Apples Smart-Home-Pläne: Neuer Homepod mit 6"-Display soll Akku und KI bekommen

Unter dem Codenamen J490 soll Apple seine Antwort auf den Amazon Echo Show (Test) vorbereiten: ein per Siri gesteuertes Smart-Touch-Display mit tiefer Integration in das smarte Zuhause des Nutzers. Durch Apple Intelligence, Akku und Modul-Stationen soll es zum KI-HomePod mit Display werden können.

6"-Display mit modularen Docks

Visuell soll gerade das Display herausstechen. Ein 6-Zoll großes, quadratisches Touchdisplay soll an zwei zusammengehängte iPhones erinnern und durch einen dicken Rahmen ein „eckiges iPad“ reminiszieren (Titelbild), schreibt Gurman von Bloomberg. Es könnte sich hierbei um einen schon länger vermuteten HomePod mit Display handeln.

Das Gerät soll über einen integrierten Akku und Lautsprecher verfügen, dementsprechend also auch ohne stetige Stromversorgung betrieben werden können. Eine Kamera wird darüber hinaus FaceTime-Videoanrufe ermöglichen. Bei den Farben soll es langweilig zugehen: Apple plant wohl nur Silber und Schwarz.

The device has a roughly 6-inch screen and looks like a square iPad. It’s about the size of two iPhones side by side, with a thick edge around the display. There’s also a camera at the top front, a rechargeable built-in battery and internal speakers. Apple plans to offer it in silver and black options.

Bloomberg

Lautsprecher-Station geplant

Das Gerät soll eigenständig und mit der iCloud verbunden sein. Für alles Weitere soll das Tablet/Display sich in verschiedene Docks einsetzen lassen. Das können Lautsprecher oder auch Wandbefestigungen sein. Damit kann das Display also auch zum HomePod oder Sicherheitsdisplay in der Wand werden.

Neues dynamisches UI über neues OS

Die Bedienung soll einerseits über die Stimme, andererseits über das Display möglich sein. Ein neues Betriebssystem mit Codenamen„Peble“ soll durch eine Mischung aus watchOS und dem iOS-Standby-Mode ein neues kompaktes Smarthome-OS ermöglichen, das tiefen Zugriff auf Apples HomeKit sowie Matter und damit Tausende Geräte von Drittanbietern hat. Das OS bekommt den Gerüchten zufolge auch einen Fokus auf Videoüberwachung, somit sollen sich Kameras leichter steuern und einsehen lassen.

Der besondere Kniff von „Peble“ scheint aber wohl eine Reihe von Sensoren zu sein, die erkennen, in welcher Distanz der Nutzer zum Display steht. Je nach Entfernung entscheidet das Gerät dann, welche Inhalte angezeigt werden. Nähert sich der Nutzer, kann die Anzeige etwa das Thermostat anzeigen und aus weiterer Entfernung nur die Temperatur, schreibt Gurman.

The screen device, which runs a new operating system code-named Pebble, will include sensors to determine how close a person is. It will then automatically adjust its features depending on the distance. For example, if users are several feet away, it might show the temperature. As they approach, the interface can switch to a panel for adjusting the home thermostat.

Bloomberg

Auch eine Zählung der Nutzer im Raum peilt Apple an.

Apple Intelligence soll Gerät hervorheben

Das neue Smarthome-Display soll aber wohl nicht einfach nur ein iPad mit neuem Betriebssystem und tiefer Integration in HomeKit, sondern auch mit Apple Intelligence bewaffnet werden. Laut einer Person, die der Sache nahesteht, soll die Verbindung des Displays mit Apple Intelligence die Sprachassistentin Siri zum „Leben erwecken, wie es noch nie zuvor passiert sei“.

Was das genau bedeutet, geht aus dem Artikel nicht hervor, doch Apple Intelligence wird in den kommenden Monaten Siri zu einem integralen Bestandteil der Benutzerführung auf den Produkten des Konzerns aufwerten. Zugriff auf Smarthome, Termine, Steuerung von iPhone, iPad und Mac bekommt Siri voraussichtlich im April. Schon im Dezember kann sie auf ChatGPT zugreifen. Das neue Betriebssystem soll tief mit dieser Art von Steuerung durch Siri verwoben sein.

Veröffentlichung nächstes Jahr?

Zu einem möglichen Release-Termin gibt es von Gurman kaum konkrete Informationen. Über drei Jahre soll sich das Gerät nun in der Entwicklung befunden haben und jüngst von CEO Tim Cook zur Priorität erklärt worden sein. Mittlerweile arbeiten rund vier Gruppen an dem Produkt, zwei Design-Teams und zwei Entwicklungsabteilungen.

He [Tim Cook] has made the device a priority for the company’s engineering and design departments, and is pushing to get it to market after more than three years of development.

Bloomberg

Eine Veröffentlichung soll ab dem kommenden März angepeilt werden. Das erscheint denkbar, wenn auch etwas früh: Apple Intelligence und Siri sind auf der Roadmap erst ab dem April 2025 verbunden, viele Sprachen bis zum Sommer versprochen. Zugleich startet in dem Zeitraum auch Apple Intelligence in der Europäischen Union. Es wäre nicht undenkbar, dass Apple das Gerät dementsprechend erst ab April auf den Markt bringt, denn das Smartdisplay könnte eine Rolle in den weiteren KI-Plänen des Konzerns spielen.

Weitere Pläne für Premium-Modell mit Roboter-Arm

Parallel zum statischen Smarthome-Display arbeitet der Konzern wohl auch an einer Variante mit Roboarm. Dies entspricht früheren Gerüchten, wonach Apple auch in Richtung Haushaltsrobotern forscht und dieser Branche mit einem beweglichen Tisch und Roboarm beitreten möchte. Für die Variante mit Display und beweglichem Arm steht eine Veröffentlichung noch nicht fest, aber Gurman spricht von deutlich höheren Kosten: Mit bis zu 1.000 US-Dollar könnte die Roboter-Version des Smarthome-Displays zu Buche schlagen.