Matter 1.4 startet: Bessere Interoperabilität und Management von Solar und Wärmepumpen
Die Connectivity Standards Alliance (CSA) veröffentlicht mit Matter 1.4 die nächste Ausbaustufe des herstellerübergreifenden Smart-Home-Standards. Sie erlaubt beispielsweise die Synchronisierung über Ökosysteme hinweg und unterstützt neue Energiemanagementgeräte und Heimnetzwerkinfrastruktur.
Mit der Freigabe von Matter 1.4 steht es ab sofort Geräteherstellern und Plattformen zur Integration in ihre Produkte zur Verfügung. Bis es bei Nutzern einsetzbar ist, kann mitunter also noch etwas Zeit vergehen. Matter 1.4 setzt Änderungen um, die die Funktion des Multi-Admins verbessern, interoperable Heimnetzwerke mit der Einführung von Matter-zertifizierbaren Routern und Access Points ermöglichen und mit erweiterten Energiemanagementfunktionen beim Energiesparen helfen sollen.
Verbessertes Multi-Admin
Multi-Admin ist ein zentraler Bestandteil von Matter, um eine uneingeschränkte Interoperabilität zu gewährleisten. Es ermöglicht es Benutzern, Matter-Geräte mit mehreren Smart-Home-Systemen gleichzeitig zu verbinden. In der Praxis ist dies aber mühsam und komplex, da jedes Gerät geteilt und jede Plattform immer wieder verwaltet werden muss, wenn man ein neues Gerät hinzufügt. Enhanced Multi-Admin in Matter 1.4 soll die Smart-Home-Verwaltung vereinfachen und ermöglicht es, wenn gewünscht, vorhandenen und neuen Geräten, automatisch mit mehreren Ökosystemen zu verbinden.
Verbesserte Netzwerkinfrastruktur mit Routern und Access Points
Geräte wie Router und Modems, Access Points und Set-Top-Boxen können mit Matter 1.4 jetzt so konzipiert oder aufgerüstet werden, dass sie Matter-basierte Smart Homes unterstützen. Matter-zertifizierte Netzwerk-Geräte bieten die grundlegende Infrastruktur von Smart Homes, indem sie sowohl einen WLAN-Access-Point als auch einen Thread Border Router kombinieren, so dass sich Matter Geräte über beide Funkprotokolle verbinden und austauschen können. Ein sicheres Verzeichnis in diesen Geräten speichert die Thread-Netzwerkanmeldeinformationen, um sie teilen zu können, so dass eine Erweiterung des Thread-Netzwerks – auch um Border Router – einfacher möglich ist, ohne dass ein neues Thread-Netzwerk erstellt wird und es zu einer Netzwerkfragmentierung kommt.
Verbesserungen beim Energiemanagement
Energiemanagement gilt als einer der Hauptgründe, warum Verbraucher Smart-Home-Geräte einsetzen. Einerseits um zu sehen, wie viel Energie jedes Gerät im Haushalt verbraucht, andererseits aber auch, um Routinen und Automatisierungen umzusetzen, die helfen Energie zu sparen, ohne immer manuelle Anpassungen vornehmen zu müssen. Matter 1.4 führt hierfür neue Gerätetypen und Funktionen ein, die dabei helfen sollen.
Nachdem in Matter 1.3 die Energieberichterstattung eingeführt wurde, die das Management für große Haushaltsgeräte und Ladeanlagen für Elektrofahrzeuge ermöglicht, erweitert Matter 1.4 die Energiemanagementfunktionen, indem es Unterstützung für neue Gerätetypen wie Solarmodule, Speicherbatterien, Wärmepumpen und Warmwasserbereiter hinzufügt.
Neue Energiegerätetypen und -funktionen
- Solarenergie: Die vorhandene Unterstützung für Strom und elektrische Energie in Matter wurde auf Solarenergiegerätetypen erweitert, darunter Wechselrichter, Einzel- und Panel-Arrays sowie hybride Solar-/Batteriesysteme.
- Batterien: Dazu gehören Batteriewände, Speichereinheiten und Batterie-Energiespeichersysteme (BESS), die Energie zurück ins Haus oder ins Netz abgeben.
- Wärmepumpen: Mit den Energiemanagementfunktionen von Matter könnten Wärmepumpen den Verbrauch vorhersagen und die Nutzung während der Spitzenlast anpassen, um sie auf Zeiten außerhalb der Spitzenlast zu verschieben.
- Warmwasserbereiter: Elektrische Warmwasserbereiter können auf eine voreingestellte Temperatur oder Prozentzahl eingestellt werden, sodass Benutzer den Warmwasserstand überwachen können. Ein Boost-Befehl, der schnelles Heizen aus mehreren Energiequellen für Situationen ermöglicht, in denen Warmwasser schnell benötigt wird, ermöglicht die vorübergehende Überschreibung des Heizplans.
- Ladeausrüstung für Elektrofahrzeuge (EVSE): Die EVSE-Unterstützung wird durch die Einführung benutzerdefinierter Ladeeinstellungen verbessert, zum Beispiel die Angabe, wann das Auto aufgeladen werden soll.
- Verbesserungen für Thermostate: Thermostat-Cluster bieten Unterstützung für die Planung und voreingestellte Modi wie Urlaubs- und Zuhause/Abwesend-Einstellungen. Voreinstellungen können durch Bewegungserkennung ausgelöst, mit anderen Geräten integriert und auf der Grundlage von Kalenderereignissen automatisiert werden.
- Energiemanagement und -modus des Geräts: Mit der Unterstützung für das Energiemanagement des Geräts ermöglicht Matter 1.4 es energieintensiven Geräten, ihre Startzeiten auf der Grundlage von Energieverbrauchsprognosen und -anforderungen anzupassen.
Verbesserungen der Anwesenheitserkennung
Bei der Bewegungserkennung über Sensoren führt das Update anpassbare Empfindlichkeitseinstellungen ein. Es dient auch als Grundlage für zukünftige Arbeiten zur Unterstützung neuer Sensortechniken, um Funktionen wie Personenerkennung und Aktivitätsklassifizierung zu ermöglichen.
Verbesserungen für batteriebetriebene Geräte
Matter 1.4 führt darüber hinaus nach Angaben der CSA grundlegende Verbesserungen ein, die die Batterielebensdauer und Kommunikation für zeitweise verbundene Geräte (Intermittently Connected Devices – ICDs) wie Schalter, Tasten und Sensoren optimieren. Zu den wichtigsten Updates gehören das Long-Idle-Time-Protokoll (LIT), das die Batterielebensdauer verlängert, und ein neues Check-In-Protokoll, um eine zuverlässige Kommunikation für stromsparende Geräte sicherzustellen, die LIT benötigen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von der CSA unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.