Ryzen 7 5800X3D am Ende: AMD AM4 wird für Neukunden 10 Prozent langsamer
Im April 2022 kam der Ryzen 7 5800X3D mit einem Paukenschlag auf den Markt: Als erste CPU mit gestapeltem L3-Cache überflügelte der Prozessor die Konkurrenz bei Gaming-Leistung und Effizienz. Das Aus der CPU wiederum zog sich deutlich weniger aufregend in die Länge. Nach Monaten steigender Preise ist die Verfügbarkeit am Ende.
Die erste X3D-CPU hat AM4 und Spieler bereichert
Wer mit seinem PC in erster Linie Spiele spielt, ist mit AMDs Ryzen-CPUs mit gestapeltem 3D V-Cache schon seit Anfang 2022 gut beraten. Grundsätzlich erlaubt der massive L3-Cache eine im Vergleich zu herkömmlichen CPUs hohe Gaming-Leistung bei gleichzeitig überschaubaren Verbrauch. Lange Zeit war daher der Ryzen 7 5800X3D (Test) eine populäre CPU-Empfehlung für Spieler – zuerst im High-End-Bereich und später als günstigere Aufrüst-Empfehlung für AM4-Mainboards, die abseits der teureren Plattform AM5 weiterlebte. Tatsächlich war der Ryzen 7 5800X3D in Spielen derart performant, dass Ryzen 7000 als erste CPU-Generation auf dem neuen Sockel zunächst nur aufschließen konnte, bis AMD schließlich die X3D-Varianten nachreichte.
Auch eine weitere Ryzen-Generation später war der Ryzen 7 5800X3D aber auch im Jahr 2024 eine Empfehlung für Spieler, die weniger Geld ausgeben wollten. Bis in den Sommer war die CPU beständig für teilweise deutlich unter 300 Euro verfügbar und dementsprechend ein Preis-Leistungs-Tipp. Daran änderte auch der Anfang des Jahres gestartete Ryzen 7 5700X3D nichts, der mit rund 400 MHz niedrigerem Turbo-Takt im Schnitt auch knapp 10 Prozent Leistung verliert, im Frühjahr aber kaum günstiger in den Handel startete. Die Empfehlung verblieb daher beim großen Bruder.
Im späteren Verlauf des Sommers allerdings wurde der Ryzen 7 5800X3D sukzessive teurer, während der langsamere Nachzügler auf rund 200 Euro fiel. Ende September kletterte der Preis der 5800X3D schließlich auf über 400 Euro, Anfang Oktober lag das günstigste im Preisvergleich gelistete Angebot zeitweise bei fast 900 Euro. Attraktiv war die CPU zu diesen Konditionen ohnehin nicht mehr, Stand heute ist sie allerdings im europäischen Handel gar nicht mehr verfügbar. In den USA gibt es den Ryzen 7 5800X3D noch, mit Preisen von gegenwärtig rund 500 USD fällt das Fazit aber ähnlich aus.
Die Gaming-Leistung des 5800X3D gibt es jetzt nur noch mit AM5
Offenkundig sind weder die Plattform AM4 noch die Serie Ryzen 5000 oder TSMCs 7-nm-Fertigung tot; das Ende des Ryzen 7 5800X3D ist folglich ein Einzelfall und mutmaßlich kalkuliert. Wer Ende 2024 noch auf die alte Plattform setzt, erhält fortan mit dem Ryzen 7 5700X3D als stärkste im Handel geführte X3D-CPU nur maximal 90 Prozent der noch vor einigen Monaten mit AM4 käuflichen Gaming-Leistung. Spieler, die ein schnelleres System mit AMD-CPU haben möchten, müssen den Schritt auf AM5 gehen – und dementsprechend auch deutlich mehr zahlen, zumal der Preis des Ryzen 7 7800X3D seit Juli 2024 von rund 330 Euro auf mittlerweile rund 430 Euro angestiegen ist. Hinzu kommen die Kosten für eine AM5-Platine und DDR5-Speicher.
Die Strategie, ehemalige Topmodelle aus dem Verkauf zu nehmen, kleinere Varianten aber bestehen zu lassen, ist keineswegs AMDs Erfindung. Als gängiges Beispiel kann Apple gelten: Mit dem Marktstart einer neuen iPhone-Generation werden die Pro-Modelle des Vorgängers aus dem Handel gedrängt; lediglich die Non-Pro-Modelle überdauern zu einem günstigeren Preispunkt. Es ist vorstellbar, dass AMD mit Ryzen 7 7800X3D, Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 9 7950X3D ähnlich verfahren wird, sobald die nächste Generation X3D-CPUs etabliert ist. Gerüchten zufolge soll der Ryzen 7 9800X3D am 25. Oktober vorgestellt werden; mit einem Marktstart sei im November zu rechnen.
Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo | L3-Cache | TDP | Preis | Kaufen | ||
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UVP | Marktpreis* | ||||||
AMD Ryzen 9 5950X | 16/32 | 3,4/4,9 GHz | 64 MB | 105 W | 799 Euro | ab 293 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 9 5900X | 12/24 | 3,7/4,8 GHz | 64 MB | 105 W | 549 Euro | ab 218 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 7 5800X3D | 8/16 | 3,4/4,5 GHz | 32+64 MB | 105 W | 489 Euro | nicht länger verfügbar | |
AMD Ryzen 7 5800X | 8/16 | 3,8/4,7 GHz | 32 MB | 105 W | 449 Euro | ab 149 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 7 5700X3D | 8/16 | 3,0/4,1 GHz | 32+64 MB | 105 W | 249 USD | ab 205 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 7 5700X | 8/16 | 3,4/4,6 GHz | 32 MB | 65 W | 299 USD | ab 144 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 7 5700G | 8/16 | 3,8/4,6 GHz | 16 MB | 65 W | 359 USD | ab 150 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 5 5600X3D | 6/12 | 3,3/4,4 GHz | 32+64 MB | 105 W | 230 USD | Sonderauflage für die USA | |
AMD Ryzen 5 5600X | 6/12 | 3,7/4,6 GHz | 32 MB | 65 W | 299 Euro | ab 98 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 5 5600G | 6/12 | 3,9/4,4 GHz | 16 MB | 65 W | 259 USD | ab 125 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 5 5600 | 6/12 | 3,5/4,4 GHz | 32 MB | 65 W | 199 USD | ab 86 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 5 5500GT | 6/12 | 3,6/4,4 GHz | 16 MB | 65 W | 125 USD | ab 100 Euro | Bestpreis* |
AMD Ryzen 5 5500 | 6/12 | 3,6/4,2 GHz | 16 MB | 65 W | 159 USD | ab 84 Euro | Bestpreis* |
*niedrigster Preis im Preisvergleich **nicht offiziell bestätigt |
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