

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Nvidias Ion verlieh dem Intel Atom nicht nur in Spielen Flügel

Mit den Atom-Prozessoren landete Intel vor 15 Jahren einen echten Kracher, der sowohl in Netbooks als auch kleinen Desktop-PCs einschlug. Das Problem an dem Atom war die langsame und energiehungrige Grafikeinheit, der Nvidia mit der Nvidia Ion (Test) Abhilfe schaffte.

Zotac IONITX-A mit Atom N330 und Nvidia Ion

Mit dem Zotac IONITX-A stand ein ITX-Mainboard mit einer Atom-N330-CPU und Nvidias Ion-Chipsatz im Test zwei Mainboards von Elitegroup gegenüber, die mit einer Single-Core-N230- und einer Dual-Core-N330-CPU ausgestattet waren. Die beiden Elitegroup-Mainboards setzten zudem auf Intels 945GC-Chipsatz, der nicht nur einen hohen Energiebedarf besaß, sondern über eine langsame iGPU verfügte.

Die Grafikeinheit der Nvidia Ion basierte auf der GeForce 9400 und entsprach bezüglich der unterstützten Features dem Desktop-Modell. Zudem konnte Ion sogar mit PureVideo HD der dritten Generation und damit VC-1-Beschleunigung aufwarten, während die Desktop-Grafikkarten noch auf die zweite Generation setzten. Davon abgesehen kam die Grafikeinheit mit 450 MHz Takt und einem 256 MByte großem Grafikspeicher daher, womit sie deutlich spieletauglicher war als die integrierte Grafikeinheit des Intel 945GC.

Radeon HD 3450 GeForce 8400 GS GeForce 9400 (Ion) S3 Chrome 430 GT
Chip RV620 G86 G96/C79 Destination 3 (D3)
Transistoren ca. 181 Mio. ca. 210 Mio. ca. 314 Mio.
(Grafik)
ca. 196 Mio.
Fertigung 55 nm 80 nm 55 nm 65 nm
Chiptakt 600 MHz 460 MHz 450 MHz 625 MHz
Shadertakt 600 MHz 918 MHz 1.100 MHz 900 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
8 (5D) 16 (1D) 32 (1D)
FLOPs (MADD/ADD) 48 GFLOPS 44 GFLOPS 53 GFLOPS 29 GFLOPS
ROPs 4 1 (4 Pixel)
Pixelfüllrate 2.400 MPix/s 1.840 MPix/s 1.800 MPix/s 2.500 MPix/s
TMUs 4 8 4
TAUs 8 4
Texelfüllrate 2.400 MTex/s 3.680 MTex/s 3.600 MTex/s 2.500 MTex/s
Shader-Model SM 4.1 SM 4 SM 4.1
Hybrid-CF/-SLI
effektive Windows
Stromsparfunktion
Speichermenge 256 MByte DDR2 256/512 MByte DDR2 256 MByte
Hauptspeicher
256 MByte DDR2
Speichertakt 400 MHz 400/300 MHz 800 MHz 500 MHz
Speicherinterface 64 Bit 64 Bit
Speicherbandbreite 6.400 MByte/s 6.400 MByte/s
4.800 MByte/s
8.000 MByte/s

Obwohl das getestete Mainboard mit einem Atom N330 ausgestattet war, konnten Anwender nach Belieben auch einen Celeron, Pentium 4 oder Core 2 in einer Low-Power-Variante verbauen, solange diese auf den Sockel 478 setzten. Als Arbeitsspeicher konnte wahlweise DDR2 oder DDR3 verwendet werden.

In Spielen auf und davon

Die Nvidia Grafikeinheit verlieh dem Atom N330 in Spielen wahrlich Flügel. Im Durchschnitt erreichte das System 459 Prozent der Leistung eines N330 mit Intel Grafik. In einzelnen Spielen konnte der Unterschied sogar noch gravierender sein, so zum Beispiel in F.E.A.R. mit 540 Prozent Zuwachs. Bei den Schnittstellen wie USB 2.0, SATA oder Ethernet machte Nvidia wie erwartet keine großen Sprünge verglichen zu Intel. Ähnlich sah es in vielen der synthetischen Benchmarks aus, da nur wenige tatsächlich die Grafikkarte belasteten.

Performancerating
Performancerating – Spiele
    • Zotac Ion @ Atom DC
      459,4
    • Intel 945 @ Atom DC
      100,0
    • Intel 945 @ Atom SC
      91,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Ein weiterer Vorteil von Ion war die bessere Videobeschleunigung und damit einhergehend niedrigere CPU-Last während der Videowiedergabe. Beispielsweise saß der N330 dank der Nvidia-Grafikeinheit bei der Wiedergabe eines 1080p-Videos in H.264 bei etwa 4 Prozent Auslastung statt zwischen 30 und 80 Prozent.

Der Ion-Chipsatz sorgte zudem für eine bedeutend niedrigere Leistungsaufnahme über verschiedene Szenarien hinweg, üblicherweise zwischen 25 und 33 Prozent weniger verglichen mit dem Intel-Pendant. Einzig für die hohen CPU-Temperaturen musste Zotac sich Kritik gefallen lassen: Der mitgelieferte Kühler war eindeutig nicht ausreichend für die kombinierte Abwärme des N330 und der Grafikeinheit. Dank des mitgelieferten 60-mm-Lüfters, der optional montiert werden konnte, ließ sich das System allerdings bei einer auf 7 Volt geregelten Lüfterspannung quasi lautlos kühl halten.

Diagramme
Leistungsaufnahme
  • Idle:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      35
    • Intel 945 @ Atom SC
      43
    • Intel 945 @ Atom DC
      53
  • Last – HD-Trailer:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      39
    • Intel 945 @ Atom SC
      50
    • Intel 945 @ Atom DC
      59
  • Last – Prime95:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      39
    • Intel 945 @ Atom SC
      47
    • Intel 945 @ Atom DC
      61
  • Last – 3DMark06:
    • Zotac Ion @ Atom DC
      46
    • Intel 945 @ Atom SC
      52
    • Intel 945 @ Atom DC
      61
Einheit: Watt (W)

Fazit

Nvidias Ion war der Intel-Konkurrenz rundum überlegen und es bestand quasi kein Grund, einen Intel-Chipsatz vorzuziehen. Mit deutlich besserer Grafikleistung, moderneren Anschlüssen wie eSata und HDMI sowie niedrigerer Leistungsaufnahme war Nvidias Ion der perfekte Chipsatz für Intels beliebten Atom.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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