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Offizielle Bestätigung: Nvidia baut mit MediaTek einen Desktop- und Notebook-PC-Chip

Update Volker Rißka
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Offizielle Bestätigung: Nvidia baut mit MediaTek einen Desktop- und Notebook-PC-Chip
Bild: Vaidyanathan S via X

Zur Ankündigung des Project Digits mit neuem GB10-Chip am Montagabend bereits vermutet, folgte später in Interviews mit Nvidia-CEO Jensen Huang die Bestätigung: Nvidia wird zusammen mit MediaTek einen Desktop-PC-Chip bauen und über die großen OEM-Partner anbieten. Einen Zeitplan gibt es offiziell nicht.

Da der im Project Digits genutzte GB10-Chip bereits in voller Serienproduktion sei, wie Nvidias Chef betonte, dürften die Arbeiten an dem Desktop-Chip auch schon weit fortgeschritten sein. Das Know-How dürfte ziemlich ähnlich gelagert sein. Im einfachsten Fall werden die Profi-GPU durch eine GeForce ausgetauscht und bei der CPU ein paar Kerne deaktiviert, schon ist die Lösung fertig. Ganz so einfach ist es aber wohl nicht, denn allein aus Kostengründen dürfte ein kleinerer Chip(-Die) angepeilt werden.

Für GB10 nutzt Nvidia Arm-Kerne von der Stange

Im GB10 nutzt Nvidia keine Custom-Arm-Kerne, wenngleich die Grace-Lösung das erst einmal impliziert. Doch zur Vorstellung wollte auch Arm ein paar der Lorbeeren ernten und verriet die technischen Daten des Grace-Chips im GB10: Arms Cortex-X- und Cortex-A-Technologie werden genutzt, genauer gesagt 10 Arm Cortex-X925 und 10 Cortex-A725 CPU-Kerne.

Diese CPU-Kerne von Arm gehören zu den neuesten und wurden im Mai des letzten Jahres enthüllt. Seinerzeit brachte sich MediaTek als einer der ersten Abnehmer in Stellung wie sich auch zum Jahresende mit dem Dimensity 8400 zeigt: Dieser nutzt nur die schnelleren Kerne und verzichtet auf die zusätzlichen kleinen und effizienten Kerne, die in Smartphones normalerweise üblich sind.

Updated DSU-120 für bis zu 14 Kerne
Updated DSU-120 für bis zu 14 Kerne (Bild: Arm)

Arm hatte im letzten Jahr spekuliert, dass in Notebooks ein 12+2-Design, also zwölf Cortex-X925 und zwei Cortex-A725, üblich werden könnte. Sofern sich Nvidia hier an Hardware von der Stange hält, könnte ein ähnlicher Aufbau für ihre Lösung möglich sein – kombiniert dann aber mit eigener GPU-Einheit.

Das passende Gehäuse dafür hätte Nvidia letztlich schon: Im NUC-Format geht so etwas auch auf dem Desktop. In jedem Fall sollte es nicht zu teuer werden, sondern den Mainstream adressieren, erklärte Huang abschließend. Zur Software hieß es, Nvidia will die Lücke zwischen Linux und Windows schließen, ohne genauer ins Detail zu gehen.

We're going to make that a mainstream product. We'll support it with all the things that we do to support professional and high-quality software, and the PC (manufacturers) will make it available to end users.

Jensen Huang, Nvidia-CEO
Nvidia Project Digits
Nvidia Project Digits
Update

Eine Nahaufnahme des GB10-Chips sowie die bereits gezeigte Animation von Nvidia verdeutlichen den Aufbau des Chips mit etwas kleinerem GPU-Teil und der leicht größeren CPU inklusive dem Speichercontroller und den möglichen Ansatzpunkt für Nvidia für eine Desktop- und Notebook-Lösung. Schon jetzt sind beide gefühlt getrennt voneinander entstanden, um am Ende aber doch einen Chip zu ergeben.

Ähnlich sieht das auch bei AMD Strix Halo aus, die zwei CPU-Kern-Cluster wirken ebenfalls losgelöst von der GPU-Einheit, sind am Ende aber doch eins.

GB10-Chip in der Nahaufnahme
GB10-Chip in der Nahaufnahme (Bild: Vaidyanathan S via X)
Nvidia-Animation zur Vorstellung des GB10
Nvidia-Animation zur Vorstellung des GB10 (Bild: Muxtaro via X)
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