App-freie Smartphones: AI soll das neue UI werden

Zum MWC 2025 ist die Vision gleich mehrerer Unternehmen, dass sich AI zum neuen UI entwickeln könnte. Gemeint sind die sogenannten „AI Agents“, die für den Anwender auf die lediglich noch im Hintergrund existierenden Apps zugreifen und somit mehrstufige Anfragen erledigen können sollen. Die Rede ist von „App-freien“ Smartphones.
Hörte man zum MWC den Rednern von Unternehmen wie Honor, Oppo, Qualcomm oder Telekom auf ihren Keynotes zu, ließ sich als gemeinsamer Nenner oft die Vision von einem per Künstlicher Intelligenz gesteuerten Smartphone „ohne Apps“ erkennen.
Künstliche Intelligenz auf dem Smartphone soll in Zukunft nicht mehr nur innerhalb spezifischer Anwendungen stattfinden, sondern als primärer Zugang zu den verschiedenen Diensten fungieren. AI soll demnach wie ein Launcher das Tor zu den einzelnen Funktionen des Smartphones sein.
Nicht mehr mehrere Apps öffnen müssen
Argumentiert wird, dass sich damit die Aufteilung von Aufgaben auf mehrere Silos auflösen lasse. Mit den Silos sind in diesem Fall die jeweiligen Apps gemeint, die bei mehrstufigen Anfragen und Aufgaben derzeit noch individuell geöffnet und genutzt werden müssen. Ein Beispiel: Für den Geburtstag eines Familienmitglieds sollen drei gut bewertete italienische Restaurants im Umkreis von 20 km zu den Eltern herausgesucht, passend dazu alle Teilnehmer per Messenger informiert, eine Erinnerung angelegt und ein Tag Urlaub per E-Mail in der Firma angefragt werden.
Nach heutigem Vorgehen müsste man dafür mehrere Apps öffnen und alles Schritt für Schritt manuell abarbeiten. Eine leistungsfähige Künstliche Intelligenz, die wie ein Launcher arbeitet, könnte die Anfrage potenziell aber im Ganzen verarbeiten und die einzelnen Subroutinen über KI-Agenten in den jeweiligen Apps erledigen, an die AI zurückspielen lassen und dem Anwender eine visuelle oder akustische Bestätigung ausgeben, ohne dass dafür auch nur eine einzige App geöffnet werden musste.

AI soll so zum neuen UI, also zur neuen Benutzeroberfläche für den Anwender anstelle der Apps werden. Eine derartige Vision teilten zum MWC mehrere Unternehmen, darunter die zuvor genannten wie Honor, Oppo, Qualcomm oder Telekom.
Telekom plant ein KI-Phone
Die Telekom ist unter den genannten Unternehmen mit der Vision sogar schon erstaunlich weit fortgeschritten. Letztes Jahr zum MWC noch als Konzept vorgestellt, hat der Netzbetreiber zur diesjährigen Messe angekündigt, noch im Verlauf dieses Jahres ein KI-Phone auf den Markt bringen zu wollen, das exakt dieser Philosophie eines „App-freien“ Smartphones folgen soll. Entwicklungspartner ist dabei Perplexity AI aus den USA, das mit einer Künstlichen Intelligenz multimodale Anfragen aus Text, Sprache, Bildern und Videos verarbeiten können soll, ohne dass Nutzer zu den einzelnen Apps wechseln müssen.
Eure Meinung zum Thema?
Tatsächlich „App-frei“ werden aber auch diese Smartphones letztlich nicht sein, die Interaktion mit den Anwendungen würde aber in den Hintergrund rücken und die KI sich zur ersten Anlaufstelle entwickeln, sofern das Konzept auch von den Kunden angenommen werden sollte. Wie Entwickler ihre Apps entwickeln, könnt sich damit ebenso verändern, da potenziell nicht mehr jede Anwendung eine Benutzeroberfläche benötigen würde.
Welche Meinung hat die Community zu diesem Thema?
-
Auf jeden Fall, ich möchte weniger mit Apps interagieren.
-
Für gewisse Anfragen kann ich mir das durchaus vorstellen.
-
Das ist mir persönlich alles zu viel KI, aber die Vision ist interessant.
-
Ich möchte auf gar keinen Fall eine solche Entwicklung sehen.
- App-freie Smartphones: AI soll das neue UI werden
- Tim Höttges: Telekom-Chef will 3 bis 4 Netzbetreiber für die komplette EU
- Android 16: Google hält am neuen Release im Juni fest
- +16 weitere News