iPhone-16-Verkaufsverbot: Apples 100 Millionen US-Dollar reichen Indonesien nicht

Dennis Krause
49 Kommentare
iPhone-16-Verkaufsverbot: Apples 100 Millionen US-Dollar reichen Indonesien nicht
Bild: Apple

Nach Apples Zusage, rund 100 Millionen US-Dollar kurzfristig in Indonesien zu investieren, um das Verkaufsverbot des iPhone 16 aufzuheben, zeigt sich das zuständige Ministerium zögerlich: Man wünscht sich eine höhere Summe. Ein Sprecher gibt dem US-Konzern auch gleich einige Ideen mit, wohin Apple das Geld fließen lassen könnte.

Aktuelles iPhone-Verkaufsverbot in Indonesien

Der Verkauf des iPhone 16 (Pro) Test ist in Indonesien derzeit verboten, da der Absatzmarkt für ausländische Unternehmen einen Tausch vorsieht: Der Verkauf ist erlaubt, solange die Unternehmen Teile des Umsatzes im Inland in die lokale Wertschöpfung reinvestieren. Indonesien sieht die Quote von 40 Prozent als verletzt an und hat die neuen iPhones kurz nach der Veröffentlichung aus dem Handel nehmen lassen. Für Touristen besteht jedoch keine Einschränkung, nur der Handel ist untersagt. Apple bot der indonesischen Regierung zum Ausgleich zuerst 10 und jetzt 100 Millionen US-Dollar als Investitionssumme an.

Mehr zur Vorgeschichte

Summe reicht (wohl) nicht

Doch wie die Antara, die nationale indonesische Nachrichtenagentur, berichtet, möchte das Industrieministerium „natürlich“ einen „größeren“ Investmentbetrag angeboten bekommen, wie Sprecher Febri Hendri Antoni Arif betont.

From the government’s perspective, of course, we want this investment to be larger

Industrieministerium

Eine vollständige Absage an Apples Angebot in Höhe von 100 Millionen US-Dollar von Beginn der Woche ist das zwar nicht, doch da der zuständige Minister sich nur wenige Stunden zuvor intern mit dem Vorschlag befasst hatte, wie Antara zuvor berichtete, ist die Stoßrichtung eindeutig: Apple soll bitte mehr im Inland investieren.

Bisherige Vorschläge des Konzerns bekannt geworden

Durch die interne Besprechung wurde auch erstmals öffentlich, welche Vorhaben der US-Konzern dem Industrieminister vorgeschlagen hat, denn die 100 Millionen US-Dollar müssen innerhalb der zwei Jahre schlussendlich konkret investiert werden.

Investitionspläne von Apple
  • Weitere Zuflüsse für Forschung und Entwicklung
  • Die Mesh-Bügel der AirPods Max sollen ab Juli 2025 in Indonesien produziert werden.
  • Apple baut zusätzlich zur bestehenden in Jakarta gegenwärtig eine zweite Apple Academy auf Bali, in der Entwickler fortgebildet werden können.

Weitere Details sind nicht bekannt.

Ministerium gibt öffentliche Ratschläge

Diese Vorschläge entsprechen wohl nicht ganz der Vorstellung Indonesiens, denn Sprecher Arif geht nur zwei Stunden später mit neuen Ratschlägen in Richtung Apple an die Öffentlichkeit. Er schlägt dem Konzern vor, Zubehör wie Ladegeräte in Indonesien zu fertigen oder sich am Aufbau der lokalen Halbleiterindustrie zu beteiligen. Ebenfalls wies Arif darauf hin, dass Apple ein KI-Forschungszentrum gründen könne, um sich an der Industrie 4.0 zu beteiligen.

While we are not yet able to produce semiconductors, if Apple requires them, they could source components from domestic suppliers. Of course, we would be eager to support this. This would create a multiplier effect, particularly in terms of labor absorption in Indonesia

Industrieministerium

Summe muss „fair“ sein

Das Ministerium betont an vielen Stellen, dass die Investitionen von Apple nicht nur isoliert betrachtet, sondern auch in Relation zu anderen ausländischen Unternehmen in Indonesien und deren Ausgaben in anderen Ländern „fair“ sein müssen. Welche Summe sich das Land nun konkret wünscht, hat es noch nicht öffentlich bekannt gegeben – aber Apple und die Welt weiß nun: Es muss „natürlich“ mehr sein.