Huawei Mate 70: Mit neuem Kirin-SoC, Kamera aus China und HarmonyOS Next

Update Frank Hüber
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Huawei Mate 70: Mit neuem Kirin-SoC, Kamera aus China und HarmonyOS Next
Bild: Huawei

Im vierten Quartal wird Huawei das Mate 70 veröffentlichen. Es soll – zumindest in China – erstmals nicht nur auf das neue HarmonyOS Next setzen, das auf Android als Basis-Betriebssystem verzichtet, sondern auch einen neuen HiSilicon Kirin 5G SoC besitzen.

Leistungsfähigerer Kirin-SoC mit 5G

Bei dem neuen Prozessor für Huaweis Flaggschiff-Smartphone, den Kirin 9100, soll es sich um eine Eigenentwicklung von Huawei handeln, die 5G unterstützt und in 5 nm bei SMIC produziert wird. Bislang ist es HiSilicon nur möglich, SoCs in 7 nm zu fertigen. Durch die neue Fertigung sollte auch die Energieeffizienz des Prozessors besser ausfallen. Welche Leistungsverbesserungen der neue Kirin-Prozessor tatsächlich im Stande ist umzusetzen, ist indes noch völlig unklar. Neue Berichte sprechen ihm jedoch eine Leistung über dem Niveau des Snapdragon 8 Gen 2 zu, wobei dies wahrscheinlich insbesondere für die CPU und weniger für die GPU gilt. Das neue Betriebssystem HarmonyOS Next soll allein allerdings für einen Performance-Zuwachs von rund 30 Prozent sorgen können, bei gleichzeitig bis zu 20 Prozent längerer Akkulaufzeit als das auf Android basierende EMUI 14. Mit WeChat soll inzwischen aber auch Chinas wichtigste Social-Media- und Messaging-App an einer nativen App für HarmonyOS Next arbeiten.

Für Huawei, die seit den Sanktionen durch die US-Regierung mit jedem Smartphone etwas mehr Leistung aus dem Kirin-Prozessor aus dem Jahr 2019 herauskitzeln, ist dies ein bedeutender Schritt, um sich unabhängig aufzustellen. Beim Mate 60 (Pro) hat Huawei auf den Kirin 9000S gesetzt, nachdem im Mate 50 Pro ein Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 steckte.

Kamerasensor aus China

In diesen Aspekt der Unabhängigkeit spielt auch ein weiterer Punkt aus den jüngsten Gerüchten hinein. Denn Huawei soll das Mate 70 zwar erneut wie das Mate 60 mit einem 50-Megapixel-Kamerasensor ausstatten, dieser soll nun allerdings ebenfalls direkt in China von OmniVision hergestellt werden.

Mate 70 mit Face ID

Den Gerüchten zufolge soll Huawei darüber hinaus an einem Pendant zu Face ID arbeiten, also einer 3D-Gesichtserkennung über Sensoren an der Vorderseite des Smartphones, die über eine einfache Gesichtserkennung anhand eines Bildes hinausgeht.

Unbekanntes Produkt mit Produktionsproblemen

Den Gerüchten zufolge soll Huawei zudem an einem weiteren Produkt arbeiten, das in der Mate-70-Serie untergebracht werden könnte. Worum es sich dabei handeln soll, ist aber noch unbekannt – spekuliert wird ein Topmodell für die Mate-70-Serie. Allerdings soll es bei der Produktion dieses „Schwergewichts“ wegen sehr geringer Yield-Raten derzeit noch Probleme geben.

Ob es das Huawei Mate 70 Pro, anders als das Mate 60 Pro, offiziell nach Deutschland schaffen wird, bleibt indes abzuwarten.

Update

Die Meldung wurde um neue Informationen zur Leistung des Kirin 9100 ergänzt, die über der des Snapdragon 8 Gen 2 liegen soll.