Intel Core Ultra 200H: Neue Mainstream-Notebook-CPUs nutzen eine neue alte GPU

Volker Rißka
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Intel Core Ultra 200H: Neue Mainstream-Notebook-CPUs nutzen eine neue alte GPU
Bild: Intel

Zur Vorstellung von Core Ultra 200S „Arrow Lake-S“ für Desktop-PCs mit LGA 1851 gibt Intel auch einen Ausblick auf die Notebook-CPU-Serie Core Ultra 200H „Arrow Lake-H“. Den Fokus dieser Serie verschiebt Intel auf die Grafikleistung der neuen „Xe XMX“, allerdings nicht mit Blick auf Gaming. Die CPUs erscheinen Anfang 2025.

Erklärt: Arrow Lake-H,- HX und -S vs. Lunar Lake

Hinter Arrow Lake-H verbirgt sich der Nachfolger von Core Ultra 100 „Meteor Lake“ der H- und U-Klasse im Notebook-Segment.

Die CPUs erscheinen als Core Ultra 200H, ob es auch weiterhin U-Varianten geben wird, ist noch nicht bekannt. Die Arrow-Lake-H-CPUs existieren parallel zu Core Ultra 200V „Lunar Lake“ (Test) bzw. rangieren darüber im Portfolio, was die Leistung anbelangt. Direkt vergleichbar sind beide Serien allerdings nicht. Oberhalb von Arrow Lake-H gibt es auch noch Arrow Lake-HX (Details): quasi Arrow Lake-S aus dem Desktop im Notebook-Format.

Intels neue CPU-Architekturen (Core Ultra 200) im Vergleich
Lunar Lake Arrow Lake-H Arrow Lake-HX Arrow Lake-S
Markt Ultra-Mobile Mobile High-Performance-Mobile Desktop
Bezeichnung Core Ultra 200V
(Test)
Core Ultra 200H
(Details)
Core Ultra 200HX
(Details)
Core Ultra 200S (K/KF/T)
(Details)
max. CPU-Kerne 4P + 4E 6P + 8E* 8P + 16E
Kern-Architektur Lion Cove (P) + Skymont (E)
DRAM on Package ja nein
iGPU 8 Cores Xe2 8 Cores „Xe XMX“ 4 Cores Xe
NPU 48 TOPS 13 TOPS
Marktstart verfügbar 2025 24. Oktober 2024
*unbestätigt

Mehr Kerne als bei Lunar Lake

Lunar Lake bietet lediglich 4 P- und 4 E-Cores. Bei Arrow Lake-H werden es Gerüchten zufolge bis zu 6 P- und 8 E-Cores sein, im Rahmen der „Preview“ bestätigt hat das Intel aber noch nicht. Kleinere Modelle der Serie werden mit dem immer gleichen CPU-Die auch weniger nutzen.

ARL-H Press Briefing zur IFA 2024
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024 (Bild: Intel)

Die technische Basis der Kerne ist bei Lunar Lake und Arrow Lake identisch, in anderen Aspekten unterscheiden sich Lunar Lake und Arrow Lake-H aber stark. Das gilt für die iGPU, aber auch für die NPU.

Die iGPU nutzt „Xe XMX“ satt Xe2

Die iGPU fällt wie in den letzten Jahren bereits üblich deutlich größer als beim Desktop-Chip aus (8 vs. 4 Xe Cores), denn Notebooks im H-Segment sollen wenn möglich auf eine zusätzliche Grafikeinheit verzichten können (werden von OEMs allerdings oftmals mit kleinen GeForce kombiniert). Deshalb hat Intel die Grafik in Arrow Lake-H gegenüber Arrow Lake-S/HX nicht nur doppelt so stark ausgelegt, sondern die Xe-Cores auch noch einmal angepasst.

Der Aufbau eines Xe2-Cores in Intel Lunar Lake
Der Aufbau eines Xe2-Cores in Intel Lunar Lake (Bild: Intel)
Der Aufbau der iGPU und eines Xe-Cores in Intel Arrow Lake-H
Der Aufbau der iGPU und eines Xe-Cores in Intel Arrow Lake-H (Bild: Intel)
Der Aufbau der iGPU und eines Xe-Cores in Intel Arrow Lake-HX/Arrow Lake-S
Der Aufbau der iGPU und eines Xe-Cores in Intel Arrow Lake-HX/Arrow Lake-S (Bild: Intel)

Xe? Ja, die Basis der verbauten Grafikeinheit entspricht Intel Xe und nicht Xe2 „Battlemage“ wie in Lunar Lake (Details). Damit finden sich pro Xe-Core wieder 16 Vector-Einheiten in der Grafikeinheit wieder, bei Xe2 hatte Intel deren Anzahl hingegen halbiert, um die Auslastung zu erhöhen.

Jetzt dreht Intel argumentativ den Spieß wieder um: Alder Lake-H soll mit 8 Xe-Cores mit der doppelten Anzahl Vector-Einheiten in einigen Anwendungen sogar Lunar Lake mit 8 Xe2-Cores ausstechen.

Alder Lake-H nutzt Xe „Alchemist“

Die Xe-Cores in Alder Lake-H bieten auch Intels KI-Einheiten „XMX“,, was sie bis dato in Xe-iGPUs nicht taten. 77 TOPS AI-Leistung sollen so möglich sein, in Arrow Lake S/HX sind es ohne XMX-Einheiten und mit nur 4 Xe-Core lediglich 9 TOPS.

Die XMX-Einheiten machen auch klar, was Intel in Alder Lake-H genau nutzt: Alchemist, die Xe-Variante, die in den Intel-Arc-Grafikkarten für Desktop-PCs und Notebooks seit Ende 2022 steckt. Im Desktop wiederum kommt weiterhin wie eh und je Xe ohne XMX-Einheiten zum Einsatz. Das spart neben der Tatsache, dass es nur 4 Xe-Cores sind, weiter Platz auf dem Wafer und ist im Desktop-Umfeld nicht so wichtig.

Viel-NPU-Leistung, aber keine Chip für Copilot+

Die NPU wiederum ist in Arrow Lake-H noch die aus Meteor Lake und jetzt auch die aus Arrow Lake-S bekannte Version, die dank höherer Taktraten jetzt 13 statt 11 TOPs liefert. In Summe über CPU (9 TOPS), GPU (77 TOPS) und NPU (13 TOPS) verspricht Intel 99 TOPS „AI Performance on the Go“.

ARL-H Press Briefing zur IFA 2024
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024 (Bild: Intel)

Doch dabei gilt es abermals anzumerken:

  1. AI-Software spricht immer nur eine der Einheiten auf einmal an
  2. Damit sie es tut, muss die Software die entsprechende API unterstützen

Weil Microsoft für das Copilot+-Siegel vorerst allein auf die NPU-Leistung blickt und auch nur diese Einheit eingebunden hat, werden Arrow-Lake-H-Notebooks anders als Lunar-Lake-Notebooks diesen Status nicht erhalten – ganz gleich, wie schnell die iGPU theoretisch in AI-Tasks ist.

ARL-H Press Briefing zur IFA 2024
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024 (Bild: Intel)
Der Aufbau der iGPU und eines Xe-Cores in Intel Arrow Lake-H
Der Aufbau der iGPU und eines Xe-Cores in Intel Arrow Lake-H (Bild: Intel)
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024 (Bild: Intel)
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024
ARL-H Press Briefing zur IFA 2024 (Bild: Intel)

Vorstellung zur CES 2025 erwartet

Anfang 2025 sollen sich Kunden selbst von den Möglichkeiten überzeugen können, die CES 2025 bietet sich als Termin für eine Vorstellung an.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe aus dem NDA war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.